Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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1286 starb König Alexander III von Schottland bei einem Reitunfall, ohne einen männlichen Thronerben zu hinterlassen und seine einzige Enkelin Margaret, Jungfrau von Norwegen, starb bei der Überfahrt nach Schottland. Der schottische Adel beschloss, mit Hilfe von König Edward I von England ein Gremium zu erstellen, das aus vierzehn Anwärtern auf den Schottischen Thron den nächsten König wählen sollte.

Geschichte[]

Vorgeschichte[]

Im März 1286 starb König Alexander III von Schottland bei einem Reitunfall, ohne einen männlichen Erben zu hinterlassen. Sein einziges Enkelkind war Margaret, Jungfrau von Norwegen, die Tochter von König Erik II von Norwegen, die erst nach zähen Verhandlungen vom Adel als Thronerbin anerkannt wurde. Margaret selbst war bei Alexanders Tod erst drei Jahre alt und sechs Guardians sollten die Regierungsgeschäfte führen, bis sie überhaupt erst einmal in Schottland gekrönt werden konnte.

Im November 1289 vereinbarten die Guardians schließlich mit den norwegischen Gesandten Margarets Ankunft in Schottland für den November des folgenden Jahres. Da König Erik jedoch eine ungewisse Zukunft fürchtete, vereinbarte er ihre Hochzeit mit dem zukünftigen Edward II, dem Sohn von König Edward I von England, forderte aber gleichzeitig die weitere Unabhängigkeit von Schottland. [1] Doch diese Pläne erwiesen sich als hinfällig, da Margaret die Überfahrt von Norwegen nach Schottland nicht überlebte. [2]

Die direkte Linie der Nachkommen von König Wilhelm I der Löwe (+1214) war erloschen und es waren die Nachfahren seines jüngeren Bruders David von Schottland, 8. Earl of Huntingdon - John Balliol und Robert V de Brus - die den stärksten Thronanspruch hatten. Während dessen verbündete sich John Balliol mit Anthony Bek, Bischof von Durham, dem Abgesandten von Edward I in Schottland, und nannte sich selbst "Erbe von Schottland", [3] während Robert de Bruce mit einer Streitmacht an dem Ort auftauchte, an dem man Margaret hatte krönen wollen, während Gerüchte aufkamen, dass seine Verbündeten, der Domhnall I, Earl of Mar und der David I Strathbogie, Earl of Atholl, ebenfalls Truppen aushoben. [4] Es drohte zu einem Bürgerkrieg zwischen den beiden Adligen zu kommen.

Beteiligung von Edward I[]

Die Guardians und andere Schottische Adlige baten nun Edward I um seine Hilfe. [5] Dieser nutzte die Gelegenheit und versuchte, sich die Anerkennung als Lehnsherr von Schottland zu sichern. Dieser Wunsch stammte noch von seinen Vorgängern, seit Schottland im 12. Jh. fünfzehn Jahre lang tatsächlich ein Vasallenstaat von England gewesen war. Alexander III hatte Edward I tatsächlich Lehenstreue geschuldet, allerdings für Ländereien auf englischem Boden und bei dem von ihm gesprochenen Eid hatte er seine Worte sehr sorgfältig gewählt und Schottland aus seinem Schwur ausgenommen. [6]

Dennoch forderte Edward I im Mai 1291 die Anerkennung seines Anspruches, bevor er dem Wunsch der Lords entsprach, und er forderte ebenso Beweise, dass dieser Anspruch nicht existieren würde. [4] Die Schotten erwiderten jedoch, dass es ohne König niemanden im Land gab, der diesen Schwur leisten konnte, und so verlief Edwards Forderung im Sande, denn alle Versicherungen der Schotten wären wertlos gewesen. Da die Schotten dennoch Edwards Hilfe benötigten, konnte er einige kleinere Forderungen durchsetzen, beispielsweise erhielt er tatsächlich die Lehnseide der verschiedenen Adligen und Thronanwärter, die jedoch nur für sich selbst und nicht für ganz Schottland sprechen konnten. [4] Weiterhin erhielt Edward die zeitweise Kontrolle über die königlichen Schlösser in Schottland. Im Gegensatz sicherte er ihnen zu, die Kontrolle über die Schlösser und das Königreich innerhalb von zwei Monaten nach der Thronbesteigung des zukünftigen Königs zurück zu geben. [5]

Edward nahm schließlich an und man wählte Versammlung von 105 Richtern - bestehend aus 24 Mitgliedern des englischen Kronrats, und 80 schottischen Mitgliedern, die jeweils zur Hälfte von Balliol und Brus gewählt wurden.

Die Anwärter[]

John Balliol und Robert V de Brus waren nicht die einzigen Nachfahren der königlichen Linie, die einen nennenswerten Anspruch auf den Thron von Schottland hatten, sondern zwölf weitere.

