Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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Strathclyde - auch Ystrad Clud, Alclud, Alt Clut und Strath-Clota (angelsächsisch), und wörtlich übersetzt "Tal am Fluss Clyde" - war eines der frühmittelalterlichen Königreiche der Britonen im Hen Ogledd, dem Alten Norden. Alt Clut war auch ein britonischer Begriff für Dumbarton Castle, die mittelalterliche Hauptstadt der Region. Es handelte sich um den britonisch sprechenden Teil des heutigen Schottland und nördlichen England. Das Königreich entstand in der nachrömischen Zeit, auch Dark Ages genannt, und könnte seinen Ursprung in dem britonischen Stamm der Damnonii gehabt haben.

Geschichte[]

Ursprünge[]

In Ptolemäus' Geographia werden einige Stämme oder Stammesgruppen im nördlichen Schottland zur Zeit der Römischen Eroberung von Britannien im 1. Jh. n. Chr. genannt. Dazu gehören die Damnonii bei Dumbarton, die Votadini bei Traprain Law, die Selgovae in den Südlichen Uplands, die Novantae in Galloway und die Maeatae in der Gegend um Stirling.

Die nördlichste Grenze scheint für den Großteil des Römischen Britannien der Hadrianswall gewesen zu sein, darüber hinaus hatten die Römer kaum Einfluss. Es existierten römische Festungen nördlich des Walles bis hinauf zu Cramond (bei Edinburgh) und drei mal in der römischen Periode wurde die Grenze weiter in den Norden verlegt: zwei mal zum Antoninuswall und während der Feldzüge von Gnaeus Julius Agricola sogar noch weiter nördlich, doch die Römer mussten sich jedes mal bald wieder zurückziehen.

Trotz mehrerer Strafexpeditionen, um Überfälle zu rächen, gab es starke Handelsbeziehungen zwischen dem Norden und dem römisch besetzten Süden, sowie weitere Überfälle und auch Bewohner des Nordens, die kamen, um in der Römischen Armee zu dienen und die Römer schickten Verstärkung und Unterstützung an Hilfreiche Stammesführer. Wieweit es in dieser Region zu einer Romanisierung kam, ist fragwürdig, da selbst das Römische Britannien nur schwer zu der neuen Kultur zu bekehren war.

Gegen Ende der Römischen Besetzung kam es zu einer steigenden Anzahl von Überfällen zu Land und zur See durch Pikten, Skoten und Atecotti, die sich nicht nur gegen die nördlichen, sondern auch die südlichen Stämme von Schottland wendeten. Der schlussendliche Rückzug der Römer gegen 410 war sicherlich kaum von Bedeutung für die Damnonii, hatte wahrscheinlich aber einen starken wirtschaftlichen Einfluss.

Der Alte Norden[]

Siehe auch: Sub-römisches Britannien und Hen Ogledd

Yr Hen Ogledd

Es existieren einige historische Quellen, größtenteils irisch und walisisch, die sich mit dem südlichen Schottland nach dem Abzug der Römer beschäftigen. Die Irischen Quellen berichten von einigen Ereignissen, sofern sie Verbindungen zu ihrer eigenen Geschichte haben. Die walisischen Quellen datieren gewöhnlich aus weit späterer Zeit - mit Ausnahme der De Excidio von Gildas und den Gedichten von Taliesin und Aneirin (besonders dessen Y Gododdin).

Zwei Könige aus dieser frühen Zeit sind von zeitgenössischen Quellen bekannt. Der erste ist Coroticus oder Ceretic Guletic, der einen Brief von St. Patrick erhielt und laut einem Biographen aus dem 7. Jh. König von Dumbarton Rock gewesen sein soll, was seine Lebenszeit auf die zweite Hälfte des 5. Jh. verlegt. Aus dem Brief von St. Patrick erfährt man, dass Ceretic ein Christ war und daher wahrscheinlich die herrschende Klasse der Gegend ebenfalls christlich war. Sein Nachfahre Rhydderch Hael wird in Adomnans Life of St. Columba erwähnt. Rhydderch war ein Zeitgenosse von Aedan mac Gabrain von Dal Riata, Urien Rheged von Rheged und Aethelfrith von Bernicia.

Das Königreich Alt Clut[]

Nach 600 werden Informationen über die Britonen von Alt Clut in den Quellen verbreiteter. Historiker sind sich uneinig, wie dies interpretiert werden sollte und tendierten dazu, Theorien aufzustellen, die die Britonen zum Zentrum der Geschichte des nördlichen Britannien im Frühmittelalter machen. Dies führte zu einer Reihe von Erzählungen, die nicht mit den Tatsachen in Einklang gebracht werden konnten. Jüngste Untersuchungen haben damit begonnen, dieses Problem anzugehen.

