Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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  1. Die Wanderungen von Brutus

  2. Guendoloena, Bladud, König Leir und seine Töchter, Dunwallo und Molmutius
  3. Belinus und Brennius, Elidure, Heli, Lud
  4. Cassibellaun und die Invasionen von Caesar; Kymbelinus; Arviragus und die Invasion von Claudius; König Lucius wird Christ
  5. Das römische Britannien von Severus bis Maximian
  6. Die Römer ziehen ab; Vortigern; die Sachsen kommen an, geführt von Hengist und Horsa und die Vorstellung von Merlin
  7. Die Prophezeiungen von Merlin
  8. Aurelius Ambrosius; Merlin baut Stonehenge; Uther Pendragon; die Geburt von Arthur
  9. Die Siege und die Feierlichkeiten der Herrschaft von Arthur; die Römer fordern Tribut
  10. Der Krieg von Arthur gegen Kaiser Lucius Tiberius in Gallien
  11. Der letzte Kampf von Arthur gegen Modred; die Sachsen kehren zurück; Bürgerkrieg;Augustinus kommt, um die Sachsen zu bekehren
  12. Der Niedergang der Briten unter Cadwan, Cadwalla und Cadwallader

Die Geschichte der Könige von Britannien
(Historia Regum Britanniae; um 1135)
von Geoffrey of Monmouth
ins Englische übersetzt von Aaron Thompson und J. A. Giles (1842)
Kommentierte Fassung
Deutsche Übersetzung des englischen Textes von Peter Dietsch (2012)

Quelle: www.academia.edu

Buch 10 - Der Krieg von Arthur gegen Kaiser Lucius Tiberius in Gallien[]

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Als Lucius Tiberius, [1] diese Antwort erhielt, gab er auf Anordnung des Senats eine Verordnung an die Ostkönige heraus, mit ihren Streitkräften zu kommen und bei der Eroberung Britanniens zu helfen. Gehorsam kamen in sehr kurzer Zeit: Epistrophius, König der Griechen; Mustensar, König der Afrikaner; Alifantinam, König Spaniens; [2] Hirtacius, König der Parther; Boccus, der Meder; Sertorius aus Libyen; Teucer, König von Phrygia; Serses, König der Itureaner; Pandrasus, König von Ägypten; Micipsa, König von Babylon; Polytetes, Herzog von Bithynia; [3] Evander von Syrien; Aethion von Boeotia; [4] Hippolytus von Kretas, mit den Generälen und Edelleuten. Aus den Reihen des Senats kamen auch Lucius Catellus, Marius Lepidus, Caius Metellus Cotta, Quintus Milvius Catulus, Quintus Carutius, und viele andere, zusammen vierzigtausendhundertsechzig an Zahl.

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Nachdem die notwendigen Vorbereitungen getroffen waren, begannen sie an den Kalenden des Augusts ihren Marsch nach Britannien. Als Arthur davon Kenntnis erhielt, übergab er die Regierung des Königreichs seinem Neffen Mordred und Königin Guanhumara und marschierte mit seiner Armee zum Hafen von Hamo, wo der Wind günstig für ihn stand. Aber während er, umgeben von seiner gesamten zahlreichen Flotte, freudig mit lebhaftem Sturm fortsegelte, geschah es, dass zu Mitternacht in einen sehr tiefen Schlaf fiel und in einem Traum einen Bären sah, der in der Luft flog. Mit einem Geräusch, das alle Küsten erzitterten. Auch einen schrecklichen Drachen, der aus Westen flog und der das Land mit der Helligkeit seiner Augen erleuchtete. Als sich diese Zwei trafen, begannen sie einen schrecklichen Kampf. Aber der Drache verbrannte den Bären, der ihn häufig angriff, mit seinem glühenden Atem und warf ihn unten versengt zu Boden. Nachdem Arthur daraus erwacht war, teilte er denjenigen, die bei ihm waren sein Traum mit, damit sie ihn [den Traum] interpretieren sollten. Und sie sagten ihm, dass der Drache ihn darstelle, der Bären jedoch einen Riesen, der mit ihm kämpfen würde. Und dass der Kampf auf den Zweikampf zwischen ihnen hindeute. Und das der Sieg des Drachen dasselbe sei, was mit ihnen selbst geschehen werde. Aber Arthur vermutete, dass es auf anderes hinwies und dass die Vision auf ihn selbst und den Kaiser anwendbar sei. Als der Morgen nach der nächtlichen Reise hervorbrach, erkannten sie, dass sie die Mündung des Flusses Barba [5] erreicht hatten. Und dort stellten sie ihre Zelte auf, um auf die Ankunft der Könige der Inseln und der Generäle der anderen Provinzen zu warten.

