Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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  1. Die Wanderungen von Brutus

  2. Guendoloena, Bladud, König Leir und seine Töchter, Dunwallo und Molmutius
  3. Belinus und Brennius, Elidure, Heli, Lud
  4. Cassibellaun und die Invasionen von Caesar; Kymbelinus; Arviragus und die Invasion von Claudius; König Lucius wird Christ
  5. Das römische Britannien von Severus bis Maximian
  6. Die Römer ziehen ab; Vortigern; die Sachsen kommen an, geführt von Hengist und Horsa und die Vorstellung von Merlin
  7. Die Prophezeiungen von Merlin
  8. Aurelius Ambrosius; Merlin baut Stonehenge; Uther Pendragon; die Geburt von Arthur
  9. Die Siege und die Feierlichkeiten der Herrschaft von Arthur; die Römer fordern Tribut
  10. Der Krieg von Arthur gegen Kaiser Lucius Tiberius in Gallien
  11. Der letzte Kampf von Arthur gegen Modred; die Sachsen kehren zurück; Bürgerkrieg;Augustinus kommt, um die Sachsen zu bekehren
  12. Der Niedergang der Briten unter Cadwan, Cadwalla und Cadwallader

Die Geschichte der Könige von Britannien
(Historia Regum Britanniae; um 1135)
von Geoffrey of Monmouth
ins Englische übersetzt von Aaron Thompson und J. A. Giles (1842)
Kommentierte Fassung
Deutsche Übersetzung des englischen Textes von Peter Dietsch (2012)

Quelle: www.academia.edu

Buch 8 - Aurelius Ambrosius; Merlin baut Stonehenge; Uther Pendragon; die Geburt von Arthur[]

1[]

Merlin, der diese und viele anderen Prophezeiungen machte, rief bei allen Anwesenden Verwunderung ob der Zweideutigkeit seiner Ausführungen hervor. Vortigern aber bewunderte und beklatsche die Weisheit und den prophetischen Geist des jungen Mannes mehr als alle anderen: Denn zu dieser Zeit hat es niemanden gegeben, der je in solcher Art und Weise vor ihm gesprochen hatte. So war er neugierig, sein eigenes Schicksal zu erfahren. Er verlangte, dass der junge Mann,ihm erzählen sollte, welche Einzelheiten er darüber wusste. Merlin antwortete: "Flieht das Feuer der Söhne von Konstantin, wenn Ihr dazu imstande seid: Sie rüsten bereits ihre Schiffe aus, sie verlassen bereits die Küste von Armorica, sie setzen bereits ihre Segel in den Wind. Sie werden nach Britannien steuern; sie werden in die sächsische Nation einfallen; sie werden diese verruchten Menschen unterwerfen. Zuerst aber werden sie Euch in einem Turm verschlossen verbrennen. Ihr habt zu Eurem eigenen Untergang einen Verräter auf ihren Vater angesetzt und die Sachsen auf die Insel geholt. Ihr holtet sie zu Eurem Schutz, aber sie kamen als Strafe zu Euch. Euch drohen in Kürze zwei Arten des Todes. Allerdings es ist es nicht einfach vorherzusagen, welchen ihr am ehesten vermeiden könnt. Denn einerseits verwüsten die Sachsen euer Land und sind bestrebt, Euch zu töten. Andererseits werden die beiden Brüder, Aurelius Ambrosius und Uther Pendragon, ankommen, denen angelegen ist, den Mord an ihrem Vater an Euch zu rächen. Findet einen Schutzort für Euch, wenn Ihr könnt: Morgen werden sie an der Küste von Totness sein. Die Gesichter der Sachsen werden rot von Blut sein, Hengist wird getötet werden und Aurelius Ambrosius wird gekrönt. Er wird dem Land Frieden bringen. Er soll die Kirchen wieder aufbauen, doch wird er an Gift sterben. Sein Bruder Uther Pendragon wird ihm nachfolgen, doch auch dessen Tage werden durch Gift beendet. Die Ausführung dieses Verrates wird Euer eigenes Problem darstellen, [Euch,] den der Eber Cornwalls verschlingen wird." Dem entsprechend kamen früh am nächsten Tag Aurelius Ambrosius und sein Bruder mit zehntausend Männern an.

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Sobald Nachrichten über ihre Ankunft bekannt wurde, kamen die Briten, die durch ihre großen Katastrophen zerstreut waren, aus allen [Landes-] zusammen und sie zeigten, wegen der neu angewachsenen Stärke durch den Zulauf von Menschen vom Lande, ungewöhnliche Energie. Als die Kirchenleute versammelt waren, salbten sie Aurelius zum König und verrichteten vor ihm die übliche Huldigung. Und als die Leute darauf drängten über die Sachsen herzufallen, brachte er sie davon ab, da er zuerst Vortigern verfolgen wollte. Denn der Verrat, der an seinem seinen Vater begangen worden war, ging ihm so nah, dass er an nichts andres denken konnte, bis das nicht erst gerächt worden war. Indem er somit seinen Plan verfolgte, marschierte er mit seiner Armee nach Cambria zu der Stadt Genroreu, wohin Vortigern in seinen Unterschlupf geflohen war. Diese Stadt lag im Land von Hergin am Fluss Gania in den Bergen, die Cloarius genannt werden. Sobald Ambrosius dorthin angekommen war, sprach er, wobei er an den Mord an seinem Vater und an seinen Bruder dachte, zu Eldol, dem Herzog von Gloucester.

"Siehe, edelster Herzog, wiewohl die Mauern dieser Stadt imstande sind, Vortigern davor zu schützen, dass ich mein Schwert in seinen Därmen versenke. Er verdient es zu sterben und Ihr könnt nicht, so denke ich, nichts davon wissen, dass er untreu geworden ist. Oh ihr schändlichsten Männer, deren Verbrechen unaussprechliche Folter verdienen! Zuerst verriet er meinen Vater Konstantin, der ihn und sein Land von den Einfällen des Pikten befreit hatte. Später dann meinen Bruder Constans, den er König, bei dem er es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ihn zu vernichten. Und wieder, als sich durch seine Machenschaften die Krone widerrechtlich angeeignet hatte, brachte er Heiden zu den Einheimischen, um diejenigen zu schmähen, die in ihrer Loyalität fest zu mir standen: Aber durch die gute Vorsehung Gottes fing er sich unvorsichtigerweise in der Schlinge, die er für meine treuen Untertanen ausgelegt hatte. Denn die Sachsen vertrieben ihn, als sie seiner Boshaftigkeit erkannten, aus dem Königreich, worüber niemand betroffen gewesen sein dürfte. Aber es ist, so denke ich, eine äußerst traurige Angelegenheit, dass diese verhassten Leute, die dieser abscheuliche Verräter hereinholte, die Edelleute vertrieben, ein fruchtbares Land verwüsteten, die heiligen Kirchen zerstörten und das Christentum im ganzen Königreich fast vollständig auslöschte. Deshalb, meine Landsleute, zeigt euch jetzt als Männer: Rächt euch jetzt an dem, der der Verursacher zu allen diesen Katastrophen war. Dann lasst uns unsere Armee gegen unsere Feinde wenden und unser Land von ihrer tierischen Tyrannei befreien."

So machten sie sich unverzüglich ans Werk und strengten sich an, die Mauern nieder zu reißen. Aber schließlich griffen sie, als alle anderen Versuche scheiterten, auf Feuer zurück, das, mit dem richtigen Brennstoff versehen, nicht aufhörte zu wüten, bis es den Turm und Vortigern darin verbrannt hatte.

