Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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Die London Wall ist die Stadtmauer um London, die von den Römern um Londinium erbaut wurde. Weiterhin ist es der Name einer Straße in der City of London, die entlang eines Teils der alten Mauer verläuft. Bis zum Spätmittelalter legte die Mauer die Grenzen der Stadt von London fest.

Geschichte[]

Römische Mauer[]

Der genaue Grund für den Bau der Mauer ist nicht bekannt, aber sie scheint im späten 2. oder frühen 3. Jahrhundert erbaut worden zu sein, etwa achtzig Jahre nach dem Bau des Forts 120 n. Chr., dessen nördliche und westliche Mauern verstärkt und erhöht wurden, um einen Teil der neuen Stadtmauer zu bilden. Bis mindestens Ende des 4. Jh. wurde die Mauer weiter ausgebaut, was sie zu einem der letzten großen Bauvorhaben der Römer machte, bevor sie 410 aus Britannien abreisten.

Die Gründe für ihren Bau könnten mit der Invasion der Pikten ins nördliche Britannien zusammen hängen, als diese 180 den Hadrianswall überrannten. Weiterhin könnte dies mit der politischen Krise in Verbindung stehen, die im 2. Jh. aufkam, als Clodius Albinus, ein Gouverneur des Römischen Britannien, Anspruch auf die Nachfolge als Kaiser von Rom erhob. Nach einem Kampf mit seinem Rivalen Septimius Severus wurde Albinus 197 in der Schlacht von Lugdunum nahe Lyon in Frankreich besiegt. Septimius spätere Feldzüge in Schottland erhöhten Londiniums Wohlstand im frühen 3. Jh.

Die ursprünglichen Stadttore waren Ludgate, Newgate, Cripplegate, Bishopsgate und Aldgate. Aldersgate zwischen Newgate und Cripplegate wurde gegen 350 hinzugefügt. Moorgate, das ursprünglich nur ein Ausfalltor war, wurde im Mittelalter erbaut.

Länge und Größe der Mauer machen sie zu einem der größten Bauwerke des Römischen Britannien. Die vollständige Mauer, die Tore, Türme und Verteidigungsgräben hatte, wurde aus kentischem Sandstein erbaut. Die Mauer war 3,2km lang und umschloss ein Gebiet von etwa 130 Hektar. Sie war 2,5 bis 3m breit und bis zu 6m hoch. Die Gräben vor der Außenmauer waren 2m tief und bis zu 5m breit. Es gab mindestens 22 Türme, die etwa 64m entfernt von einander im östlichen Teil der Mauer standen.

Nachdem Londinium im späten 3. Jh. mehrfach von sächsischen Piraten überfallen worden war, begann 280 der Bau einer zusätzlichen Mauer an der Flussseite und 390 kam es zu Reparaturen. Die Existenz einer Mauer an der Flussseite wurde aufgrund von Beweisen lange angezweifelt, doch Ausgrabungen am Tower of London 1977 zeigten, dass der Mauerteil zwischen dem Lanthorne und dem Wakefield Tower ursprünglich der östliche Teil der römischen Mauer am Fluss war. Diese Mauer beschränkte vermutlich den Handel und andere Zugänge zur Themse und könnte damit auf verringerte Aktivitäten hinweisen. Es ist nicht klar, wie lange die Mauer am Fluss existierte, doch es gibt Hinweise auf einen Teil von ihr nahe dem Dock von Queenhithe in zwei Urkunden von 889 und 898. Momentan gibt es keinen Hinweis auf Reparaturarbeiten in nachrömischer Zeit, also waren die verbliebenen Teile wahrscheinlich kein Teil oder kein wichtiger Teil der Verteidigung in nachrömischer Zeit.

Nutzung in der nachrömischen Zeit[]

Mit dem Zusammenbruch des Weströmischen Imperiums war Londinium nicht mehr die Hauptstadt von Britannien, doch die römisch-britische Kultur blieb bis gegen 450 in der Umgebung. Die Verteidigungsanlage muss einiges von ihrer Stärke zurückbehalten haben, denn die Angelsächsische Chronik erwähnt, dass sich die Romano-Briten nach ihrer schweren Niederlage in der Schlacht von Crayford gegen Hengest und Horsa nach London zurückzogen.

Ab etwa 500 entwickelte sich eine angelsächsische Siedlung, die als Ludenwic bekannt ist, im gleichen Gebiet, etwas westlich von der verlassenen römischen Stadt. Gegen 680 war London schließlich ein großer sächsischer Hafen geworden. Doch die Mauer wurde nicht instand gehalten und London wurde das Opfer zweier erfolgreicher Wikingerangriffe 851 und 886.