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Inzwischen wurden Arthur neue Nachrichten überbracht, dass ein außerordentlich großer Riese von den Küsten Spaniens hergekommen war, und Helena, die Nichte von Herzog Hoel, ihrem Wächter gewaltsam entrissen hatte und mit ihr zur Spitze [des Berges] geflohen war, der jetzt Mont St.Michel genannt wird. Und dass die Soldaten des Landes, die ihn jagten, nicht imstande waren, etwas gegen ihn auszurichten. Denn wann immer sie ihn von See her oder vom Land aus angriffen, brachte er entweder die Schiffe mit geworfenen Felsen zum Kentern oder töteten sie mit verschiedenen Arten von Pfeilen. Außerdem fing er viele von ihnen und verschlang sie halb lebendig. Deshalb ging Arthur zusammen mit Caius, seinem Haushofmeister, und Bedver, seinem Mundschenk, in der zweiten Stunde der nächsten Nacht heimlich aus dem Lager und sie eilten zum Berg. Da er ein Mann von unerschrockenem Mut war, legte er keinen Wert darauf, seine Armee gegen solch ein Ungeheuer zu führen. Denn er konnte auf diese Weise seine Männer durch sein eigenes Beispiel ermuntern und auch dadurch, dass er allein war, um sich mit ihm [dem Riesen] zu befassen. Sobald sie in die Nähe des Berges kamen, sahen sie auf dessen Spitze ein Feuer brennen und ein weiteres auf einem kleineren Berg, der nicht weit davon war. Und da er in Zweifel war, auf welchem von ihnen der Riese hauste, schickten er Bedver los, um sich darüber Gewissheit zu verschaffen. Als er [Bedver] ein Boot fand, segelte er zuerst zum kleineren Berg, zu dem er auf keine andere Weise gelangen konnte, weil er im Meer gelegen war. Als er begonnen hatte, zu dessen Spitze zu klettern, wurde er zuerst durch einen düsteren heulenden Schrei einer Frau von oben erschreckt. Und er stellte sich das Ungeheuer vor, das dort war: Aber indem er sein Schwert zog, fand er schnell [wieder] seinen Mut. Und als er die Spitze erreicht hatte, fand er nichts, außer dem Feuer, das er vorher aus der Entfernung gesehen hatte. Er entdeckte auch ein kürzlich gegrabenes Grab und eine alte Frau, die weinte und dabei heulte und die bei seinem Anblick sofort von Seufzern unterbrochene Worte rief: "O elender Mann, welches Unglück bringt dich zu diesem Platz? O unaussprechliche Qualen des Todes, die du ertragen musst! Ich bemitleide dich, ich bemitleide dich, weil das abscheuliche Ungeheuer in dieser Nacht die Blume deiner Jugend zerstören wird. Denn dieser schlechteste und verhassteste Riese, der die Nichte des Herzogs, die ich eben erst hier begraben habe, hierher brachte, und mich, ihr Kindermädchen, zusammen mit ihr auf diesen Berg. Er wird kommen und dich unverzüglich auf grausamste Weise ermorden. O beklagenswertes Schicksal! Diese berühmteste Prinzessin, versunken in [der größten] Angst, die sich ihr zartes Herz vorstellte, fiel, während das stinkende Ungeheuer sie umarmte, in Ohnmacht und erlosch. Und als er seine tierische Lust an ihr, die die wahre Seele, die Freude und das Glück meines Lebens war, nicht stillen konnte, wurde er rasend, da sein tierischer Wunsch enttäuscht wurde und er vergewaltigte mich, die ich (lass Gott und mein Alter dies bezeugen) seine Umarmungen verabscheute. Fliehe, lieber, teurer Herr, fliehe, denn ich fürchte, dass er wie gewöhnlich kommen wird, um mit mir zu liegen. Und findet er dich hier, wird er dein barbarischster Schlächter sein." Bedver, so sehr bewegt von dem, was sie sagte, wie es der menschlichen Natur nur möglich sein kann, bemühte sich mit freundlichen Worten, ihren Kummer zu besänftigen und sie mit dem Versprechen auf schnelle Hilfe zu trösten: Und er kehrte sogleich zu Arthur zurück und berichtete ihm, auf was er getroffen war. Arthur bejammerte das traurige Schicksal des jungen Mädchens sehr und befahl seinen Begleitern, ihn zu verlassen, um sich allein darum zu kümmern. Außer, dass eine absolute Notwendigkeit vorlag, und dann sollten sie kühn zu seiner Unterstützung kommen. Von hier gingen sie direkt zum nächsten Berg, ließen ihre Pferde mit ihren Waffenträgern zurück und stiegen hoch zur Spitze, Arthur voran. Der missgestaltete Wilde saß dort am Feuer, sein Gesicht mit dem geronnenen Blut eines Schweins, von dem er einige Teile bereits verschlungen hatte, beschmiert und er röstete dessen Reste er auf Spießen über dem Feuer. Doch als er ihrer, deren Erscheinen eine Überraschung für ihn war, ansichtig wurde, eilte er zu seiner Keule, die zwei starke Männer kaum vom Boden heben konnten. Darauf zog der König sein Schwert und schützte sich mit seinem Schild und lief so schnell er konnte, um zu verhindern, dass er sie erreichen konnte. Aber der andere, der seinen Plan erkannte, hatte sie bereits aufgerafft und gab dem König solch einen schrecklichen Schlag auf sein Schild, dass er die Küsten von dem Geräusch erklingen ließ und dass er die Ohren des Königs dadurch vollständig betäubte. Arthur, dessen Wut hiervon angefeuert wurde, erhob sein Schwert und verwundete ihn an der Stirn, sicherlich nicht tödlich, aber doch so, dass das Blut über sein Gesicht und seine Augen ausströmte und ihn so blendete. Denn er hatte den Schlag auf seine Stirn mit seinem Lub [???] teilweise abgewehrt und hatte so verhindert, dass er tödlich war. Wie auch immer, der Verlust seiner Sicht, infolge des Bluts, das über seine Augen floss, versetzte ihn in [noch] größere Wut und, wie ein aufgebrachter Eber gegen einen Jagdspeer, so eilte er auf das Schwert von Arthur zu, ergriff diesen an der Taille und zwang ihn auf seine Knie herunter. Doch Arthur, davon nicht entmutigt, glitt aus seinen Händen und bemühte sich so mit seinem Schwert, dass er dem Riesen keine Atempause gönnte und er es [das Schwert] ihm bis zum Rücken durch seinen Schädel schlug. Darauf erhob das abscheuliche Ungeheuer ein schreckliches Gebrüll. Und wie eine Eiche, die vom Winde entwurzelt wird, ließ er den Boden von seinem Fall widerhallen. Arthur, der, als er das sah, in lautes Gelächter ausbrach, befahl Bedver seinen Kopf abzuschlagen und diesen einem der Waffenträger zu geben, der es zum Lager tragen sollte. Dort sollte es zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt werden. Jedoch mit dem Befehl an die Zuschauer, über diesen Kampf Schweigen zu bewahren. Er sagte ihnen, dass er keine so große Kraft mehr gefunden hatte, seitdem er den Riesen Ritho getötet hatte, der ihn auf dem Berg Aravius zum Kampf herausgefordert hatte. Dieser Riese hatte sich Pelze aus den Bärten von Königen gemacht, die er getötet hatte. Und er hatte Arthur eine Nachricht gesandt,seinen Bart sorgfältig zu schneiden und diesen an ihn zu senden. Und dann sollte sein Bart, aus Rücksicht auf seine Vormachtstellung über die anderen Könige, die Ehre des Hauptplatzes haben. Wenn er sich aber weigere, das zu tun, fordere er ihn zu einem Duell mit diesem Angebot heraus, dass der Sieger die Pelze und auch den Bart des Besiegten als Trophäe seines Siegs haben sollte. Bei dieser Auseinandersetzung erwies sich Arthur als siegreich und er nahm den Bart und beraubte den Riesen: Und wie er vorher gesagt hatte, er hatte seitdem niemandem getroffen, der es, bis zu seinem letzten Kampf, mit ihm an Stärke aufnehmen konnte. Nach diesem Sieg kehrten sie mit dem Kopf zur zweiten Nachtwache zum Lager zurück. Dort sah man sehr viele Menschen, die sich alle erhoben, diese wunderbare Großtat von Arthur, durch die er das Land von einem zerstörenden und gefräßigen Ungeheuer befreit hatte, zu preisen. Hoel aber war über den Verlust seiner Nichte äußerst bekümmert und er befahl, im Berg ein Mausoleum über ihre Leiche zu bauen, wo sie begraben wurde. Dieser Berg, der den Namen des jungen Mädchens erhielt, wird bis heute ,das Grab von Helena‘ genannt.