Zu Beginn des 7. Jh. war Aedan mac Gabrain vermutlich der mächtigste König im nördlichen Britannien und Dal Riata hatte den Höhepunkt seiner Macht erreicht. Aedans Beinahe in späteren walisischen Gedichten - Aeddan Fradawg, Aedan der Verräterische - spricht ihm kein gutes Ansehen unter den Britonen von Alt Clut zu. Vermutlich hatte er die Kontrolle über das Gebiet übernommen. Seine Dominanz endete gegen 604, als seine Armee, zu der irische Könige und bernicianische Exilanten gehörten, von Aethelfrith von Bernicia in der Schlacht von Degsastan besiegt wurde.

Man geht davon aus - mit eher schwachen Beweisen - dass Aethelfrith und sein Nachfolger Edwin von Northumbria, sowie spätere Könige von Bernicia und Northumbria, ihr Reich danach ins südliche Schottland hinein erweiterten. Doch die Beweise für die Eroberung von Elmet, die Kriege im nördlichen Wales und mit Mercia sprechen für einen südlicheren Fokus von Northumbria in der ersten Hälfte des 7. Jh. Die Annalen von Ulster berichten im Jahr 638 von "der Schlacht von Glenn Muiresan und der Belagerung von Eten" (Eidyn, später Edinburgh) und haben einige Historiker an eine Eroberung von Eidyn durch den northumbrischen König Oswald glauben lassen, doch die Annalen erwähnen weder eine Einnahme noch die Northumbrier, weshalb dies eher zu bezweifeln ist.

Für 642 berichten die Annalen von Ulster, dass die Britonen von Alt Clut, angeführt von Owen map Bili, die Männer von Dal Riata besiegten und Domnall Brecc besiegten, Enkel von Aedan mac Gabrain. Dieser Sieg wird auch in einem Zusatz des Y Gododdin berichtet. Das Schlachtfeld liegt in einem Gebiet, das in späteren walisischen Quellen als Bannawg bekannt wurde, und einige Historiker glauben, dass es mit Bannockburn in Verbindung steht. Man glaubt, dass die sehr weiten Marschen und Sümpfe zwischen Loch Lomond und dem Fluss Forth und die Hügel und Lochs im Norden gemeint sein könnten, die das Gebiet der Britonen von dem von Dal Riata und den Pikten trennen, und dieses Land war es nicht wert, darum zu kämpfen. Die Gebiete im Süden und Osten dieser Einöde wurden von kleineren, namenlosen britonischen Königreichen kontrolliert. Mächtige Nachbarkönige, egal ob Alt Clut, Dal Riata, Piktenland oder Bernicia, haben diesen kleinen Reichen vermutlich Tribute auferlegt und Kriege um die Oberherrschaft dieses Gebietes waren zwischen dem 6. und 8. Jh. vermutlich eine Regelmäßigkeit.

Es gibt wenige eindeutige Berichte von Alt Clut für den Rest des 7. Jh., aber es ist möglich, dass die Irischen Annalen Einträge enthalten, die mit Alt Clut in Verbindung stehen. Im letzten Viertel des 7. Jh. wird von einigen Schlachten in Irland berichtet, größtenteils in Gebieten entlang der Küste der Irischen See, an denen Berichten zufolge Britonen teilnahmen. Man geht grundsätzlich davon aus, dass diese Britonen Söldner waren, oder durch angelsächsische Eroberung enteignete Exilanten. Es könnte sich aber auch um Feldzüge von Königen von Alt Clut gehandelt haben, deren Königreich sicherlich Teil der Region an der Irischen See war. Alle Nachbarn von Alt Clut - Northumbria, Piktenland und Dal Riata - haben bekanntermaßen von Zeit zu Zeit Armeen nach Irland geschickt.

Im frühen 8. Jh. berichten die Annalen von Ulster von zwei Schlachten zwischen Alt Clut und Dal Riata, 711 in Lorg Ecclet (unbekannt) und 717 "an dem Felsen genannt Minuirc". Ob es sich um wichtige Ereignisse handelt oder ob diese Erwähnungen nur Zufall sind, ist unklar. Später im 8. Jh. scheint es, dass der piktische König Angus I mac Fergus mindestens drei Feldzüge gegen Alt Clut führte, keiner war erfolgreich. 744 handelten die Pikten allein, und 750 könnte Oengus mit Eadberht von Northumbria gemeinsam gehandelt haben, in einem Feldzug, in dem Talorgan mac Fergus, der Bruder von Oengus, bei einer schweren piktischen Niederlage durch Teudebur map Bili von Alt Clut getötet wurde. Eadberht soll 750 die Ebene von Kyle erobert haben, die vermutlich zu Alt Clut gehörte.

Dumbarton Rock

Die Festung Dumbarton Rock, Hauptsitz der Herrscher von Strathclyde vom 6. Jh bis 870.