886 Stimmte Alfred der Große, König von Wessex, den Forderungen des dänischen Kriegsherrn Guthrum zu, das Gebiet betreffend, das die Wikinger erobert hatten. Im östlichen und nördlichen Teil Englands - die Grenze verlief etwa von London nach Chester - wurde das Danelag gegründet. Im gleichen Jahr berichtet die Angelsächsische Chronik, dass London von Alfred "neu gegründet" wurde. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass dies dazu führte, dass Ludenwic verlassen wurde und das Leben und der Handel innerhalb der alten römischen Mauern weitergingen. Dies war Teil von Alfreds Politik, eine starke Verteidigung innerhalb von Wessex gegen die Wikinger aufzubauen, und außerdem eine Strategie gegen die Wikinger zu entwickeln, die Mercia kontrollierten. Die Burghal Hidage von Southwark wurde außerdem während dieser Zeit am Südufer der Themse geschaffen.

Als die Stadt gegen 950 langsam wuchs, wurden die Stadtmauern repariert. Eine große Wikingerarmee, die London 994 angriff, wurde besiegt.

Mittelalter[]

Im 11. Jh. war London die größte Stadt in England. Westminster Abbey, das von Edward dem Bekenner im römischen Stil neu erbaut worden war, war eine der größten Kirchen Europas. Winchester war zuvor die Hauptstadt des angelsächsischen England gewesen, doch von dieser Zeit an wurde London das Hauptforum für ausländischen Handel und die Verteidigungsbasis in Kriegszeiten. Laut Stenton "hatte es die Ressourcen und entwickelte schnell die Würde und das politische Selbstbewusstsein, das für eine Hauptstadt angemessen war."

Die Größe und Bedeutung von London führten zur Weiterentwicklung der Verteidigungsanlagen der Stadt. Im Frühmittelalter - nach der Normannischen Eroberung von England - wurden zusätzliche Tore, Bastionen, Türme und Zinnen hinzugefügt. Abgesehen von den sieben Stadttoren und den vier Schranken gab es dreizehn Wassertore an der Themse, wo Güter von Schiffen entladen wurden. Dazu gehörten Billingsgate und Bridge Gate. Zusätzlich gab es Tore nur für Fußgänger wie das Tower Gate und den Hintereingang am Tower of London.

Weiterhin wurde der massive Verteidigungsgraben gleich außerhalb der Mauer im Mittelalter wieder hergestellt. Der Straßenname Houndsditch bezieht sich auf einen Teil dieser früheren Anlage. 1213 wurde der Graben erneut erweitert und zu einer Tiefe von sechs Fuß und einer breite von neun bis fünfzehn Fuß erweitert. Es ist möglich, dass dies aufgrund des Flusses Walbrook erfolgte, dessen Wasser ansonsten durch die Stadt geflossen wäre, und die Mauer selbst scheint wie ein Damm gewirkt zu haben, was zu den sumpfigen Bedingungen in Moorfields gleich nördlich der Mauer führte.

Niedergang[]

Die Grenzen der City of London hörten auf, mit der alten Stadtmauer übereinzustimmen, als die Stadt ihren Zuständigkeitsbereich im Mittelalter erweiterte. Sie erweiterte sich westwärts, überquerte die historische westliche Grenze der ursprünglichen Siedlung - den Fluss Fleet - entlang der Fleet Street zur Temple Bar. Die Stadt nahm auch die anderen "Stadtschranken" ein, steuerpflichtige Tore, die gleich hinter den alten ummauerten Gebieten lagen: Holborn Bar, West Smithfield Bar und Whitechapel Bar. Dies waren wichtige Zugänge zur Stadt und ihre Kontrolle war lebensnotwendig für die Aufrechterhaltung der speziellen Privilegien der Stadt betreffend bestimmter Handelsgüter.

Während dem Großen Feuer von London im September 1666 wurde beinahe alles der mittelalterlichen City of London innerhalb der Mauern zerstört. Die sieben Stadttore hielten mit vielen Reparaturarbeiten und Neubauarbeiten bis zu ihrer Zerstörung zwischen 1760 und 1767. Die Abrissarbeiten gingen bis ins 19. Jh. weiter. Doch große Teile der Mauer wurden in andere Strukturen eingearbeitet. Einige der nennenswerten Ruinen in der von Bomben zerstörten Stadt während des Blitzkriegs im Zweiten Weltkrieg waren Überreste der alten Stadtmauer.