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Sobald alle Streitkräfte, dort angekommen waren, wo Arthur sie erwartete, marschierte er dort nach Augustodunum, wo er annahm, dass der General [der Römer] sich befand. Aber als er an den Fluss Alba kam, wurde ihm die Nachricht gebracht, dass er nicht weit sein Lager hatte und dass er mit einer so riesigen Armee gekommen war, dass er nicht imstande sein würde, ihr zu widerstehen. Jedoch schreckte ihn das nicht davon ab, sein Vorhaben weiter zu verfolgen. Jedoch stellte er sein Lager am Ufer des Flusses auf, um die Aufstellung seiner Streitkräfte zu begünstigen und seinen Rückzug, wenn notwendig, zu sichern. Und er sandte Boso, den Konsul von Oxford und Guerinus Carnotensis [6] mit seinem Neffen Walgan zu Lucius Tiberius, um von ihm zu fordern, entweder sich von den Küsten Galliens zurückzuziehen oder am nächsten Tag zu kommen, damit sie ihr Recht auf dieses Land mit ihren Schwertern suchen würden. Der Gefolgschaft junger Höflinge, die Walgan begleiteten, hoch erfreut über diese Gelegenheit, war es dringlich, eine Gelegenheit auf einen Streit im Lager des Kommandanten zu finden, auf das sie die Römer angreifen könnten. Entsprechend gingen sie zu Lucius und befahlen ihm, sich aus Gallien zurückzuziehen oder am nächsten Tag einen Kampf zu riskieren. Während er ihnen noch antwortete, dass er nicht gekommen sei, um sich zurückzuziehen, sondern um das Land zu regieren, war dort Caius Quintilianus, sein Neffe, der sagte, dass die Briten im Prahlen und im Drohen besser seien, als im Kämpfen. Hierauf fing Walgan sofort Feuer und lief mit seinem gezogenen Schwert auf ihn zu, schlug ihm damit seinen Kopf ab und zog sich dann schnell mit seinen Begleitern auf ihren Pferden zurück. Die Römer verfolgten sie, sowohl zu Pferd als auch zu Fuß, um den Verlust ihres Landsmannes an den Botschaftern, die mit großer Hast flohen, zu rächen. Aber Guerinus Carnotensis sammelte sich plötzlich, gerade als einer von ihnen zu ihm aufgekommen war, und stach mit seiner Lanze unverzüglich durch seine Rüstung und mitten durch seinen Körper und ließ ihn hingestreckt, mit dem Gesicht zu Boden,zurück. Der Anblick dieser prächtigen Heldentat forderte den Wetteifer von Boso von Oxford heraus, der, frei über seinem Pferd, seine Lanze in den Hals des ersten Mannes, auf den er traf, stach und ihn tödlich verwundet herunter warf. Inzwischen war Marcellus Mutius, mit großer Begierde, den Tod von Quintilian zu rächen, gerade im Rücken von Walgan und legte auf ihn an. Dieser brachte ihn schnell dazu, damit aufzuhören, indem er sowohl seinen Helm als auch den Kopf mit seinem Schwert bis Brust spaltete. Er befahl ihm auch, wenn er die höllischen Gefilde erreichte,dem Mann, den er im Lager getötet hatte, zu sagen, dass die Briten auf diese Weise ihre Prahlerei und ihre Drohungen zeigten. Nachdem er seine Männer wieder versammelt hatte, forderte er sie auf, jeden ihrer Verfolger auf dieselbe Weise zu erledigen, wie er es getan hatte. Entsprechend versäumten sie es nicht, das zu vollbringen. Nichtsdestoweniger setzten die Römer ihre Verfolgung mit Lanzen und Schwertern fort, womit sie die anderen [die Briten] reizten, jedoch ohne Gemetzel oder irgendwelche Gefangenen zu nehmen. Als sie aber in die Nähe eines bestimmten Wald kamen, wo sich,als sie die Flucht der Konsuln sahen, eine Gruppe von sechstausend Briten, bereit ihnen zu helfen, versteckt hatte, brachen diese hervor, spornten ihre Pferden an, erfüllten die Luft mit lauten Schreien, und griffen, durch ihre Schilde gut geschützt, die Römer plötzlich an und zwangen diese zur Flucht. Und jetzt war es die Briten an der Reihe, zu verfolgen, was sie mit größerem Erfolg taten. Denn sie stiegen ab, töteten oder nahmen viele Feinde [gefangen]. Petreius, der Senator, eilte,nachdem er davon Nachrichten erhalten hatte, seinen Landsleuten mit zehntausend Männern zur Hilfe und zwang die Briten, sich zum Wald zurückzuziehen, aus dem sie hervorgebrochen waren. Jedoch nicht ohne Verlust eigener Männer. Denn die Briten, die das Feld ihrer Flucht gut kannten, töteten eine große Zahl ihrer Verfolger. Den Briten, die den Boden preisgegeben hatten, kam Hider, [7] schnell mit einer weiteren Verstärkung von fünftausend Männern zu Hilfe, um sie zu unterstützen. Sodass sie wieder denjenigen ins Gesicht sahen, denen sie ihre Rücken zugewandt hatten und sie erneuerten mit großer Energie den Angriff. Die Römer behaupteten jedoch ihre Stellung und setzten den Kampf mit unterschiedlichem Erfolg fort. Der große Fehler der Briten war, dass sie, obwohl sie sehr eifrig gewesen waren, den Kampf zu beginnen, jetzt, da er begonnen hatte, weniger auf die Gefahr achteten, in die sie hinein liefen. Wohingegen die Römer eine bessere Disziplin besaßen und den Vorteil eines besonnenen Kommandanten, Petreius Chorhemds, hatten,der ihnen sagte, wann sie vorwärts gehen und wann sie Boden preisgeben mussten. Und auf diese Art Mittel fügte er dem Feind große Verletzungen zu. Als Boso das beobachtete, zog er von den übrig gebliebenen eine große Gruppe ab, von denen er wusste, dass es die wackersten Männer waren und mit sprach auf folgende Weise zu ihnen: "Seit wir diesen Kampf begonnen haben, ohne dass Arthur davon weiß, müssen wir aufpassen, dass wir bei diesem Unternehmen nicht bezwungen werden. Denn, wenn wir es sollten, würden wir nicht nur unsere Männer ehr gefährden, sondern uns auch großes Missfallen des Königs zuziehen. Erhebt euren Mut und folgt mir durch die römischen Reihen, dass wir mit der Gunst des Glücks wir entweder Petreius töten oder ihn gefangen nehmen können." Damit gaben sie ihren Pferden die Sporen und drangen durch die dichtesten Reihen der Feinde. Sie erreichten die Stelle, wo Petrius seine Befehle gab. Boso eilte schnell zu ihm hin. Und als er ihn am Hals ergriff, fiel mit ihm, wie er es beabsichtigt hatte, zu Boden. Hierauf liefen die Römer zu seiner Befreiung, sowie die Briten Boso zur Hilfe kamen. Dann gab auf beiden Seiten ein großes Gemetzel, Lärm und Verwirrung. Während sich eine Partei mühte, ihren Anführer zu retten,und die andere, ihn als Gefangenen zu behalten. Sodass sich dies als der härteste Teil des ganzen Kampfs erwies. Und worin ihre Speere, Schwerter und Pfeile voll zum Einsatz kamen. Schließlich zogen sich die Briten in einer geschlossenen Gruppe, indem sie sich geduldig der Angriffe der Römer erwehrten, mit Petreius zur Hauptgruppe ihrer Armee zurück. Kaum hatten sie das getan, als sie diese [Römer] wieder angriffen, die, jetzt ihres Anführers beraubt, stark geschwächt und entmutigt, gerade zu fliehen begannen. So wurden sie, eifrig verfolgt, niedergeschlagen und viele von ihnen wurden getötet. Und als sie diese geplündert hatten, verfolgten sie die Restlichen: Allerdings nahmen sie die größte Zahl von ihnen gefangen, begierig, sie dem König zu präsentieren. Als sie sie schließlich genug gequält hatten, kehrten sie mit ihrem Plündergut und den Gefangenen zum Lager zurück, wo sie einen Bericht über das abgaben, was geschehen war. Und präsentierten mit der großen Freude über den Sieg Petreius Kampfrock und die anderen Gefangenen vor Arthur. Daraufhin gratulierte ihnen Arthur und versprach ihnen Aufstieg zu höheren Ehren, da sie sich so ritterlich benommen hatten, als er nicht bei ihnen war. Dann gab er einigen seiner Männer den Befehl, die Gefangenen am nächsten Tag nach Paris zu führen und abzuliefern, damit sie dort bis auf Weiteres in Haft genommen würden. Die Gruppe, die das übernehmen sollte, sollte nach seinem Befehl von Cador, Bedver und den beiden Konsuln Borellus und Richerius mit ihren Dienern angeführt zu werden, sie sich außerhalb der Gefahr durch Störung der Römer befanden.