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Hengist und seinen Sachsen wurden bei diesen Nachrichten vom Schrecken ergriffen, da er sich vor der Tapferkeit von Aurelius fürchtete. So groß waren die Tapferkeit und der Mut, über die dieser dieser Prinzen Herr war, dass, während er in Gallien war, es niemanden gab, der es wagte, gegen ihn zu kämpfen. Denn in allen Kämpfen warf entweder seinen Gegner ab oder er zerbrach seinen Speer. Außerdem war er großzügig mit seinen Geschenken, stetig in seiner Zuneigung, in jeder Hinsicht maßvoll und vor allen Dingen hasste er die Lüge. Ein tapferer Soldat zu Fuß, ein besserer zu Pferd und fachkundig darin, seiner Armee Disziplin beizubringen. Berichte über diese seiner edlen Fertigkeiten wurden täglich, während er noch im armoricanischen Britannien weilte, auf die Insel herübergebracht. Deshalb zogen sich die Sachsen, aus Angst vor ihm, über den Humber zurück und in befestigten in jenen Teilen [des Landes] die Orte und Städte. Denn dieses Land war ihnen immer ein Ort des Unterschlupfs. Ihre Sicherheit lag in der Nachbarschaft von Schottland, das jede Gelegenheit wahrnahm, die Nation [Britannien] zu peinigen. Denn dieses Land war an sich ein schrecklicher Ort, um darin zu leben und ganz unbewohnt. Und es war, wegen seiner Lage nahe bei den Pikten, den Schotten, den Dakiern, [1] den Norwegern und anderen, die kamen, um die Insel zu plündern, für Fremde ein sicherer Rückzusgsort gewesen. Deshalb flohen sie, eines gesicherten Empfangs in diesem Land sicher, dorthin. Sodass, wenn die Erfordernisse es notwendig machen sollten, sie sich darin, wie in ihr eigenes Lager zurückziehen konnten. Das war gute Nachrichten für Aurelius und das ließ ihn größere Hoffnungen auf den Sieg hegen. So rief er schnell seine Leute zusammen, vergrößerte seine Armee und marschierte schnell nach Norden. Als er die Länder [auf seinem Weg] durchquerte, wurde er betrübt, die Verwüstung zu sehen, die ihnen zugefügt worden waren. Besonders aber, dass die Kirchen dem Boden gleichgemacht waren. Und er versprach, sie wieder aufzubauen, falls er den Sieg errang.

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Aber als er [Aurelius] sich näherte, fasste Hengist wider seinen Mut und wählte die tapfersten seiner Männern aus. Er ermahnte sie, sich ritterlich zu verteidigen und sich von Aurelius nicht entmutigt zu lassen. Der, so sagte er ihnen, hatte nur wenige armoricanische Briten bei sich, kaum mehr als zehntausend an Zahl. Und die einheimischen Briten erwähnte er gar nicht, da sie so häufig von ihm besiegt worden waren. Deshalb versprach er ihnen den Sieg und dass sie wegen ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit, die zweihunderttausend Männern unter Waffen betrug, sicher [als Sieger aus dem Kampf] hervorgehen würden. Nachdem er auf diese Weise seine Männer aufgemuntert hatte, wandte er sich mit ihnen Aurelius zu, auf ein Feld, das Maisbeli genannt wurde und das Aurelius passieren würde. Denn es war seine Absicht, einen plötzlichen Überraschungsangriff durchzuführen und über die Briten herzufallen, bevor diese bereit waren. Aurelius aber ahnte den Plan und tat ihm nicht den Gefallen, langsam zum Feld zu gehen, sondern marschierte mit größerer Schnelligkeit. Als er des Feindes ansichtig wurde, brachte er seine Truppen in Stellung, befahl dreitausend Armoricanern, die Kavallerie anzugreifen und stellte die Restlichen zusammen mit den Inselbewohnern in Kampflinie auf. Die Dimetianer befahl er auf die Hügel und den Venedotianer in die angrenzenden Wälder. Sein Grund dafür war, dass sie sich dort bereithalten sollten, über die Sachsen herzufallen, falls sie in dieser Richtung fliehen sollten.

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Inzwischen ging Eldol, der Herzog von Gloucester, zum König und sagte, "Dieser Tag wird für alle Tage meines Lebens hinreichen, wenn ich durch die gute Vorsehung eine Gelegenheit bekomme, mich mit Hengist zu messen. Denn einer von uns muss sterben, bevor wir voneinander. Ich behalte den Tag noch tief in meinem Gedächtnis, der für unsere gemeinsamen friedlichen Verhandlungen benannt war, aber von dem er schändlich Gebrauch machte, all die zu ermorden, die bei den Verhandlungen anwesend waren. Außer mir selbst, der ich mich mit einem Stab, den ich zufällig fand, [solange] verteidigen konnte, bis ich meine fliehen konnte. Dieser bestimmte Tag erwies sich wegen seines Verrates als tödlich für nicht weniger als vierhundertsechzig Barone und Konsuln, die alle unbewaffnet dorthin gingen. Bei diesem Komplott gefiel es Gott, mir einen Stab in den Weg zu werfen, womit ich mich verteidigte und dann flüchten konnte." So sprach Eldol. Dann ermahnte Aurelius seine Begleiter, ihre ganze Hoffnung auf den Sohn des Gottes zu legen und, um ihr Land zu verteidigen, mit seiner Zustimmung einen tapferen Angriff auf den Feind zumachen. Auch Hengist war seinerseits nicht untätig gewesen, seine Truppen aufzustellen und ihnen Anweisungen zu geben, wie sic sich in der Schlacht verhalten sollten. Und er ging sich selbst durch ihre Reihen. Mehr um ihren [Kampf-] Geist anzuspornen. Schließlich, als beide Armeen in Schlachtordnung aufgestellt waren, begann der Angriff, den beide, sowohl Briten als auch Sachsen, mit großem Mut und keinem geringen Verlust an Blut führten. Aurelius ermunterte die Christen, Hengist die Heiden. Und zu jeder Zeit des Kampfes war es Eldols Hauptanliegen, auf Hengist zu stoßen, doch gelang ihm das nicht. Denn Hengist floh, als er sah, dass seine eigenen Männer zurückgedrängt wurden und dass die Christen, durch die besondere Gunst Gottes, die Oberhand hatten, zur Stadt mit Namen Kaerconan, jetzt Cunungeburg. Aurelius verfolgte ihn und entweder tötete er alle, die er auf seinem Weg fand, oder er machte sie zu Sklaven. Als Hengist sah, dass er von Aurelius verfolgt wurde, ging er nicht in die Stadt, sondern versammelte seine Truppen und bereitete sie vor, um einen weiteren Kampf auszutragen. Denn er wusste, dass sich die Stadt gegen Aurelius nicht behaupten würde und dass sein ganzer Schutz bei seinem Schwert lag. Schließlich holte Aurelius ihn ein und, nachdem er seine Kräfte aufgestellt hatte, begann er erneut grimmigen Kampf. Und hier hielten die Sachsen ihre Stellungen aufrecht, trotz der Vielen, die fielen. Auf beiden Seiten gab es ein großes Gemetzel, das Ächzen der Sterbenden, das bei denen, die noch lebten, eine noch größere Wut verursachte. Kurz gesagt, die Sachsen hätten den Tag gewonnen [sie hätten gesiegt], wäre nicht eine Pferdeabteilung der armoricanischen Briten über sie gekommen. Denn Aurelius hatte sie an die gleiche Position wie beim vorherigen Kampf aufgestellt. Sodass, nach ihrem Vorrücken, die Sachsen ihre Stellung preisgaben und die, sobald sie ein wenig zerstreut worden waren, nicht [mehr] imstande waren, sich wieder zu sammeln. Die Briten, durch diesen Vorteil ermuntert, strengten sich an und mühten sich mit all ihrer Kraft, den Feind zu peinigen. Die ganze Zeit über war Aurelius voll damit beschäftigt, nicht nur Befehlen zu erteilen, sondern auch durch sein eigenes Beispiel seine Männer zu ermutigen. Denn mit seiner eigenen Hand tötete er jeden, der im Wege war und er verfolgte diejenigen, die flohen. Auch war Eldol überall auf dem Feld weniger beschäftigt. Er lief hin und her, um seine Gegner anzugreifen. Aber dennoch war sein Hauptanliegen, eine Gelegenheit zu finden, auf Hengist zu stoßen.