Teudebur starb gegen 752 und es war vermutlich sein Sohn Dumnagual map Teudebur, der sich 756 einer vereinigten Streitmacht von Oengus und Eadberht gegenüber sah. Die Pikten und Northumbrier belagerten Dumbarton Rock und konnten die Unterwerfung von Dumnagual erreichen. Es ist zweifelhaft, ob die Übereinkunft eingehalten wurde, denn Eadberhts Armee wurde auf dem Weg zurück nach Northumbria beinahe ausgelöscht - ob nun von seinen Verbündeten oder vom Feind ist nicht bekannt.

Danach hört man nur wenig von Alt Clut oder seinen Königen bis zum 9. Jh. Die Eroberung von Alt Clut wird für 780 berichtet, doch durch wen und unter welchen Umständen ist unbekannt. Danach wurde Dunblane von den Männern von Alt Clut 849 erobert, möglicherweise während der Herrschaft von Artgal map Dumnagual.

Das Wikingerzeitalter[]

870 belagerte eine Armee von Wikingern - ihre Häuptlinge sind unter den Irischen als Amlaib Conung und Imar bekannt - Alt Clut. Die Belagerung dauerte etwa vier Monate und führte zur Zerstörung der Zitadelle und der Gefangennahme von einer großen Anzahl von Menschen. Sowohl walisische als auch irische Quellen berichten von der Eroberung und die Annalen von Ulster sagen, dass nach dem Überwintern am Clyde 871 "Amlaib und Imar nach Ath Cliath (Dublin) zurückkehrten von Alba mit zweihundert Schiffen, und mit ihnen fort brachten in Gefangenschaft nach Irland eine große Beute von Angeln und Britonen und Pikten".

König Artgal map Dumnagual - genannt König der Britonen von Strathclyde - war unter den Gefangenen und es wird berichtet, dass er 872 in Dublin getötet wurde, auf Anraten von Constantine I mac Cinaeda. Ihm folgte sein Sohn Rhun map Artgal von Alt Clut auf den Thron. Er war verheiratet mit Caustantins Schwester. Eochaid, sein Sohn aus dieser Ehe, könnte König von Strathclyde oder König auch vom Königreich Alba gewesen sein.

Von da an und möglicherweise schon früher befand sich Strathclyde immer wieder unter der Herrschaft der Könige von Alba. Es gibt frühe Theorien, dass die Erben des Schottischen Throns Strathclyde oder Cumbria als Unterkönige regierten, die jedoch nur wenig Unterstützung finden. Der Grad schottischer Kontrolle sollte nicht überschätzt werden. Es gab in dieser Zeit wahrscheinlich einige nordische und nordisch-gälische Siedlungen in Strathclyde.

Eine walisische Überlieferung im Brut y Tywysogion behauptet, dass 890 "(d)ie Männer von Strathclyde, jene die sich geweigert hatten, sich mit den Englischen zu verbünden, aus ihrem Land abreisen und nach Gwynedd gehen mussten". Dies scheint eine Verwechslung oder Fehldatierung zu sein, denn König Edward der Ältere war 890 kaum Herr über sein eigenes Königreich Wessex und konnte kaum eine Streitmacht in die Regionen nördlich des Humber führen, und noch weniger nach Strathclyde. Später während Edwards Regierung und unter der von Aethelstan von England erweiterten die Könige von Wessex ihre Macht weiter in den Norden. Aethelstan besiegte die Männer von Strathclyde 934 und 937 in der Schlacht bei Brunanburh.

Nach der Schlacht von Brunanburh wurde Dyfnwal ap Owain König von Strathclyde und regierte vermutlich von 937 bis 971. Man hat vermutet, dass er von Malcolm I mac Domnall als König eingesetzt wurde, dem Edmund I von Wessex das Königreich Strathclyde "überlassen" hatte, doch erneut handelt es sich - wie die früheren Theorien über Unterkönige - vermutlich um eine Überschätzung der Tatsachen. Dyfnwal starb 975 auf einer Pilgerreise nach Rom. Zu dieser Zeit erstreckte sich Strathclyde vermutlich weit in den Süden, möglicherweise bis über den Solway Firth ins heutige englische Cumbria, doch dies ist nicht gesichert. Örtliche Überlieferungen in Cumbria berichten, wie Dunmail (möglicherweise Donald mac Donald), der sogenannte "letzte König von Cumbria", in der Schlacht von Dunmail Raise 945 getötet wurde. Ein großer Steinhaufen auf der damaligen Grenze zwischen Cumberland und Westmorland, also der Grenze zwischen Cumbria und den Engländern, soll den Ort seines Todes markieren. Seine Söhne sollen über die nahen Berge entkommen sein und die cumbrischen Kronjuwelen in den Grisedale Tarn geworfen haben, bevor sie selbst von den siegreichen Engländern gefangen genommen, geblendet und kastriert wurden.