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Aber die Römer, die Nachricht von diesem Plan erhielten, wählten auf Befehl ihres Generals fünfzehntausend Männer aus, die in dieser Nacht vor den anderen in Marsch gesetzt wurden und ihre Soldatenkameraden aus ihren Händen retten sollten. Sie wurden von den Senatoren Vulteius Catellus und Quintus Carutius und auch von Evander, dem König von Syrien, und von Sertorius, dem König von Libyen, angeführt. Entsprechend begannen sie ihren Marsch in dieser Nacht und besetzten für sich eine Stelle, die günstig dafür war, dort in einem Hinterhalt zu liegen und von der sie annahmen, dass die anderen [die Briten] dort durchkommen würden. Am Morgen zogen die Briten mit ihren Gefangenen entlang derselben Straße und näherten sich jetzt, vollkommen unwissend über die schlaue List des Feindes, der Stelle. Kaum waren sie dort, da sprangen, zu ihrer großen Überraschung, die Römer hervor und fielen wütend über sie her. Dennoch, als die Briten sich schließlich sich von ihrer Bestürzung erholt hatten und bereit zu einem kühnen Widerstand, bestimmten sie eine Gruppe, die Gefangenen zu bewachen. Die Restlichen zogen in Schlachtordnung gegen den Feind. Richerius und Bedver hatten den Befehl der Gruppe, welche die Gefangenen bewachen sollte. Aber Cador, der Herzog von Cornwall, und Borellus führten die andere an. Aber alle Römer hatten ihren Ausfall ohne irgendeine Ordnung gemacht. Und sie legten auch keinen Wert darauf, so eine zu bilden, damit sie keine Zeit beim Abmetzeln der Briten verlieren würden. Sie sahen, dass diese ihrer Truppen aufstellten und sich nur auf ihre Verteidigung vorbereiteten. Durch dieses Verhalten wurden die Briten äußerst geschwächt und hätten schändlich ihre Gefangenen verloren, wäre ihnen nicht das Glück zur Hilfe gekommen. Denn Guitard, der Anführer der Pictavianer, erhielt Kenntnis von dem listigen Plan und kam mit dreitausend Männern herauf, mit deren Hilfe sie schließlich die Überlegenheit gewannen und ihren unverschämten Angreifer das Gemetzel heimzahlen konnten. Dennoch war der Verlust, den sie am Anfang dieses Kampfes erlitten hatten, sehr beträchtlich. Denn sie hatten Borellus, den berühmten Konsul der Cenomannen, in einer Begegnung mit Evander, dem König von Syrien, verloren, als dieser seine Lanze in seinen [Borellus] Hals stach. Außerdem vier Edelleute, nämlich Hirelgas Deperirus, Mauricius Cadorcanensis, Aliduc von Tintagel und sein Sohn Hider. Tapferere Männer konnte man nirgends finden.. Allerdings entmutigte dieser Verlust die Briten keineswegs, sondern machte sie eher entschlossener, die Gefangenen zu behalten und den Feind zu töten. Die Römer, die jetzt sahen, dass sie den Kampf nicht länger aufrechterhalten konnten, verließen plötzlich das Feld und kehrten zu ihrem Lager zurück. Aber sie wurden mit einem Gemetzel von den Briten verfolgt, die auch viele von ihnen gefangen nahmen und ihnen keine Atempause gönnten, bis sie Vulteius Catellus und Evander, den König von Syrien, getötet und die Restlichen zerstreut hatten. Nachdem sie ihre Gefangenen nach Paris, wohin sie sie führen sollten, gebracht hatten, kehrten sie mit denen zurück, die kürzlich zum König gestoßen waren. Auf den sie große Hoffnungen setzten, dass sie ihre Feinde vollständig besiegen würden, da nur sehr wenige der großen Zahl, die sich gegen sie stellten, einen Erfolg erreicht hatten.

