Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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Die Atecotti (Atticoti, Attacoti, Attacotti, Atticotti, Atecutti, usw.) waren ein Volksstamm, der das römische Britannien zwischen 364 und 368 plünderte, gemeinsam mit den Skoten, Pikten, Sachsen, römischen Deserteuren und den Britonen selbst. Sie wurden 368 von Graf Theodosius besiegt.

Geschichte[]

Die Römer des späten vierten Jahrhunderts hatten vier Nachbarn im Norden: Pikten, Skoten, Bewohner von Hügelfestungen, Bewohner von Brochs und die Atecotti. Die Römer beschrieben sie als ein unglaublich bösartiges Volk, das ihre Aufmerksamkeit erregte, als sie an dem gemeinsamen Angriff während der Unruhen der 360er Jahre teilnahm. (Siehe Forschungsergebnisse von Ammianus) Der Stammesname der Atecotti ist entweder britonisch oder Piktisch und könnte mit "sehr altes Volk" übersetzt werden. Es handelte sich möglicherweise um ein Volk von Ureinwohnern, eine mittelsteinzeitliche Kultur von Jägern und Sammlern, die bis ins 6. Jh. andauerte. Ihre antike Nomadenkultur, die möglicherweise das Leben in Zelten beinhaltete, hat keine physischen Beweise hinterlassen.

Einen Hinweis auf sie könnten die verbliebenen Sprachbeweise der Atecotti geben. Es gibt Hinweise auf ein Treffen des Hl. Columba mit einem alten Mann, der eine weder piktische noch irische Sprache sprach. Weitere Spuren dieser Sprache könnten die Funde auf einigen der Stehenden Steine in einer Ecke der Region der Pikten sein. Sie unterscheiden sich von den üblichen piktischen Steinmonumenten durch ihre unterschiedlichen Schriftzüge. Die üblichen piktischen Steine wurden eher mit Symbolen bedeckt, nicht mit Schrift, oder einfach unbeschrieben. Die möglichen atecottischen Schriftzüge ähneln dem irischen Ogham, doch bisher konnten keine Fortschritte in der Entzifferung gemacht werden, bis auf einige Eigennamen. Doch trotz der Ähnlichkeiten scheinen die Buchstaben von jemandem gemacht worden zu sein, der weder piktisch, noch irisch noch irgend eine der anderen keltischen Sprachgruppen benutzte.

Eine interessantes Merkmal der Geschichte der Atecotti ist, dass sie den Lebensstil des Jägers und Sammlers noch lange nach anderen Kulturen beibehielten, die in ähnlichen Klimabedingungen bereits die Landwirtschaft benutzten. Die abgelegene und extrem unwirtliche Umgebung, die anderen ähnlich widerstandsfähigen Ureinwohnern diesen Lebensstil bewahrt hat, war bei den Atecotti nicht gegeben. Beispielsweise hatten die australischen Aboriginies keine Möglichkeit, die Landwirtschaft für sich zu entdecken und zu nutzen, da die Wüstengegend, in der sie beheimatet sind, jegliche Versuche zunicht gemacht hätte. Die Atecotti hingegen waren in einer Position, ihre Kultur zu ändern, falls sie dies gewollt hätten, doch statt dessen fuhren sie fort damit.

Forschungsergebnisse[]

Ammianus: Römisches Britannien 364 bis 369[]

Der Historiker Ammianus Marcellinus hat einen Bericht über die unruhige Situation in Britannien 364 bis 369 hinterlassen, und beschrieb die damals herrschende korrupte und verräterische Verwaltung, die einheimischen britischen Truppen, deren Bündnis mit den Barbaren und einen römischen Militär, dessen Truppen desertiert waren, und sich den Plünderern angeschlossen hatten. Die Situation wurde ausgelöst durch einen fehlgeschlagenen Versuch von Magnentius (303 bis 353), 350 bis 353 an die Macht zu kommen. Eine blutige Säuberung folgte durch Paulus Catena in einem Versuch, mögliche Sympathisanten auszulöschen. Verschlimmert wurde die Situation durch die politischen Machenschaften des römischen Verwalters Valentinus.

Die plündernden Truppen bewegen sich auf der Suche nach Beute von Ort zu Ort. Ein römischer Kommandant wird in einer Schlacht getötet, ein anderer bei einem Hinterhalt zum Gefangenen gemacht und getötet. [1] Da es in der Provinz zu dieser Zeit keine effektive Militärmacht mehr gab, wurde eine aus Gallien unter Graf Theodosius geschickt, der die Ordnung schnell und unbarmherzig wieder herstellte. Er begann dann, die politischen Probleme innerhalb der Provinz zu beseitigen.