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So ergab sich, wegen mehrerer [Truppen-]Bewegungen der kämpfenden Parteien auf jeder Seite, die Gelegenheit, dass sie sich trafen und sie kämpften lebhaft miteinander. Bei dieser Begegnung der zwei größten Kämpfer auf dem Feld sprühte das Feuer vom Aneinander treffen ihrer Waffen und jeder Schlag erzeugte sowohl Donner als auch Blitz. Lange war der Sieg in der Schwebe, denn manchmal schien der eine, manchmal der andere im Vorteil zu sein. Während sie so hitzig miteinander kämpften, erreichte sie Gorlois, der Herzog von Cornwall. Mit der Abteilung, über die er das Kommando hatte und veranstaltete ein großes Abschlachten unter den Truppen der Feinde. Als Eldol ihn sah, fasste er, des Siegs sicher, den Helm von Hengist [ins Auge] und zog ihn mit seiner ganzen Kraft unter die Briten. Und dann voller Freude mit lauter Stimme aus: "Gott hat meinen Wunsch erfüllt! Meine tapferen Soldaten, nach unten, nach unten mit Ihren feindlichen Ambronen. Der Sieg liegt jetzt in euren Händen: Hengist ist geschlagen und der Tag ist euer." Inzwischen ließen die Briten nicht nach, sodass jeder seinen Anteil gegen die Heiden auf die sie viele kräftige Angriffe richteten, ausführte. Und obwohl sie [die Sachsen] einige Male ihre Stellungen aufgeben mussten, fehlte es ihnen doch nicht an Mut. einen guten Widerstands zu leisten. Sodass sie [die Briten] dem Feind keine Atempause gönnten, bis sie sie besiegt hatten. Die Sachsen flohen deshalb dahin, wohin auch immer ihre Bestürzung sie hin trieb. Einige in die Städte, einige in die Wälder auf den Hügeln und andere schnell auf ihre Schiffe. Aber Octa, der Sohn von Hengist, zog sich mit einem großen Trupp von Männern nach York zurück. Und Eosa, sein Sippenmann, zur Stadt Alclud, wo er eine sehr große Armee zu seinem Schutz hatte.

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Nach diesem Sieg ging Aurelius, wie oben erwähnt, zur Stadt von Conan und blieb dort drei Tage. Während dieser Zeit gab er Anordnungen für das Begräbnis des Getöteten, zur Versorgung der Verwundeten und für die Entspannung und die Erholung seiner Kräfte, die ermüdet waren. Dann berief er eine Ratsversammlung seiner höchsten Beamten [und Offiziere] ein, um zu beratschlagen, was mit Hengist getan werden sollte. Dort in der Versammlung war auch Eldad, der Bischof von Gloucester und Bruder von Eldol, anwesend, ein Prälat von sehr scharfem Verstand und von Frömmigkeit. Sobald er Hengist in Gegenwart des Königs stehen sah, forderte er Schweigen und sagte, "Obwohl sich alle einhellig der Meinung sind, ihn freizulassen, würde ich ihn doch [eher] in Stücke schneiden. Der Prophet Samuel ist mein Zeuge, der, als er Agag, den König von Amalek, in seiner Macht hatte, diesen in Stücke [2] schlug und dabei aussprach: „Wie dein Schwert Frauen kinderlos machte, so wird deine Mutter unter Frauen kinderlos sein. Macht mit Hengist, der ein zweiter Agag ist, dasselbe." Entsprechend nahm Eldol sein Schwert, ging mit ihm aus der Stadt und schlug ihm dann den Kopf ab. Aber Aurelius, der in seinem ganzen Verhalten Mäßigung zeigte, befahl, ihm zu begraben und, gemäß der Gewohnheit der Heiden, Erde über seinem Leichnam anzuhäufen.

8[]

Von hier führte Aurelius seine Armee nach York, um Octa, den Sohn von Hengist zu belagern. Als die Stadt belagert wurde, war Octa im Zweifel, ob er der Belagerung einer solch gewaltigen Armee etwas entgegensetzen konnte. Nachdem er sich darüber beraten hatte, ging er mit seinen anwesenden obersten Edelleuten heraus. Dabei trug er eine Kette in seiner Hand und hatte Sand auf seinem Kopf und stellte sich mit folgenden Worten vor den König: "Meine Götter sind besiegt und ich zweifle nicht daran, dass die herrschende Macht Eurer Gott ist, der so viele edle Personen dazu gezwungen hat, auf diese demütige Weise vor Euch zu treten. Seid deshalb zufrieden damit, uns und mit uns dieser Kette aufzunehmen. Wenn Ihr uns nicht als Untertanen für eure Milde tauglich haltet, halten wir uns hier bereit, gefesselt zu werden und uns welcher Strafe auch immer zu unterwerfen, für die Ihr über uns aussprechen solltet." Bei diesem Schauspiel wurde Aurelius wurde vom Mitleid bewegt und forderte den Ratschlag seines Rats, was mit ihnen geschehen sollte. Nach verschiedenen Vorschlägen hierzu erhob sich Eldad der Bischof und brachte seinen Vorschlag mit diesen Worten vor: "Die Gibeoniten kamen freiwillig zu den Kindern Israels, um Gnade zu erbitten und sie erhielten sie. [3] Und sollen wir Christen schlechter sein als die Juden, indem wir ihnen Gnade verweigern? Es ist Gnade, um die sie bitten, und gebt sie ihnen. Die Insel Britanniens ist groß und vielerorts unbewohnt. Lasst uns einen Vertrag mit ihnen abschließen und gestatte es ihnen letztlich, die Ödländer zu besiedeln, dass sie auf immer unsere Vasallen sein mögen." Der König fügte sich in den Rat von Eldad und gestatte es ihnen, an seiner Milde teilzunehmen. Danach kamen auch Eosa und der Rest der Geflohenen, vom Erfolg des Octa ermutigt, und ihnen wurde dieselbe Gunst zuteil. Der König gewährte ihnen deshalb das Land, das an Schottland grenzte, und schloss mit ihnen einen verbindlichen Vertrag ab.