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Diese wiederholten Katastrophen störten die Meinung von Lucius Tiberius nicht wenig und ließen ihn zögern, ob man es zu einem allgemeinen Kampf mit Arthur kommen lassen oder sich nach Augustodunum zurückziehen sollte. Und dort zu bleiben, bis Kaiser Leo mit seinen Streitkräften ihm zu Hilfe kommen würde. Endlich seinen Ängsten nachgebend, zog er mit seiner Armee in Lengria ein, wobei er vorhatte, die andere Stadt [Augustodunum] in der folgenden Nacht zu erreichen. Arthur, der das herausfand und begierig war, sich vor ihm in Marsch zu setzen, verließ die Stadt linker Hand und kam noch in derselben Nacht in einem Tal mit Namen Suesia [8] an, durch das Lucius kommen musste. Dort teilte er seine Männer in mehrere Gruppen ein. Er befahl einer Legion unter dem kommandierenden General Morvid, dem Konsul von Gloucester, nahe bei zu warten, damit er sich, wenn notwendig, zu ihnen zurückziehen konnte und um dort seine geschlagenen Kräfte für einen zweiten Kampf zu sammeln. Den Rest teilte er in sieben Gruppen auf, von denen jede über fünftausendfünfhundertfünfundfünfzig vollständig und stark bewaffnete Männer verfügte. Er stellte auch seine Pferde- und Fußsoldaten an verschiedenen Positionen auf und gab den Fußsoldaten den ausdrücklichen Befehl zum Angriff. Den Pferdesoldaten [gab er den Befehl], eng beieinander in ihren Reihen zu bleiben und im gleichen Moment schräg vorzureiten.Um sie sollten so danach streben, den Feind in die Unordnung zu bringen. Die Fußkompanien waren nach britischer Art in einem Quadrat aufgestellt, mit einem rechten und linken Flügel, unter dem Befehl von Augusel, dem König von Alba, und Cador, dem Herzog von Cornwall. Der eine leitete den rechten, der andere den linken Flügel. Für eine andere Gruppe lag der Befehl bei den zwei berühmten Konsuln, Guerinus von Chartres und Boso von Richiden, in sächsischer Sprache Oxineford genannt. Für eine Dritte befahl Aschillius, der König der Dacier, [9] und Lot, der König der Norweger. Die Vierte wurde von Hoel, dem Herzog der Armoricaner, und Walgan, dem Neffen des Königs befehligt. Hinter diesen wurde weitere vier im Rückraum aufgestellt. Die Erste unter dem Befehl von Caius, dem Haushofmeister, und Bedver, dem Mundschenk. Die Zweite unter Holdin, dem Herzog der Ruteni, und Guitard, dem Herzog der Pictavianer. Die Dritte unter Vigenis [10] von Legecester, Jonathal von Dorchester und Cursalem von Caicester. Die Vierte unter Urtgennius [11] von Bath. Für sich und die ihn eng begleitende Legion hatte Arthur einen Platz ausgewählt, wo er die Standarte mit einem goldenen Drachen aufstellte, wohin sich die verwundeten oder ermüdeten Kräfte, falls notwendig, als ihr Lager zurückziehen konnten. Die Legion, die bei ihm war, bestand aus sechstausendsechshundertsechsundsechzig Männern.

7[]

Nachdem er sie alle so in ihren Positionen aufgestellt hatte, hielt er seinen Soldaten folgende Rede: "Meine tapferen Landsleute, die ihr Britannien zur Herrin über dreißig Königreichen gemacht habt, ich gratuliere euch zu eurer prächtigen Großtat, die mir Beweis dafür ist, dass eure Tapferkeit weit davon entfernt ist, beeinträchtigt zu sein, sondern dass sie eher angewachsen ist. Obwohl ihr fünf Jahre ohne Übung gewesen seid, wovon die aufweichenden Vergnügen eines leichten Lebens einen größeren Anteil eurer Zeit in Anspruch nahm als der Gebrauch von Waffen, hat euch doch dies alles euren natürlichen Mut nicht verkommen lassen. Was ihr bewiesen habt, als ihr die Römer gezwungen habt, zu fliehen. Der Stolz ihrer Führer hat sie angetrieben, diese Invasion auf eure Freiheiten zu versuchen. Sie haben euch in Kämpfe verwickelt, in denen sie zahlenmäßig überlegen waren und sind höher sind und waren nicht imstande, euch zu widerstehen. Sondern haben sich niederträchtig in diese Stadt zurückgezogen, von der aus sie jetzt ausmarschieren wollen, um durch dieses Tal ihren Weg nach Augustodunum zu nehmen. Sodass ihr jetzt eine Gelegenheit habt, unversehens über sie herzufallen, wie über wie eine Herde von Schafen. Sicher erwarteten sie, euch in der Feigheit der Ostnationen vorzufinden, als sie euer Land tributpflichtig und euch zu ihren Sklaven machen wollten. Was? Haben sie nie von euren Kriegen mit den Daciern, den Norwegern, und den Prinzen von Gallien gehört, die ihr meiner Macht unterworfen und von ihrem schändlichen Joch befreit habt? So haben wir dann nicht die geringsten Zweifel, dass wir, die in einem größeren Krieg Erfolg gehabt haben, wenn wir mit demselben Geist bestrebt sind, diese Feiglinge zu besiegen. Ihr werdet keine Belohnungen der Ehre wollen, wenn ihr als treue Soldaten ausschließlich meinen Befehlen folgt. Denn, sobald wir sie besiegt haben, werden wir geradewegs nach Rom marschieren und sie [Rom] einnehmen: Und dann sollen das ganze Gold, Silber, die Paläste, Türme, Städte, Orte und andere Reichtümer der Besiegten euer sein." Er hatte kaum zu Ende gesprochen,als sie alle mit einer Stimme erklärten, dass sie bereit wären, Tod zu erleiden, anstatt das Feld zu verlassen, während noch Leben in ihnen sei.