  • Nachfahren von David I
    • Florens V, Graf von Holland - Ur-ur-ur-Urenkel
    • Robert de Pinkeney - angeblicher Ur-ur-Urenkel
    • John Hastings, 1. Baron Hastings - Ur-ur-Urenkel
    • John Balliol - Ur-ur-Urenkel
    • Robert V de Brus, Lord of Annandale - Ur-Urenkel
  • Nachfahren von Wilhelm I der Löwe
    • Patrick Dunbar, 7. Earl of Dunbar - Urenkel von Ada Fitzwilliam, uneheliche Tochter
    • William de Vescy, 1. Baron Vescy - Urenkel von Isabella Mac William, uneheliche Tochter
    • Patrick Galightly - angeblicher Enkel
    • Roger de Mandeville - angeblicher Ur-ur-Urenkel
    • William de Ros, 1. Baron de Ros - unehelicher Sohn durch Margaret von Schottland, Countess of Kent
  • Andere
    • Nicholas de Soulis, Enkel einer unehelichen Tochter von Alexander II
    • John Comyn II of Badenoch - Ur-ur-ur-Urenkel von Donald III Bane
    • Erik II, König von Norwegen - Vater von Margaret, Jungfrau von Norwegen
    • Edward I, König von England - Nachfahre von Malcolm III Canmore

Den stärksten Anspruch besaßen John Balliol, Robert V de Brus und John Hastings. Alle drei stammten von Töchtern von David von Schottland, 8. Earl of Huntingdon ab, dem jüngeren Bruder von Malcolm IV the Maiden und Wilhelm I der Löwe und grundsätzlich galt seit Malcolm III Canmore das Recht der Primogenitur, das den Thronanspruch durch eine weibliche Linie ausschloss. Dennoch blieben diese drei Männer die besten Anwärter: John Balliol stammte von der ältesten Tochter ab, was ihm einen höheren Anspruch verschaffte, doch Robert de Brus war dreißig Jahre älter und behauptete dadurch eine nähere Verwandtschaft. John Hastings verzichtete auf seinen Anspruch, wollte dafür aber ein Drittel der Ländereien des schottischen Königs.

Edward I's Anspruch begründete sich auf seine Abstammung von Malcolm III Canmore, allerdings auch durch eine Tochter, und er verzichtete wie Hastings auf seinen Anspruch. John Comyn II of Badenoch's Anspruch begründete sich auf Donald III Bane, einen Bruder von Malcolm III, und Florens V von Holland war der Nachfahre von Ada, einer Schwester von Wilhelm I und Malcolm IV. Der Rest der Anwärter entstammte unehelichen Kindern der schottischen Könige.

Im 13. Jh. akzeptierte man den Thronanspruch unehelicher Kinder nicht mehr und diese letzten Anwärter wurden nicht mehr ernsthaft in Betracht gezogen. Dennoch erschienen weitere Anwärter, deren Ansprüche noch zweifelhafter waren, wie zum Beispiel Robert de Pinkeny, der behauptete von David I's Bruder Henry abzustammen, vermutlich aber ein uneheliches Kind von Henrys Sohn David von Schottland, 8. Earl of Huntingdon war. Der Anspruch von Erik II, König von Norwegen begründete sich durch seine Ehe mit Margaret, Tochter von Alexander III, und war damit ungültig.

Entscheidung[]

Edward I war der Vorsitzende der Versammlung und erschwerte die Situation zunächst mit seiner Forderung, dass alle Thronanwärter ihn als Lehnsherrn anerkennen sollten. Weiterhin kam es zu Intrigen und Fälschungsversuchen zur Verstärkung von Ansprüchen zwischen den Anwärtern. Beispielsweise behauptete Florens V, David von Schottland, 8. Earl of Huntingdon hätte seinen Erbanspruch aufgegeben und Robert V de Brus arbeitete mit ihm zusammen gegen John Balliol.

Am 17. November 1292 erklärte die Versammlung schließlich nach dem Ausschluss aller anderen Anwärter John Balliol zum rechtmäßigen König von Schottland und man krönte ihn am 30. November 1292 in Scone.

Folgen[]

Edward I gab seinen Versuch nicht auf, die Oberherrschaft über Schottland zu erlangen und untergrub die Autorität des neuen Königs. Es kam zu Unruhen und Aufständen gegen John Balliol, bis schließlich im März 1296 ein Krieg ausbrach und Balliol vier Monate später zur Abdankung gezwungen wurde.

Der Krieg verwandelte sich nun in den Ersten Schottischen Unabhängigkeitskrieg, in dem die früheren Anwärter ihre eigenen Interessen verfolgten. John Hastings, Patrick Galightly und William de Ros schlugen sich auf die Seite von Edward I, während John Comyn II of Badenoch für die schottische Unabhängigkeit kämpfte. Robert V de Brus' Sohn Robert VI de Brus unternahm mehrere vergebliche Versuche, Edward I dazu zu bringen, ihm auf den Thron zu helfen und sein Sohn Robert I Bruce kämpfte zunächst für die Schotten, bis er sich 1302 Edward I unterwarf. Es gelang ihm 1306, sich zum König von Schottland zu machen und 1328 wurde er schließlich offiziell von Edward III mit dem Vertrag von Edinburgh und Northampton anerkannt.

Anmerkungen[]

  1. Powicke, MauriceThe Thirteenth Century, 1216–1307, 1963
  2. "Queen Margaret, Maid of Norway". Undiscovered Scotland.
  3. Stevenson, JosephDocuments Illustrative of the History of Scotland, 1870
  4. 4,0 4,1 4,2 Barrow, G. W. S.Robert Bruce & The Community of The Realm of Scotland, 1988
  5. 5,0 5,1 Simpson, Grant G., Stones, E. L. G.Edward I and the Throne of Scotland: An Edition of the Record Sources for the Great Cause, 1979
  6. Stones, E. L. G.Anglo-Scottish Relations 1174–1328, 1970
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