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Die Feinde waren jetzt vollständig besiegt. Der König rief die Konsuln und Prinzen des Königreichs in York zusammen, wo er Anordnungen für die Wiederherstellung der Kirchen gab, welche die Sachsen zerstört hatten. Er selbst übernahm den Wiederaufbau der Metropolitankirche dieser Stadt, wie auch den der anderen Kathedralen in dieser Provinz. Nach fünfzehn Tagen, als er dafür gesorgt hatte, dass sich Arbeiter in verschiedenen Orten angesiedelt hatten, ging er nach London, die Stadt, die der Wut des Feinds nicht entkommen war. Er schaute die dortige Zerstörung sich mit großem Kummer an und rief die restlichen [geflüchteten] Einwohner aus allen [Landes-]Teilen zurück, und begann ihren Wiederaufbau. Hier regelte er die Angelegenheiten des ganzen Königreichs, belebte die Gesetze wieder, setzte die richtigen Erben in die Besitzungen ihrer Vorfahren wieder ein. Und jene Besitzungen, welche ihre Erben in der vergangenen schmerzlichen Katastrophe verloren hatten, teilte er unter seinen Soldatenkameraden auf. In diesen wichtigen Angelegenheiten, den alten Staus der Nation wieder herzustellen, die Kirchen zu reparieren, Frieden und Gesetz wieder herzustellen und die Rechtspflege aufzubauen, war seine Zeit voller Beschäftigung. Von hier ging er nach Winchester, um dessen Ruinen zu reparieren, wie er es [auch] in anderen Städten tat. Und als die Arbeit dort beendet war, ging er, dem Beispiel von Bischof Eldad folgend, zum Kloster in der Nähe von Kaercaradoc, jetzt Salisbury, wo die Konsuln und Prinzen, die der niederträchtige Hengist verräterisch ermordet hatte, begraben lagen. An diesem Ort gab es ein Kloster, das dreihundert Mönche beherbergte, gelegen auf dem Berg des Ambrius, der, wie berichtet wird, dessen Gründer gewesen war. Der Anblick des Ortes, wo die Toten lagen, vergoss der König, der von mitfühlendem Gemüt war, Tränen und machte sich schließlich darüber Gedanken, welche Art von Denkmal darauf aufgestellt werden sollte. Denn er dachte, dass etwas getan werden müsse, um die Erinnerung an diesen Teil des Landes zu bewahren, der mit den Leichen so vieler edler Patrioten, die für ihr Land gestorben waren, geehrte worden war.

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Zu diesem Zweck rief er Zimmermänner und Maurer zusammen und befahl ihnen, das Äußerste ihrer Kunst anzuwenden, um ein neues Bauwerk als bleibendes Denkmal für jene großen Männern zu ersinnen. Aber sie lehnten es, in Kenntnis ihrer eigenen Fähigkeiten, ab, [diese Aufgabe] zu übernehmen. Tremounus, [4] der Erzbischof der ,Stadt der Legionen‘, ging zum König und sagte: "Wenn irgendein Lebender imstande ist, Eure Befehle auszuführen, so ist Merlin, der Prophet von Vortigern, der Mann. Nach meiner Meinung gibt es nicht in Eurem ganzen Königreich keine Person von größerem Genie, weder im Voraussagen zukünftiger Ereignisse noch für mechanische Vorrichtungen. Befehlt ihm, zu Euch zu kommen und seine Fähigkeiten auf die Arbeit, die Ihr plant, anzuwenden." Woraufhin Aurelius, nachdem er sehr viele Fragen zu ihm [Merlin] gestellt hatte, mehrere Boten durch das Land schickte, ihn zu finden und zu ihm zu bringen. Nachdem sie mehrerer Provinzen durchstreift hatten, fanden sie ihn im Land der Gewisseaner am Brunnen von Galabes, den er oft aufsuchte. Sobald sie ihm ihre Nachricht überbracht hatten, führten sie ihn zum König, der ihn voller Freude empfing. Und, begierig darauf, einige seiner wunderbaren Reden zu hören, befahl er ihm zu prophezeien. Merlin gab zur Antwort: "Mysterien dieser Art sollten nicht offenbart werden, außer wenn es die größte Notwendigkeit erfordert. Wenn ich vorgeben würde, sie für Prahlereien oder zur Zerstreuung auszusprechen, würde der Geist, der mich erfüllt, still sein und er würde mich verlassen, wenn ich dafür den Anlass geben würde." Als er den restlichen Anwesenden dieselbe Ablehnung erteilt hatte, drängte ihn der König ihn nicht länger, seine Prophezeiungen zu machen. Aber er sprach mit ihm über das Denkmal, das er plante. "Wenn Ihr begierig darauf seid," sagte Merlin, " den Begräbnisort dieser Männer mit einem bleibenden Denkmal zu ehren, so sende nach dem ,Tanz des Riesen‘, der sich auf dem Killaraus, einem Berg in Irland, befindet. Denn es gibt dort ein Bauwerk aus Steinen, das niemand in unseren Zeiten ohne tief greifendes Wissen der mechanischen Künste anheben kann. Es sind Steine von riesigem Umfang und von wunderbarer Beschaffenheit. Und wenn sie hierher, an diese Stelle des Bodens, gebracht werden könnten, so wie sie dort sind, werden sie für immer stehen."

11[]

Bei diesen Worten von Merlin brach Aurelius in Gelächter aus und sagte: "Wie ist es möglich, solch riesige Steine aus einem so entfernten Land wegzuschaffen? Als ob Britannien nicht mit für die Arbeit geeigneten Steinen ausgestattet ist?" Merlin antwortete, "Ich flehe Ihre Majestät an, Abstand zu nehmen von solch eitlem Gelächter. Denn was ich sage, ist ohne Eitelkeit. Es sind mystische Steine und sie besitzen medizinische Heilkraft. Die Riesen des Altertums brachten sie von der weitesten Küste Afrikas her und stellten sie in Irland, während sie dieses Land bewohnten, auf. Ihr Plan dabei war, darin Bäder zu nehmen, wenn sie von irgendeiner Krankheit befallen werden sollten. Denn ihre Methode war es, die Steine zu waschen und ihre Krankheit ins Wasser, das sie unfehlbar heilte, zu geben. Mit ähnlichem Erfolg heilten sie auch Wunden. Nur fügten sie noch Kräuter hinzu. Es gibt dort nicht einen Stein, der nicht eine heilsame Wirkung hat." Als die Briten das hörten, entschlossen sie sich, nach den Steinen zu senden und mit den Menschen Irlands Krieg zu führen, wenn diese sie daran hindern wollten. Und diese Arbeit zu vollbringen, wählten sie Uther Pendragon aus, der von fünfzehntausend Männern begleitet werden sollte. Auch bestimmten sie Merlin selbst, nach dessen Anweisungen die ganze Angelegenheit ausgeführt werden sollte. So wurde eine Flotte bereit macht, sie setzen Segel und kamen mit einem guten Wind in Irland an.