8[]

Aber als Lucius Tiberius die Pläne entdeckte, die gegen ihn geschmiedet worden waren, floh er nicht, wie er es zuerst beabsichtigt hatte, sondern fasste neuen Mut und beschloss, im selben Tal gegen sie zu marschieren. Er rief all seine obersten Anführer zusammen und sprach mit folgenden Worten zu ihnen: "Ehrwürdige Väter, deren Reich sowohl die Ost- als auch Westkönigreiche Folgsamkeit schulden. Erinnert euch an die Tugenden eurer Vorfahren, die keine Angst hatten, ihr Blut zu vergießen, wenn das Bezwingen der Feinde des Gemeinwesens [=des Römischen Reiches] es verlangte. Um ihren Nachkommen ein Beispiel ihres Mutes und ihrer militärischer Vorzüge zu hinterlassen, verhielten sich bei allen Kämpfen todesverachtend, so als ob Gott ihnen Schutz davor gegeben hätte. Wegen dieses Verhaltens triumphierten sie häufig und triumphierend entkamen sie dem Tod. So [groß] war die Belohnung für ihre Tugend durch die göttliche Vorsehung, die alle Ereignisse beherrschte. Dieser Aufstieg des Gemeinwesens und ihrer eigene Tapferkeit war diesem geschuldet. Und alle jene Tugenden, die gewöhnlich das Große als Integrität, Ehre und Freigebigkeit schmücken, die darin eine lange Zeit gediehen, erhoben sie und ihre Nachkommen zum Reich der ganzen Welt. Lasst ihre edlen Beispiele euch beleben: Rüttelt den Geist der alten Römer wach und habt keine Angst, gegen unsere Feinde zu marschieren, die vor uns im Tal im Hinterhalt liegen, sondern fordert kühn mit euren Schwertern von ihnen eure angemessenen Rechte. Denkt nicht, dass ich mich in diese Stadt aus Angst vor dem Kampf mit ihnen zurückgezogen habe. Denn ich dachte, dass, weil sie uns überstürzt und dumm verfolgt hatten, wir sie folglich durcheinen plötzlichen Ausfall darin abfangen könnten. Und indem wir ihr Hauptkontingent teilten, ihnen ein großes Gemetzel bereiten würden. Aber jetzt, nachdem sie ihre Maßnahmen, von denen wir annahmen, dass sie sie durchführten, geändert haben, lasst uns auch unsere ändern. Lasst sie uns suchen und tapfer über sie herfallen. Oder lasst uns, wenn sie zu Beginn der Schlacht im Vorteil sein sollten, nur unsere Stellung während der Wut ihres ersten Angriffs behaupten. Dann wird der Sieg zweifellos unser sein. Denn viele Kämpfen mit dieser Art des Vorgehens führten zu einem Sieg." Sobald er dieses und anderes zu Ende gesprochen hatte, erklärten sie alle ihre Zustimmung und versprachen mit einem Eid, bei ihm zu stehen. Und sie eilten, um sich zu bewaffnen. Als sie dies getan hatten, marschierten sie aus Lengriae heraus zum Tal, wo Arthur seine Kräfte in Schlachtordnung aufgestellt hatte. Dann begannen sie auch, ihre Armee zu arrangieren. Sie teilten sie in zwölf Abteilungen und stellten, gemäß der römischen Kampfesweise, jede Kompanie, die aus sechstausendsechshundertsechsundsechzig Männern bestand, in Form eines Keils auf. Jede Abteilung hatte auch ihren jeweiligen Anführer, der die Befehle erteilte, entweder zum Angriff oder zur Verteidigung. Je eine von ihnen wurde von dem Senator Lucius Catellus und von Alifantinam, dem König von Spanien, angeführt; je eine andere von Hirtacius, dem König der Parther, und Marius Lepiduss, einem Senator. Diese vier Abteilungen wurden vor der Armee aufgestellt. Hinter diesen waren vier andere, von denen eine von Serses, dem König der Itureaner befehligt wurde; eine andere von Pandrasus, dem König von Ägypten; eine Dritte von Polytetes, dem Herzog von Bithynien; eine Vierte von Teucer, dem Herzog von Phrygien. Und hinter alle diesen wiederum vier andere, wovon Quintus Carucius, ein Senator, Laelius Ostiensis, Sulpitius Subuculus und Mauricius Sylvanus die Kommandanten waren. Der General selbst war manchmal an einem Ort, manchmal an einem anderen, um bei passender Gelegenheit anzuspornen und zu befehlen. Er befahl, dass als Standarte ein goldener Adler im Zentrum fest aufgestellt werde, wo sich seine Männer wieder herstellen konnten, wenn sie von ihrer Abteilung getrennt worden waren.

9[]