Notitia Dignitatum: Römische Infanterieeinheit[]

Die Notitia Dignitatum ist eine Liste von Ämtern des Römischen Reiches im frühen 5. Jh. Sie enthält die Ortsangaben für den Sitz des jeweiligen Amtes und das dazugehörige Personal. Die Namen verschiedener Infanterieeinheiten ähneln denen der Atecotti, die von Ammianus Marcellinus erwähnt wurden. 1876 wies der Historiker Otto Seeck dem Namen Atecotti verschiedene Schreibweisen nach und veröffentlichte einen Bericht über die Notitia Dignitatum, der diese auf die Atecotti bezogenen Einheiten enthüllte:

AtecottiComparison
  • Atecotti
  • Atecotti juniores Gallicani
  • Atecotti Honoriani seniores
  • Atecotti Honoriani juniores

Die Entdeckung eines zeitgemäßen Grabes in Tessaloniki, das einem Soldaten der "Einheit von Atecutti" gewidmet war, stützt seine Rekonstruktion, denn die Notitia Dignitatum nennt eine Einheit der Atecotti als dort stationiert.

Heiliger Jerome: Beiläufige Erwähnung[]

Der Hl. Jerome war ein christlicher Fürsprecher, dessen Schriften zwei beiläufige Erwähnungen der Atecotti aufweisen. Sein Bericht ist nennenswert, da er sich um 365 bis 369/70 im römisch besetzten Gallien befand, während die Atecotti bis 368 in Britannien blieben und erst kurz danach in den römischen Militärdienst eingetreten sein könnten. Somit ist es möglich, dass Jerome Soldaten der Atecotti sah und Berichte von den jüngsten Kämpfen in Britannien hörte.

In einem Brief an Oceanus drängt er auf eine verantwortungsvolle Haltung gegenüber der Ehe und sagt an einem Punkt, dass man nicht "wie die Scots (die irischen Scoti) und die Atacotti [sein sollte], und die Menschen von Platos Republik, eine Gemeinschaft von Frauen zu haben und keine Unterscheidung von Kindern zu machen, nein, sogar mehr noch, sich jedem Anschein der Ehe bewusst zu sein".

In seiner Abhandlung gegen Jovianus beschreibt er die Ernährungsgewohnheiten verschiedener Personen und macht die Bemerkung, er hätte gehört, dass die Atecotti Menschenfleisch essen würden. Zuvor in dem gleichen Abschnitt beschreibt er andere Menschen, die "fette weiße Würmer mit schwärzlichen Köpfen" essen und andere, die "Landkrokodile" essen und "grüne Eidechsen". Antike Autoren beschrieben manchmal exotische Gewohnheiten weit entfernter Völker in ihren Werken. Strabo sagte beispielsweise nebenbei, dass einige Sarmaten und Skyten Kannibalen waren, während andere überhaupt kein Fleisch aßen.

De Situ Britanniae: Eine gefälschte Erwähnung[]

Dunbartonshire

Dunbartonshires Lage in Schottland als mögliches Siedlungsgebiet der Atecotti laut der De Situ Britanniae.

Die De Situ Britanniae war ein gefälschter Bericht der Völker und Orte des römischen Britannien. Er wurde 1757 herausgegeben. Mehr als einhundert Jahre lang wurde er als wahr hingenommen, und war tatsächlich die einzige Quelle der Informationen über das nördliche Britannien (also das heutige Schottland). Einige Historiker übernahmen die darin gegebenen Informationen gedankenlos in ihre eigenen historischen Berichte.

Die Atecotti wurden dort erwähnt, ihre Heimat wurde als gleich nördlich des Firth of Clyde beschrieben, nahe dem südlichen Loch Lomond, in der Region von Dunbartonshire.

Diese Information wurde mit tatsächlich wahren historischen Erwähnungen der Atecotti kombiniert, um eine gefälschte Geschichte zu produzieren und die nicht bewiesenen Behauptungen zu stützen. Beispielsweise kombinierte Gibbon diesen Bericht mit der Beschreibung des Hl. Jerome und behauptete, dass es eine "Rasse von Kannibalen" in der nähe von Glasgow gegeben haben könnte.