12[]

Damals regierte Gillomanius in Irland, ein Jüngling von wunderbarer Tapferkeit, der, auf die Nachrichten hin über die Ankunft der Briten in seinem Königreich, eine riesige Armee aufstellte und gegen sie marschierte. Und als er den Grund für ihre Ankunft erfahren hatte, lächelte er und sagte dieses über sie: "Ohne Zweifel war eine feige Menschenrasse fähig, solche Verwüstung auf der Insel Britannien zu machen, wenn die Briten solche Barbaren und Dummköpfe sind. Ist jemals von einer ähnlichen Albernheit gehört worden? Was ist an den Steinen Irlands besser als an denen von Britannien, dass unser Königreich von ihnen belästigt werden muss? Zu den Waffen, Soldaten, und verteidigen euer Land. Solange ich lebe, werden sie uns nicht den kleinsten Stein des ,Tanzes der Riesen‘ fortnehmen." Uther, der sah, dass sie sich auf einen Kampf vorbereiteten, griff sie an. Es dauerte nicht lange, ehe die Briten, die im Vorteil waren, die Iren zerstreuten und Gillomanius zwangen zu fliehen. Nach dem Sieg gingen sie zum Berg Killaraus und erreichten das steinerne Bauwerk, dessen Anblick sie sowohl mit Freude als auch mit Bewunderung erfüllte. Und während sie darum herumstanden, kam Merlin zu ihnen herauf und sagte: "Versucht jetzt eure Kräfte, ihr jungen Männer, und erkennt, dass weder über Kraft noch Kunst in der Lage ist, diese Steine niederzulegen." Nach diesen Worten sie all ihre Maschinen ein und versuchten den ,Tanz der Riesen‘ zu entfernen. Einige bereiten für die Arbeit Kabel vor, andere kleine Taue, wieder andere Leitern, aber alles, ohne etwas damit zu erreichen. Merlin lachte über ihre eitlen Anstrengungen und begann dann mit seinen eigenen Erfindungen. Als er die notwendigen Vorrichtungen richtig angeordnet hatte, legte er die Steine mit einer unglaublichen Fertigkeit nieder und gab Anweisung, sie zu den Schiffen zu bringen und sie hineinzulegen. Als das getan war, setzten sie freudig wieder die Segel, um nach Britannien zurückzukehren, dass sie dank einer sanften Brise erreichten und sie machten sich daran, den Begräbnisort mit den Steinen wieder herzurichten. Als Aurelius davon Kenntnis hatte, sandte er Boten in alle Länder Britanniens, um den Klerus und das am Berg von Ambrius zusammenzurufen, um mit Freude und Ehre die Errichtung des Denkmals zu feiern. Auf diese Vorladung hin erschienen die Bischöfe, Äbte und Menschen aller anderen Ränge und Klassen. Und an dem für die Versammlung genannten Tag und an dem genannten Ort, legte Aurelius die Krone auf sein Haupt und feierte mit königlichem Prunk feierte das Pfingstfest und die anschließenden Feierlichkeiten setzte er drei Tage lang fort. In der Zwischenzeit schenkte er alle Ehrenstellungen, die frei waren, seiner Dienerschaft als Belohnungen für ihre guten Dienste. Damals waren die zwei Metropolitensitze von York und der ,Stadt der Legionen‘ frei. Und mit allgemeiner Zustimmung der Menschen, die er mit dieser Wahl erfreuen wollte, gab er York an Sanxo, [5] einem Mann von großen Fähigkeiten und hochgeehrt für seine Frömmigkeit. Und die ,Stadt der Legionen‘ gab er an Dubricius, den die göttliche Vorsehung als den dienlichsten Pastor für diesem Ort ausgewiesen hatte. Sobald er diese und anderen Angelegenheiten im Königreich eingerichtet hatte, befahl er Merlin, die Steine, die von Irland herübergebracht worden waren, über der Grabstätte aufzustellen. Was dieser auch entsprechend tat und er stellte sie sie in der gleichen Weise auf, wie sie es am Berg Killaraus gewesen waren und gab damit einen offen-sichtlichen Beweis der Vorherrschaft der Kunst über die Kraft.

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Zur gleichen Zeit bot Pascentius, der Sohn von Vortigern, der nach Deutschland geflohen war, alle Kräfte dieses Königreichs gegen Aurelius Ambrosius auf, mit dem Plan, den Tod seines Vaters zu rächen. Und er versprach seinen Männern einen riesigen Schatz von Gold und Silber, wenn er es mit ihrer Hilfe schaffen würde, Britannien unter seine Macht zu zwingen. Als er schließlich die ganze Jugend des Landes mit seinen großen Versprechungen verdorben hatte, rüstete er eine riesige Flotte aus und kam im nördlichen Teil der Insel an. Worauf er [unverzüglich] begann, große Verwüstung anzurichten. Der König, andererseits, zog, als er Nachricht davon erhielt, seine Armee zusammen und marschierte gegen sie und forderte den wütenden Feind zum Kampf heraus. Die Herausforderung wurde angenommen und mit dem Segen Gottes wurde der Feind besiegt und in die Flucht geschlagen.

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Nach dieser Flucht wagte es Pascentius nicht, nach Deutschland zurückzukehren. So setze er seine Segel, fuhr herüber zu Gillomanius nach Irland, von dem er gut empfangen wurde. Und als er ihm eine Beschreibung seines Missgeschicks gegeben hatte, versprach ihm Gillomanius, der ihn bemitleidete, seine Unterstützung. Gleichzeitig machte er seinem Ärger Luft seine Beschwerde und klagte über die Verletzungen, die ihm durch Uther, dem Bruder von Aurelius, angetan wurden, als er wegen des ,Tanzes der Riesen‘ kam. Nachdem sie ein gemeinsames Bündnis geschlossen hatten, bereiteten sie schließlich ihre Flotte vor, mit der sie sich einschifften und die Stadt Menevia erreichten. Die Nachrichten veranlasste Uther Pendragon, seine Armee zu sammeln und nach Cambria zu marschieren, um mit ihnen zu kämpfen. Denn sein Bruder Aurelius lag zu der Zeit krank in Winchester und war nicht imstande war, sich selbst zu gehen. Als Pascentius, Gillomanius, und die Sachsen davon hörten, waren sie hoch erfreut, denn es sei vorteilhaft für sie, dass seine Krankheit ihnen die Eroberung Britanniens erleichtern würde. Während dieses Ereignis das Gesprächsthema der Menschen war, kam einer der Sachsen, genannt Eopa, zu Pascentius und sagte: "Welche Belohnung würdest Du dem Mann geben, der Aurelius Ambrosius für Dich töten würde?" Pascentius antwortete ihm: "O, dass ich einen Mann mit solcher Entschlossenheit finden könnte! Ich würde ihm eintausend Pfunde Silber und meine Freundschaft fürs Leben geben. Und wenn ich dadurch mit gutem Geschick auch noch die Krone gewinnen würde, verspreche ich unter Eid, ihn zu einem Zenturio zu machen." Hierauf antworteten Eopa: "Habe ich die britische Sprache erlernt und kenne die Gebräuche der Menschen und ich bin kundig in Medizin. Wenn Du also diesem Versprechen nachkommen wirst, werde ich vorgeben, ein Christ und ein Brite zu sein und wenn ich dann als ein Arzt vor den König gelassen werde, werde ich ihn einen Arzneitrank zubereiten, der ihn erledigen wird. Und um besseren Zutritt zu ihm zu erlangen, werde ich das Äußere eines frommen und gelehrten Mönchs annehmen." Über dieses Angebot schloss Pascentius mit ihm einen Vertrag ab und bestätigte, was er unter Eid versprochen hatte. Eopa rasierte deshalb seinen Bart und den Kopf und eilte im Gewand eines Mönches nach Winchester, beladen mit Behältern voller medizinischer Mittel. Sobald er dort ankam, bot er seinen Dienst denen an, die sich um den König kümmerten und von ihnen liebenswürdig empfangen. Denn niemand ihnen jetzt genehmer als ein Arzt. Als er zum König vorgelassen wurde, versprach er, ihm seine Gesundheit wieder herzustellen, wenn er denn seinen Arzneitrank zu sich nehmen würde. Woraufhin er seine Anordnungen erhielt, unverzüglich einen davon zuzubereiten. Darin mischte er heimlich Gift und gab ihn [den Arzneitrank] dem König. Sobald Aurelius davon getrunken hatte, ordnete der niederträchtige Ambron an, sich eng zuzudecken und zu schlafen, damit so das abscheuliche Gift besser wirken konnte. Der König folgte sogleich seinen Anordnungen und schlief, in der Hoffnung auf seine schnelle Wiederherstellung, ein. Das Gift aber ergoss sich schnell durch alle Poren und Adern seines Körpers, sodass der Schlaf im Tod endete. Inzwischen hatte sich der niederträchtige Verräter zuerst von dem Einem und dann von dem Anderen schlau zurückgezogen und war am Hof nicht mehr zu finden. Während dieser Ereignisse in Winchester, erschien dort ein Stern von wunderbarer Größe und Helligkeit, aus dem ein Strahl hervortrat, an dessen Ende sich ein Feuerball in der Form eines Drachen befand, aus dessen Maul Strahlen hervorkamen. Von denen schien einer sich bis nach Gallien auszudehnen, der andere über das irische Meer. Und er endet in sieben kleineren Strahlen.