Und jetzt standen sich die Armeen der Briten und Römer einander gegenüber. Als sogleich beim Klang der Trompeten die Abteilung, die vom König von Spanien und von Lucius Catellus angeführt wurde, kühn gegen die vom König von Schottland und dem Herzog von Cornwall geführte vorwärtsdrängte. Aber sie war nicht imstande, in ihre festen Reihen auch nur im Geringsten einzubrechen. Sodass, während diese ihre Stellung behaupteten, Guerinus und Boso mit einer Gruppe Pferdesoldaten in höchster Geschwindigkeit ankamen, durch [die Reihen] der Abteilung brachen, die den Angriff begonnen hatte und auf eine andere trafen, die der König der Parther gegen Aschillius, den König von Dakien führte. Nach diesem ersten Angriff folgte dort mit großer Gewalt einer allgemeiner Kampf von beiden Armeen und auf beiden Seiten wurden mehrere Breschen auf jeder Seite geschlagen. Die Schreie, das Gemetzel, die Menge des vergossenen Blutes und die Qual der Sterbenden gaben eine schreckliche Szene des Grauens ab. Zuerst erlitten die Briten einen großen Verlust, als Bedver, der Mundschenk, getötet und Caius, der Haushofmeister, tödlich verwundet wurden. Denn als Bedver auf Boccus, den König der Meder traf, fiel er durch den Stoß einer Lanze tot mitten unter die Truppen der Feinde. Und Caius, im Streben, seinen Tod zu rächen, wurde von den medischen Truppen umzingelt, und erhielt dabei eine tödliche Wunde. Doch als ein tapferer Soldat, der er war, öffnete er dem Flügel, den er anführte, einen Weg, tötete und zerstreute die Meder und hätte mit allen seinen Männern den sicheren Rückzug geschafft, wäre er nicht auf den König von Lybien mit seinen Streitkräften gestoßen, der seine ganze Abteilung in ein Durcheinander stürzte. Nicht so groß, aber doch so, dass er noch imstande war, sich mit einigen zu entfernen und mit dem Leichnam von Bedver zum goldenen Drachen zu fliehen. Die Neustrianer bejammerten voller Kummer den Anblick der verstümmelten Leiche ihres Anführers. Und so machten es auch die Andegavianer, als sie ihren verwundeten Konsul anschauten. Aber jetzt gab es keinen Raum für Klagen, da die wütenden und blutigen Schläge beider Armeen es notwendig machten, für die eigene Verteidigung zu sorgen. Deshalb rief Hirelgas, der Neffe von Bedver, über dessen Tod äußerst wütend, dreihundert Männer zu sich und brach wie ein wilder Eber unter eine Hundemeute auf seinem Pferd in die Reihen der Feinde ein, zur der Stelle, wo er die Standarte des Königs der Meder gesehen hatte. Wenig darauf achtend, was ihm widerfahren könnte, wenn er nur den Verlust seines Onkels rächen könnte. Schließlich erreichte er die Stelle, tötete den König, brachte die Leiche zu seinen Begleitern und legte sie neben die seines Onkels ab, wo er sie auf dieselbe Weise verstümmelte. Dann rief er mit lauter Stimme seine Landsleute, feuerte seine Truppen an und trieb sie dazu, ihr Äußerstes zu geben, jetzt, wo ihre Geister sich erhoben hatten und der Feind entmutigt war. Und besonders, da sie den Vorteil hatten, in besserer Ordnung zu sein und ihn [den Feind] so schmerzlicher verärgern konnten. Angespornt durch diese Ermunterung, begannen sie einen Großangriff auf den Feind, der von einem schrecklichen Gemetzel auf beiden Seiten begleitet wurde. Aufseiten der Römer fielen, außer vielen anderen, Alifantinam, der König von Spanien, Micipsa, [der König] von Babylon, wie auch die Senatoren Quintus Milvius und Marius Lepidus. Seitens der Briten Holdin, der König der Ruteni, Loedegarius von Bolonia und drei Konsuln Britanniens, Cursalem von Caicester, Galluc von Salisbury und Urtgennius von Bath. Sodass sich die Truppen, die sie befehligt hatten, stark geschwächt, zurückzogen. Bis sie zur Armee der armoricanischen Briten kamen, die durch Hoel und Walgan befehligt wurden. Diese aber, durch den Rückzug ihrer Freunde gereizt, ermunterten sie dazu, ihre Stellung zu behaupten und brachtensie dazu, mit Hilfe ihrer eigenen Kräfte, ihre Verfolger in die Flucht zu schlagen. Als sie diese Verfolgung fortsetzten, schlugen sie viele nieder und töteten sie und gönnten ihnen keine Atempause, bis sie zu den Truppen des Generals [[[der Römer]]] kamen. Der eilte, als er die Bedrängnis seiner Begleiter sah, zu ihrer Unterstützung.10. Und jetzt, in diesem letzteren Kampf, wurden die Briten mit dem Verlust von Kimarcoc, Konsul von Trigeria, [12] und mit ihm von zweitausend Männern, geschlagen. Außerdem von drei berühmten Adligen, Richomarcus, [13] Bloccovius [14] und Jagivius [15] von Bodloan, die, obwohl sie nur die Würde von Prinzen hatten, für ihre Tapferkeit in allen folgenden Zeitaltern gefeiert sein würden. Denn, während dieses Angriffs, den sie zusammen mit Hoel und Walgan machten, gab es in ihrer Reichweite nicht einen Feind, welcher der Wut ihres Schwertes oder ihrer Lanze entkommen konnte. Aber nachdem sie unter die Abteilung von Lucius gefallen waren, wurden sie von ihnen umzingelt und erlitten dasselbe Schicksal wie der Konsul und die anderen Männer. Der Verlust dieser Männer machte jene unvergleichlichen Helden, Hoel und Walgan, noch begieriger, die Reihen des Generals anzugreifen. Und sie versuchten es auf allen Seiten, wo sie die größte Wirkung erzielen konnten. Aber Walgan, dessen Tapferkeit nie zunichte gemacht werden konnte,war bestrebt, zu Lucius selbst zu gelangen. Auf dass er mit ihm zusammentreffen würde. Und dies im Blick schlug er alles nieder und tötete alles, was ihm [dabei] im Weg war. Und Hoel, nicht geringer als er, erfüllte an anderer Stelle nicht weniger Dienste, indem er seine Männer aufmunterte und unter dem Feind mit demselben unerschrockenen Mut Schläge austeilte und empfing. Es war kaum zu sagen, wer von ihnen der stärkste Soldat war.

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Aber Walgan, der sich, wie wir bereits gesagt haben, seinen Weg durch die Truppen des Feinds erzwang, erreichte schließlich (wie er es sich gewünscht hatte) den General und griff ihn sofort an. Lucius, der in der Blüte seiner Jugend stand und der ein Mann von großem Mut und Energie war, wünschte nichts anderes, als sich mit solch einem zu messen, bei dem er seine Kraftvoll auf die Probe stellen musste. So begab er sich in eine Verteidigungshaltung und erwartete Walgan voller Freude. Und er war nicht wenig stolz darauf, seine Tapferkeit an jemandem zu versuchen, von dem er solch große Dinge gehört hatte. Der Kampf zwischen ihnen dauerte eine lange Zeit, mit von großer Kraft geführten Schlägen und nicht weniger Gewandtheit im Abwehren von ihnen. Jeder von ihnen war entschlossen, den anderen zu vernichten. Während dieser harten Auseinandersetzung zwischen ihnen machten die Römer, die plötzlich ihren Mut wieder erlangten,einen Angriff auf die Armoricaner und schlugen, als sie ihren General befreit hatten, Hoel und Walgan mit ihren Truppen zurück, bis sie unversehens auf Arthur und die von ihm befehligten Streitkräfte trafen. Denn er hatte sie, als er von dem Gemetzel hörte, das kurz vorher unter seine Männer angerichtet worden war, schnell mit seiner Legion unterstützt. Und als er sein Caliburn herauszog, sprach er mit lauter Stimme auf dieser Weise zu ihnen: "Was tut ihr, Soldaten? Wollt ihr es diesen weichlichen armen Wesen gestatten, zu flüchten? Lasst nicht einen von ihnen am Leben. Erinnert euch an die Macht eurer Waffen, die mir dreißig Königreiche unterworfen haben. Erinnert euch an eure Vorfahren, welche die Römer, auf dem Höhepunkt ihrer Kraft, zu Tributpflichtigen machten. Erinnert euch der Freiheiten, deren euch diese mitleidsvollen Gesellen, die euch untergeordnet sind, versuchen zu berauben. Lasst keinen von ihnen lebendig flüchten. Was tut ihr?" Mit diesen Vorhaltungen eilte er auf den Feind zu, richtete schreckliche Verwüstungen unter ihnen an und es gab nicht einen Mann, den er nicht, wenn er auf ihn traf, allein oder mit seinem Pferd, mit einem Schlag auf den Boden niederstreckte. So flohen sie voller Erstaunen vor ihm, wie eine Herde Schafe vor einem wilden Löwen, den der wütende Hunger antreibt, zu verschlingen, was auch immer zufällig in seine Nähe kommt. Ihre Waffen waren ihnen kein Schutz gegen die Kraft, mit der dieser tapfere Prinz sein Caliburn schwang. Zwei Könige, Sertorius von Libyen und Polyetes von Bithynien, bekamen unglücklicherweise seine Wut zu spüren und bekamen von ihm ihre Köpfe abgeschlagen. Die Briten, als sie den König solche Wunder vollführen sahen, bekamen wieder Mut. Wie ein Mann griffen sie die Römer an, ihre Reihen eng geschlossen. Und während sie einerseits die Fußsoldaten angriffen, waren sie andererseits bestrebt, die Pferdesoldaten herunterzureißen und zu durchbohren. Nichtsdestoweniger verteidigten sich die Römer tapfer und auf Betreiben von Lucius waren sie bestrebt, den Briten das Gemetzel heimzuzahlen. Der Eifer und die Kraft, die jetzt von beiden Seiten gezeigt wurden, waren so groß, als ob es der Beginn des Kampfs sei. Arthur fuhr fort, mit eigener Hand große Taten zu vollbringen und ermunterte die Briten dazu, den Kampf aufrechtzuerhalten, wie es Lucius Tiberius bei den Römern tat. Und er brachte sie dazu, viele denkwürdige Großtaten durchführen. Er selbst bewegte sich inzwischen sehr wirksam von Ort zu Ort und gestattete es niemanden, lebendig zu flüchten, wenn er zufällig in Reichweite seines Schwertes oder seiner Lanze kam. Das Gemetzel, das jetzt auf beiden Seiten stattfand, war furchtbar und die Wendungen des Glückes unterschiedlich. Manchmal waren die Briten im Vorteil, manchmal die Römer. Schließlich fiel, während dieser harten Auseinandersetzung sich fortsetze Morvid, der Konsul von Gloucester, mit seiner Legion, die, wie bereits gesagt, zwischen den Hügeln aufgestellt war, mit äußerster Geschwindigkeit dem Feind in den Rücken, griff sie zu ihrer großen Überraschung an, brach durch und zerstreute sie unter großem Gemetzel. Dieser letzte und entscheidende Schlag erwies sich als tödlich für viele Tausende von Römern und sogar für den General Lucius selbst, der in der Menge durch eine unbekannte Hand von einer Lanze getötet wurde. Doch errangen die Briten, durch das lange Aufrechterhalten des Kampfes, schließlich unter großer Schwierigkeit den Sieg.