Was noch von der Mauer übrig ist sind ein paar kleine Teile, von denen einige im Keller des Museum of London, im Barbican Estate und um den Tower Hill gesehen werden können. Eine Sektion nahe des Museum of London wurde in der Noble Street entdeckt, nach der Zerstörung durch einen Luftangriff am 29. Dezember 1940 während dem Höhepunkt des Blitzkriegs. Eine weitere sichtbare Sektion befindet sich bei St. Alphage Gardens und eine weitere its ein Teil der Mauern oder Fundamente moderner Gebäude und sind nur innerhalb dieser Gebäude sichtbar. Eines der größten und am einfachsten zu erreichenden Fragmente befindet sich gleich außerhalb der Tower Hill U-Bahnstation mit einer Statue von Kaiser Trajan davor. Es gibt eine weitere verbliebene Sektion, die im Keller des One America Square Gebäudes bewahrt wurde. Im Keller des Old Bailey sind weitere Teile erhalten.

Die Tore im London Wall[]

Aldgate[]

Das Aldgate war der östliche Durchlass durch die Mittelalterliche Stadtmauer von London und führte von der City of London nach Whitechapel und ins East End. Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig geklärt. 1052 wird es erstmals als Æst geat erwähnt und 1108 als Alegate bezeichnet. Im 16. Jh. leitete John Stow den Namen von Old Gate (Aeld Gate) ab, andere Interpretationen behaupten, es könnte Ale Gate (als Hinweis auf ein mögliches Gasthaus) oder All Gate (Aelgate) für ein frei nutzbares Tor gewesen sein.

Das Tor wurde vermutlich schon in der Römerzeit bei der Errichtung der ersten Stadtmauer erbaut und in der Folgezeit mehrfach umgebaut, zerstört, verändert und neu gebaut. 1761 wurde es schließlich vollständig entfernt.

Ludgate[]

Ludgate war das westlichste Tor in der London Wall. Der Name findet sich noch bei Ludgate Hill, Ludgate Circus und Ludgate Square. Laut Geoffrey of Monmouth in seiner Historia Regum Britanniae soll das Tor von einem antiken britonischen König namens Lud erbaut worden sein, allerdings geht man davon aus, dass der Name möglicherweise von "flood gate" oder "Fleet gate" stammen könnte, von "ludgeat", was Hintertor bedeutet, oder von dem altenglischen Begriff hlid-geat, was Schranke oder Schwingtor bedeutet.

Newgate[]

Newgate war ein Stadttor im Westen der Stadtmauer von London. Es lag zwischen dem westlicheren Ludgate und dem östlicheren Aldersgate. Von 1188 bis 1902 befand sich an diesem Tor das berüchtigte Newgate-Gefängnis, heute ist an dieser Stelle der Gerichtshof Old Bailey. Die Newgate-Street befindet sich nördlich von St. Paul's Cathedral, führt im Westen zum Holborn Viaduct und im Osten zur Cheapside.

Aldersgate[]

Das Aldersgate war eines der nördlichen Tore in der London Wall. Es wurde von den Römern 200 n. Chr. erbaut, war aber keines der ursprünglichen römischen Tore sondern wurde später in die Mauer eingefügt. Der Name erscheint zum ersten mal gegen 1000 als Ealdredesgate (was man mit "Tor, das mit einem Mann namens Ealdrad in Verbindung gebracht wird" übersetzen könnte). Das Tor erhielt seinen Namen vermutlich in der späten sächsischen Zeit.

Cripplegate[]

Das Cripplegate wurde vermutlich kurz vor oder nach der Normannischen Eroberung von England erbaut. Der Ursprung des Namens ist unbekannt, doch eine Theorie - durch eine Erwähnung des Tores im vierten Gesetzeskodex von Aethelred dem Unberatenen und einer Urkunde von Wilhelm I der Eroberer aus dem Jahr 1068 als "Crepelgate" - besagt, dass der Name von dem angelsächsischen Wort crepel stammt, was einen überdachten oder unterirdischen Weg bezeichnet. Eine andere Theorie besagt, dass es nach den Krüppeln benannt sein könnte, die dort bettelten.

Moorgate[]

Moorgate war das letzte der Tore in der London wall, das erbaut wurde, und bezieht seinen Namen von den nahen Moorfields, einer Sumpfgegend, die gleich nördlich der Mauer war. Die frühesten Beschreibungen des Tores stammen aus dem 15. Jh., wo es nur als Schranke in der Stadtmauer beschrieben wird.

Bishopsgate[]

Das Bishopsgate war eines der östlichen Tore in der London Wall. Es entstand in der römischen Zeit, möglicherweise schon bei der Erbauung der Mauer. Die Ermine Street, die durch das Tor führte, war schon lange vor der Mauer und dem Tor in Benutzung. Man geht davon aus, dass das Tor nach Earconwald, Bischof von London benannt wurde.

Tower Hill Postern[]

Der Tower Hill Postern war ein kleiner befestigter Eingang am östlichen Zugangspunkt zur London Wall, an der Verbindung der Mauer zur Motte des Tower of London. Seiner Größe zufolge war es für Fußgänger und Reiter gedacht, aber nicht breit genug, um Wagen hindurch zu lassen.

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