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Beim Erscheinen dieses Sterns ergriffen allgemein Angst und Schrecken seine Menschen. Und sogar Uther, der Bruder des Königs, der gerade mit seiner Armee auf seinen Marsch nach Cambria war, nicht ein wenig darüber erschrocken. Und er war sehr neugierig, von den gelehrten Männern zu erfahren, worauf das hinweise. Unter anderen ließ er Merlin rufen, der ihm auch auf dieser Expedition Ratschläge gab, wie der Krieg zu führen sei. Und dem er [Uther], als er jetzt vor ihm stand, befahl, die Bedeutung des Sterns aufzudecken. Dieser brach in Tränen aus und rief mit lauter Stimme aus: "O nicht wiedergutzumachender Verlust! O gequälte Menschen Britanniens! Leider! Der erhabene Prinz ist von uns gegangen! Der berühmte König der Briten, Aurelius Ambrosius, ist tot! Dessen Tod verhängnisvoll für uns alle ist. Es sei denn, dass Gott unser Helfer ist. Beeilt Euch deshalb, edelster Uther. Eile den Feind zu bekämpfen: Der Sieg wird Euer sein und Ihr werdet König von ganz Britannien sein. Denn der Stern und der glühende Drache darunter: Das bist Du. Und der Strahl, der sich in Richtung der gallischen Küste ausstreckt, bedeutet das Du einen überaus mächtigen Sohn haben wirst, dessen Macht all jene Königreiche unterworfen sein werden, über die der Strahl reicht. Der andere Strahl aber bedeutet eine Tochter, deren Söhne und Enkel das Königreich Britanniens nacheinander regieren werden."

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Obwohl Uther die Wahrheit dessen, was Merlin erklärt hatte, anzweifelte, marschierte er [weiter] gegen den Feind, weil er nicht mehr als eines halben Tag Marsch von Menevia entfernt war. Als Gillomanius, Pascentius und die Sachsen über seine Annäherung informiert wurden, zogen sie aus, um ihm eine Schlacht zu liefern. Sobald sie so weit gekommen waren, dass sie einander sehen konnten, begannen beide Armeen damit, sich in mehrere Abteilungen aufzustellen. Und sie trugen dann auch einem geschlossenen Angriff vor, bei dem, wie es gewöhnlich in solchen Kämpfen geschieht, beide Seiten den Verlust von Männern erlitten. Schließlich war am Ende des Tages die Seite von Uther überlegen und der Tod von Gillomanius und Pascentius machte den Weg für den vollständigen Sieg frei. Als sie in die Flucht geschlagen wurden, eilten deshalb die Barbaren, zu ihren Schiffen, sie wurden aber von ihren Verfolgern erschlagen. So erreichte der General, durch die Gunst Christi, einen triumphalen Erfolg und er kehrte dann so schnell, wie es nach solch einer großen Erschöpfung möglich war, nach Winchester zurück: Denn er war jetzt von Boten, die angekommen waren, über das traurige Schicksal des Königs und von seinem Begräbnis durch die Bischöfe des Landes in der Nähe des Klosters von Ambrius innerhalb des ,Tanzes des Riesen‘ informiert worden. Wie er zu seiner Lebenszeit befohlen hatte, dass es geschehen sollte. Denn die Bischöfe, Äbte und der ganze Klerus dieser Provinz kamen, nachdem sie die traurige Nachricht über seinen Tod erhalten hatten, in Winchester zusammen, um sein Begräbnis feierlich zu begehen. Und weil er zu seiner Lebenszeit Anordnungen gegeben hatte, dass er in dem Grab beigesetzt werden sollte, das er vorbereitet hatte. Und deshalb trugen sie seinen Leichnam dorthin und führten seinen Begräbnisfeierlichkeiten mit königlicher Pracht durch.

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Aber sein Bruder Uther, der den Klerus des Königreichs versammelt hatte, nahm die Krone und durch mit allgemeiner Zustimmung, übernahm die Königsherrschaft. Und er erinnerte sich der Ausführungen, die Merlin über den oben erwähnten Stern gemacht hatte. So befahl er, zwei Drachen aus Gold zu machen, gleich des Drachen, den er am Strahl des Sterns gesehen hatte. Sobald sie fertiggestellt waren, was mit wunderbarer handwerklicher Feinheit geschehen war, machte er einen [davon] der Kathedrale von Winchester zum Geschenk. Den anderen aber behielt er für sich selbst. Der sollte bei seinen Kriegszügen mit ihm getragen werden. Deshalb wurde er von dieser Zeit an Uther Pendragon genannt, was in britischer Sprache ,Kopf des Drachen‘ bedeutet. Der Anlass für diese Bezeichnung war die Prophezeiung von Merlin über das Erscheinen eines Drachens, der König sein werde.