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So waren die Römer jetzt zerstreut und begaben sich durch die [=entfernten sich aus der] Gefahr. Einige über Nebenwege und durch Wälder, einige zu Städten und Orten und zu allen anderen Plätzen, wo sie am sichersten sein konnten. Aber sie wurden entweder getötet oder gefangen genommen und von den Briten, die sie verfolgten, ausgeplündert: Sodass der große Teil von ihnen freiwillig und schmählich die Hände ausstreckte, um die Ketten zu erhalten und um so ihr elendes Leben für einige Zeit zu verlängern. Insgesamt war das Urteil der göttlichen Vorsehung sehr gut sichtbar, zieht man in Betracht, wie ungerecht die Vorfahren der Briten früher von den Römern angegriffen und gequält wurden. Und dass dies nur in Verteidigung dieser Freiheit geschah, deren andere sie beraubt hatten. Und sie verwehrten den Tribut ab, den die anderen zu Unrecht gefordert hatten.

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Nachdem er seinen Sieg vollendet hatte, gab Arthur den Befehl, die Leichen seiner Edelleute von denen des Feindes zu trennen und ihnen eine prunkvolle Begräbnisfeier zu bereiten. Und dass sie, wenn diese vorbei sei, zu den Abteien ihrer jeweiligen Länder getragen werden sollten, um dort ehrenvoll begraben zu werden. Bedver, der Mundschenk, aber wurde unter großem Wehklagen der Neustrianer zu seiner eigenen Stadt Bajocae getragen, die sein Urgroßvater, Bedver I., gebaut hatte.Dort wurde er mit großen Feierlichkeiten nahe der Mauer in einer Grabstätte an der Südseite der Stadt beigesetzt. Caius aber wurde schwer verwundet nach Chinon gebracht. Eine Stadt, die er selbst gegründet hatte, und wo er kurz danach an seinen Wunden starb. Und er wurde wie ein Herzog von Andegavia begraben. In einem Kloster von Einsiedlern, das in einem Wald, nicht weit von der Stadt entfernt, lag. Auch Holdin, der Herzog der Ruteni, wurde nach Flandern gebracht und in seiner eigenen Stadt Terivana begraben. Die anderen Konsuln und Edelleute wurden gemäß den Befehlen von Arthur zu den benachbarten Abteien gebracht. Aus großer Milde befahl er den Leuten vom Lande, sich auch um die Beerdigung der Feinde zu kümmern und die Leiche von Lucius zum Senat zu tragen und ihnen zu sagen, dass dies der einzige Tribut sei, den Britannien ihnen zolle.Danach blieb er in jenen Gebieten, bis der nächste Winter zu Ende war und er verwendete seine Zeit damit, die Städte der Allobroger zu unterwerfen. Doch zu Beginn des folgenden Sommers, als er auf seinem Marsch nach Rom war und dabei, die Alpen zu überqueren, wurden ihm die Nachrichten überbracht, dass sich sein Neffe Mordred, dem er die Sorge über Britannien anvertraut hatte, durch tyrannische und verräterische Praktiken die Krone auf seinen Kopf gesetzt hatte. Und dass Königin Guanhumara, durch den Bruch ihrer ersten Ehe, ihn frevelhaft geheiratet hatte.

Anmerkungen[]

  1. Thorpe: Lucius Hiberius.
  2. Thorpe: Ali Fatima. Spanien wurde von 711-1492 durch Muslims regiert.
  3. Giles & Thompson wiederholen hier "Teucer, Herzog von Phrygia".
  4. Thorpe: Echion von Boethia.
  5. Thorpe: "im Hafen von Barfleur".
  6. Thorpe: Guerin von Chartres.
  7. Thorpe: "Hyderus, der Sohn von Nu".
  8. Verschiedentlich Siesia, Assnessia. Thorpe schlägt Saussy vor, zwischen Autun und Langres.
  9. Oder Dänen.
  10. Thorpe: Jugein.
  11. Thorpe: Urbgennius.
  12. Thorpe: Chinmarchocus, Herzog von Tréguier.
  13. Thorpe: Riddomarcus.
  14. Thorpe: Bloctonius.
  15. Thorpe: Iaginvius.
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