Das Ende von Strathclyde[]

Falls die Könige von Alba glaubten, wie John of Fordun vermutete, dass sie die Herrscher von Strathclyde waren, zeigt der Tod von Cuilen mac Ildulb und seinem Bruder Eochaid durch Rhydderch ap Dyfnwal ap Owain 971 - angeblich aus Rache für die Vergewaltigung oder Entführung seiner Tochter - das Gegenteil. Ein Großteil der Verwirrung über diese Ereignisse kommt durch Rhydderchs Nachfolger Malcolm mac Donald, von dem man heute glaubt, dass er der Sohn von Dyfnwal ap Owain war, der in Rom starb, aber lange mit dem späteren König der Schotten Malcolm II mac Kenneth verwechselt wurde. Mael Coluim scheint Owain Foel gefolgt zu sein, der vermutlich in der Schlacht von Carham 1018 starb. Wahrscheinlich hatte Owain einen Nachfolger, dessen Name jedoch unbekannt ist.

Irgendwann zwischen 1018 und 1054 scheint Strathclyde von den Schotten erobert worden zu sein, vermutlich während der Herrschaft von Malcolm II mac Kenneth, der 1034 starb. 1054 entsandte Edward der Bekenner Siward, Earl of Northumbria gegen die Schotten, die von Macbeth regiert wurden, gemeinsam mit einem ansonsten unbekannten "Mael Coluim, Sohn des Königs der Cumbrier". Der Name Malcolm oder Mael Coluim verursachte erneut Verwirrung und einige Historiker vermuteten später, dass dies der spätere König der Schotten sei, Mael Coluim mac Donnchada (Malcolm III Canmore). Es ist nicht bekannt, ob Malcolm/Mael Coluim jemals "König der Cumbrier" wurde.

Im 7. Jh. wurde das Gebiet von Keswick von Northumbria erobert, doch Northumbria wurde im späten 9. Jh. von den Wikingern zerstört. Im späten 10. Jh. wurde Keswick ein Teil von Strathclyde und blieb das bis gegen 1050, als Siward, Earl of Northumbria, diesen Teil von Cumbria eroberte.

Carlisle war gegen 1066 ein Teil von Schottland, und wurde somit 1086 nicht im Domesday Book aufgezeichnet. Dies änderte sich 1092, als Wilhelm II Rufus in die Region einfiel und Cumberland in England integrierte. Die Erbauung von Carlisle Castle begann 1093 an dem Ort der alten römischen Festung südlich des Flusses Eden. Das Schloss wurde 1112 in Stein neu erbaut.

In den 1070ern, wenn nicht früher während der Herrschaft von Malcolm III Canmore scheint es, dass die Schotten erneut Strathclyde regierten. Es ist sicher, dass Strathclyde dieses mal tatsächlich ein Unterkönigreich wurde, denn es wurde von Alexander I an seinen Bruder David I vergeben.

Könige von Strathclyde[]

Könige von Alt Clut[]

Die Daten für diese Königsliste sind problematisch. Die früheste Quelle ist Adomnans Life of St. Columba, die sich auf Roderc mac Tothail als Herrscher in der Festung von Clyde bezieht - beinahe sicher Dumbarton Rock. Es ist bekannt, dass Roderc (oder Riderc) ein Zeitgenosse von Columba war, doch sein Todesdatum ist nicht gesichert.

Weitere frühe Quellen sind die Iona Chronicle, die ca. 650-750 aus schottischen Einträgen in der Chronicle of Ireland zusammengestellt wurde. Die dort aufgezeichneten Könige von Alt Clut von der Mitte des 7. bis Mitte des 8. Jh. werden alle als "Könige von Alclut" bezeichnet. Weiterhin gibt es ein Gesicht aus dem Life of Adomnan aus dem 10. Jh., das sich auf Bridei III mac Beli, König der Pikten bezieht, als Sohn von Beli, König von Alclut.

Für spätere Perioden (9. und 10. Jh.) gibt es verschiedene walisische Quellen, inklusive der Harleian-Stammbäume, deren Inhalt jedoch zu bereitwillig als Tatsachen akzeptiert wurde. Sie bestätigen nicht, dass jemand, der der Vater eines Königs war, auch selbst König war, weshalb jede Person dort nicht ohne Zweifel als "König von Alclut" bezeichnet werden kann. Auch die Quellen für diese Stammbäume sind nicht klar.

Könige von Strathclyde / Cumbria[]

Anmerkungen[]

  1. Angeblich der Sohn von Rhydderch Hael und einer gewissen Languoreth. Er erscheint nur im Life of St. Kentigern von Jocelyn of Furness (fl. 1175-124).
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