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Inzwischen meinten Octa, der Sohn von Hengist, und sein Verwandter Eosa, dass sie nicht mehr an den Vertrag gebunden waren, den sie mit Aurelius Ambrosius abgeschlossen hatten. Sie begann, Unruhen gegen den König zu erzeugen und suchten seine Länder heim. Denn sie hatten sich jetzt mit den Sachsen zusammengeschlossen, die Pascentius, mit herübergebracht hatte und sie sandten Boten nach Deutschland an die Übrigen. Von einer riesigen Armee begleitet, fiel er deshalb in die nördlichen Provinzen ein und zerstörte auf abscheuliche Weise alle Städte und befestigten Orte von Alba bis nach York. Schließlich, als sie die Belagerung dieser Stadt begannen, kam Uther Pendragon mit der ganzen Macht des Königreichs über sie und lieferte ihnen eine Schlacht. Die Sachsen kämpften äußerst tapfer, widerstanden den Angriffen der Briten und zwangen sie zur Flucht. Und verfolgten sie, solange sie es bei Tageslicht tun konnten, mit dieser Überlegenheit bis zum Berg Damen, wobei sie viele töteten. Der Berg war hoch und hatte auf seine Spitze einen ein Haselnussgesträuch. Und in dessen Mitte befanden sich zerbrochene und poröse Felsen, die eine Zuflucht für wilde Tiere waren. Die Briten zogen sich dahin zurück und blieben die ganze Nacht dort zwischen den Felsen und dem Haselnussgesträuch. Aber als es Tag wurde, befahl Uther, die Konsuln und Prinzen zusammenzurufen, um mit ihnen zu beraten, wie man den Feind angreifen könne. Woraufhin sie unverzüglich vor dem König erschienen, der ihnen befahl, ihm ihren Rat zugeben. Und Gorlois, der Herzog von Cornwall, sollte aufgrund seines Alters und seiner großen Erfahrung als Erster seine Meinung darlegen: "Es ist nicht die Zeit," sagte er, "für Zeremonien oder Reden, solange es noch Nacht ist. Jedoch für Unerschrockenheit und Mut, wenn Ihr Euch weiterhin eures Lebens und eurer Freiheit erfreuen wollt. Die Heiden sind sehr zahlreich und begierig zu kämpfen und wir sind ihnen an Zahl stark unterlegen. Sodass wir, wenn wir bis zur Morgendämmerung bleiben, nach meiner Meinung nicht, sie nicht zu unserem Vorteil angreifen können. Kommt deshalb, solange wir den Vorteil der Nacht haben, lasst uns in einer geschlossenen Formation hinuntergehen und sie mit einem plötzlichen Angriff in ihrem Lager überraschen. Wir können sicher erfolgreich sein, wenn wir gemeinsam kühn über sie herfallen, während sie sich sicher fühlen und sie uns nicht auf solch eine Art und Weise erwarten." Der König und alle, die da waren, waren erfreut über seinen Rat und gingen danach vor. Denn, sobald sie bewaffnet waren und ihre Reihen gerichtet hatten, machten sie sich zum Lager der Feinde auf, um einen großen Angriff vorzutragen. Als sie sich näherten, wurden sie jedoch von der Wache entdeckt, die mit einem Trompetenstoß ihre Begleiter weckte. Die Feinde waren davon verwirrt und überrascht. Ein Teil von ihnen eilte zum Meer und ein Teil von ihnen lief hierhin und dorthin, wohin auch immer ihre Angst oder ihre Hast sie trieb. Die Briten, die ihre Ankunft entdeckt sahen, beschleunigten ihren Marsch, schlossen ihre Reihen noch enger und griffen das Lager an. Als sie einen Eingang gefunden hatten, liefen sie mit ihren gezogenen Schwertern auf den Feind zu, der, so plötzlich überrascht, gegen ihren starken und geordneten Angriff sich nur schwach verteidigte. Und indem sie diesen Angriff mit großem Eifer durchführten, vernichteten sie einige tausend Heiden, nahmen Octa und Eosa gefangen und zerstreuten die Sachsen vollständig.

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Nach diesem Sieg begab sich Uther zur Stadt Alclud, wo er die Angelegenheiten dieser Provinz in Ordnung brachte und überall den Frieden wieder herstellte. Er machte auch eine Reise durch alle Länder der Schotten und bändigte die Wildheit dieser rebellische Menschen durch solch eine strenge Ausübung seiner Gesetze, wie es keiner seiner Vorgänger vorher getan hatte: So wurden in seinen Zeiten Straftäter in großen Schrecken versetzt, da sie überzeugt waren, ohne Gnade bestraft zu werden. Als er schließlich in den nördlichen Provinzen Frieden geschaffen hatte, ging er nach London und befahl, dass Octa und Eosa dort im Gefängnis festgehalten werden sollten. Am folgenden Ostern befahl er den Edelleuten im ganzen Königreich, sich in dieser Stadt einzufinden, um dieses große Fest zu feiern. Zu dessen Ehre er vorhatte, seine Krone zu tragen. Der Ladung wurde überall gefolgt und es gab eine große Ansammlung [von Menschen] aus allen Städten, die den Tag feierte. So beobachtete der König das Fest, das er geplant hatte, mit großem Ernst und mit dem er seine Edelleute, von denen eine große Anzahl mit ihren Frauen und Töchtern gekommen war, freudig unterhalten hatte. Der Großartigkeit des ihnen bereiten Banketts angemessen. Und indem sie vom König mit Freude empfangen wurden, drückten sie dasselbe in ihrem Benehmen auch ihm gegenüber aus. Unter ihnen befand sich auch Gorlois, der Herzog von Cornwall, mit seiner Frau Igerna, der größten Schönheit in ganz Britannien. Kaum hatte der König seine Augen auf sie unter anderen Damen geworfen, als er sich leidenschaftlich in sie verliebte und, indem er die anderen kaum beachtete, beschäftigten sich all seine Gedanken mit ihr. Sie war die einzige Dame, der er ständig frische Teller andiente und an der er durch seine Vertrauten goldene Pokale sandte. Ihr schenkte er sein ganzes Lächeln und sie richtete er all seine Gespräche. Der Ehemann wurde, als er das entdeckte, äußerst wütend und zog sich ohne Erlaubnis vom Hof zurück: Auch gab es niemanden, der ihn [Uther] aufhalten konnte, während er befürchtet, den Hauptgegenstand seines Entzückens zu verlieren. Deshalb befahl ihm Uther, in großem Zorn, zum Hof zurückzukehren und ihm Genugtuung für diese Beleidigung zu geben. Gorlois aber weigerte sich, dem zu folgen. Worauf sich der König äußerst erzürnte und schwor, dass er sein Land zerstören würde, wenn er sich für sein Vergehen nicht schnell mit ihm vergliche. Während so ihre Wut aufeinander noch heiß war, versammelte der König ohne Verzögerung eine große Armee zusammen um sich und marschierte in Cornwall ein, deren Städte und Orte er in Brand steckte. Aber Gorlois wagte es wegen der Unterlegenheit seiner Zahl [an Soldaten] nicht, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Und er dachte, dass es klüger sei, seine Städte zu befestigen, bis er Hilfe aus Irland bekommen würde. Und weil er um seine Frau mehr gesorgt war, als um sich selbst, brachte er sie in die Stadt Tintagel an der Meeresküste, die er als ein Ort von großer Sicherheit ansah. Er selbst aber zog ins Schloss von Dimilioc, [6] ein, um zu verhindern, dass sie sich beide in derselben Gefahr befanden, wenn irgendetwas geschehen sollte. Der König, darüber informiert, zog zur Stadt, wo Gorlois war, belagerte ihn und verschloss alle Zugänge dahin. Eine ganze Woche war jetzt vorbei, als er, seine Liebe zu Igerna weiterhin im Sinne, sagte zu einem seiner Vertrauten mit Namen Ulfin de Ricaradoch: "Meine Leidenschaft für Igerna ist so [groß], dass ich weder meinen Geist beruhigen, noch Gesundheit für meinen Körper erlangen kann, bis ich sie bekomme: Und wenn Du mir mit deinem Rat nicht dabei helfen kannst, meinen Wunsch zu erfüllen, werden mich die innerlichen Qualen, die ich erleide, töten. " - "Wer kann Euch in dieser Sache einen Rat geben," sagte Ulfin, "wenn keine Macht es uns ermöglicht, Zugang zu ihr in der Stadt Tintagel zu erlangen? Denn sie am Meer gelegen und auf jeder Seite davon umgebend. Und es gibt nur einen Eingang hinein, und den über einen geraden Felsen [-weg], den drei Männer imstande sein sollten, gegen die ganze Macht des Königreichs zu verteidigen. Nichtsdestoweniger, wenn der Prophet Merlin ernsthaft diesen Versuch in Angriff nehmen würde, so bin ich der Meinung, könntet Ihr mit seiner Hilfe euch eure Wünsche erfüllen." Der König war glaubte sofort, was ihm so gut nahe gelegt worden war und Merlin bestellte, der auch zur Belagerung gekommen war, zu sich. Deshalb bekam Merlin, als er vor den König geführt wurde, den Befehl, seinen Rat zu darüber abzugeben, wie der König seinen Wunsch in Bezug auf Igerna ausführen könnte. Und er, der die große Qual des Königs sah, wurde dadurch von übermäßiger Liebe bewegt und er sagte: "Um euren Wunsch zu erfüllen, müsst Ihr von solchen Künsten Gebrauch machen, von denen zu euren Zeiten Zeit nicht gehört worden war. Ich weiß, Euch durch die Kraft meiner Arzneien das gleiche Aussehen zu geben wie Gorlois, sodass Ihr in jeder Hinsicht wie er erscheinen werdet und kein anderer zu sein, als er selbst. Wenn Ihr deshalb meinen Vorschriften folgen werdet, werde ich euch in das wahre Erscheinungsbild von Gorlois und Ulfin in das des Jordan von Tintagel, seinem vertrauten Freund, verwandeln. Und ich selbst, in eine andere Gestalt verwandelt, werde der Dritte bei dem Abenteuer sein. Und in dieser Verkleidung könnt Ihr sicher in die Stadt gehen, wo Igerna ist und zu ihr Zugang bekommen." Der König war mit dem Vorschlag einverstanden und handelte in dieser Angelegenheit mit großer Sorgfalt. Und als er die Sorge für die Belagerung seinen vertrauten Freunden übergeben hatte, unterwarf er sich den medizinischen Anwendungen von Merlin, von dem er in das Ebenbild von Gorlois verwandelt wurde. Sowie Ulfin auch in den Jordan und Merlin selbst in Bricel. [7] Sodass jetzt niemand mehr etwas von ihrer ehemaligen Gestalt erkennen konnte. Sie machten sich sogleich auf ihren Weg nach Tintagel, wo sie im Abendzwielicht ankamen und dem Pförtner unverzüglich klar machten, dass der Konsul gekommen war, worauf der die Tore öffnete und die Männer einließ. Denn bei wem könnte Verdacht aufkommen, wenn es schien, dass Gorlois selbst es war, der dort sei? Der König blieb deshalb in dieser Nacht bei Igerna und hatte den vollständigen Genuss an ihr, denn sie war durch die Verkleidung, die ihn umgab, und durch die geschickten und amourösen Gespräche, mit denen er sie unterhielt, getäuscht. Er sagte ihr, dass er seinen belagerten Ort verlassen hatte, einzig um für die Sicherheit seiner Liebsten und der Stadt zu sorgen, in der sie sich befand. Sodass sie, indem sie alles glaubte, was er sagte, ihm nichts ablehnte, was er wünschte. In dieser Nacht zeugten sie den gefeierten Arthur, dessen heroische und wunderbare Handlungen seinen Namen in der Nachwelt berühmt gemacht haben.