Mögliche irische Verbindung[]

Seit dem 17. Jh. hatten einige irische Gelehrte vermutet, dass der Ursprung der Atecotti in Irland liegen könnte. Dies basierte auf einer gefundenen Namensähnlichkeit zwischen dem lateinischen Attacotti und dem altirischen Begriff aithechthúatha, einer allgemeinen Bezeichnung für eine bestimmte irische Bevölkerungsgruppe, normalerweise übersetzt mit "Pacht zahlende Stämme", "Vasallengemeinden" oder "Tributpflichtige Völker". Da die Überfälle irischer Stämme auf die westlichen Küsten des römischen Britannien gut dokumentiert waren, vermutete man, dass einer oder mehrere dieser Volksgruppen die Plünderer gewesen sein könnten, von denen Ammianus Marcellinus in den 360ern sprach.

Diese These erhielt einen Aufschwung, als der Historiker Charles O'Connor sie im späten 18. Jh. erneut veröffentlichte. Doch sie blieb bis ins 19. Jh. unter den Gelehrten umstritten.

Spätere Forschungsergebnisse haben die Haltbarkeit dieser frühen Argumente in Frage gestellt, indem sie die mögliche Verbindung zwischen dem lateinischen Attacotti und aithechthúatha aus etymologischen Gründen in Zweifel zogen. Die Argumente der früheren Gelehrten basierten auf dem Altirischen, das aus mittelalterlichen Manuskripten bekannt war, und nicht auf dem größtenteils hypothetischen primitiven Irisch, das im 4. Jh. benutzt wurde, als die Atecotti sich in Britannien befanden.

David Hughes - The British Chronicles[]

Der Autor Hughes berichtet folgendes in seinem Band 1 der British Chronicles:

Das Atlantische Königreich in Britannien wurde gegründet von einer Gruppe atlantischer Flüchtlinge aus Atlantis, die nach der Zerstörung ihrer Heimat-Insel ankamen und Kolonien auf den britischen Inseln gründeten, in Teilen von Ulster, Nordschottland und den Nordreys [Orkney-Inseln, Shetland-Inseln und Faroer Inseln], und die Atecotti [Atacotti] wurden, so genannt von den späteren Römern. Diese Gruppe von atlantischen Flüchtlingen wanderte unter der Führung des atlantischen Prinzen Creon ein, der der erste Stammeshäuptling/König der Atecotti war und der Vorfahre ihres königlichen Clans, der Creonen, das ist Britanniens dritte Dynastie. Creon (Kreon) war ein Cousin des letzten Königs von Atlantis und stammte damit in männlicher Linie von Atlas ab, dem ersten König von Atlantis und dem Gründer seiner Dynastie. Die Atecotti scheinen sich zuerst auf den Nordreys angesiedelt zu haben, das sind die Nördlichen Inseln, namentlich die Orkneys, die Shetlands und die Faroer Inseln, von wo aus sie sich nach Ulster, Schottland und Norwegen verbreiteten. Die Atecotti in Schottland wurden ein großer Stamm, der mit den späteren Caledonii und Albanesen rivalisierte. Die Atecotti, von denen die Römer sagten, sie wären Kannibalen, bauten die "Brochs", Radhäuser und "Cairns", die überall im hohen Norden von Schottland und auf den Nordreys gefunden werden können. Die "Brochs" waren hohe, runde Türme; und die "Cairns" waren aufwändige miteinander verbundene Gruppen von Steinhäusern. Die Atecotti schlossen sich später den Caledoniern und den Albanesen in einer Reihe von Kriegen mit den Römern an, von den Römern wurden sie ganz allgemein "die Pikten" genannt.

Anmerkungen[]

 


Keltische oder eisenzeitliche Stämme in Großbrittannien

England, Wales und Schottland
AncalitesAtecottiAtrebatesBelgaeBibrociBrigantenCaereniCaledoniiCantiaciCarnonacaeCarvetiiCassiCatuvellaunenCenimagniCorieltauviCorionototaeCornoviiCreonesDamnoniiDeceangliDecantaeDemetaeDobunniDumnoniiDurotrigesEpidiiGabrantovicenIceniLopocarenLugiNovantaeOrdovicerParisiiPiktenRegnensesSegontiaciSelgovaeSetantiiSilurerSkotenSmertaeTaexaliTrinovantenVacomagiVeniconesVotadini
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