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Inzwischen machte, als die Abwesenheit des Königs bei der Belagerung entdeckt wurde, seine Armee einen unbesonnenen Angriff über die Mauern hinweg und bewegte die Belagerer zu einem Kampf, wobei er [Golois], indem er ebenso unüberlegt handelte wie sie, mit seinen Männern hervorstürmte, da er dachte, er könne mit solch einer kleinen Handvoll [Soldaten] sich einer mächtigen Armee entgegenstellen. Doch wurde er beim allerersten Hauptvorstoß des Kampfes getötet und alle seine Männer wurden vernichtet. Auch wurde die Stadt wurde eingenommen, doch wurden all ihre Reichtümer nicht gleichmäßig unter den Belagerern geteilt, sondern jeder nahm gierig, was er bekommen konnte. Je nachdem, wie das Glück oder seine eigene Kraft ihn begünstigte. Nach dieser kühnen Unternehmung kamen Boten, mit den Nachrichten sowohl vom Tode des Herzogs als auch vom Ergebnis der Belagerung, zu Igerna. Als sie aber den König mit dem Aussehen des Konsuls nahe bei ihr sitzen sahen, wurden sie beschämt und überrascht davon, dass der sicher dort angekommen war, den sie bei der Belagerung tot verlassen hatten. Denn sie kannten die Wunder nicht, die Merlin mit seinen [Zauber-] Mitteln gewirkt hatte. Der König lächelte deshalb über die Nachrichten umfasste die Gräfin und sagte ihr: "Deine Augen können Dich überzeugen, dass ich nicht tot, sondern lebendig bin. Aber nichtsdestoweniger bekümmert mich die Zerstörung der Stadt und das Abmetzeln meiner Männer sehr, sodass es einen Grund dafür gibt, zu fürchten, dass der König hierher kommt und uns an diesem Ort ergreift. Um das zu verhindern, werde ich gehen, um ihn zu treffen und mit ihm meinen Frieden zu machen. Aus Angst vor einer größeren Katastrophe." Sobald er außerhalb der Stadt war, ging er also wieder zu seiner Armee indem er die Verkleidung von Gorlois beiseitelegte, Uther Pendragon. Dann kehrte er zur Stadt Tintagel zurück, nahm sie ein, und darin befand sich, ungeduldig von ihm erwünscht, Igerna. Danach lebten sie mit viel Zuneigung füreinander weiterhin zusammen und hatten einen Sohn und eine Tochter, deren Namen Arthur und Anne waren.

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Im Laufe der Zeit wurde der König von einer andauernden üblen Laune befallen und krank.Und in der Zwischenzeit waren die Aufseher des Gefängnisses, in welchem Octa und Eosa (wie wir vorher berichtet haben) ein beschwerliches Leben führten, mit ihnen nach Deutschland geflohen und große Angst über das Königreich gebracht. Denn es gab einen Bericht über ihrer großen Aushebungen [von Soldaten] in Deutschland und einer riesigen Flotte, womit sie sich darauf vorbereiteten zur Insel zurückzukehren und [alles darauf] zu zerstören: Der [Bericht] hatte das Ereignis bestätigt. Denn sie kehrten mit einer großen Flotte und einer erstaunlichen Anzahl von Männern zurück und fielen in Teilen Albas ein, wo sie sowohl Städte als auch Einwohner mit Feuer und Schwert vernichteten. Deshalb wurde, um die Feinde zurückzuschlagen, der Befehl über die britische Armee an Lot [8] von Londonesia übergeben, der Konsul und ein sehr tapferer Ritter war, und sowohl an Jahren als auch an Verstand herangereift war. Aus Anerkennung für seine bedeutenden Verdienste hatte ihm der König seine Tochter Anne gegeben und ihn mit der Sorge über das Königreich während seiner Krankheit betraut. In seiner Expedition gegen die Feinde erzielte er unterschiedliche Erfolge, indem er sie häufig von ihnen zurückgeschlagen wurde und gezwungen war, sich auf die Städte zurückzuziehen. Öfter aber fügte er ihnen eine Niederlage bei und zerstreute sie und zwang sie dazu, manchmal in die Wälder, manchmal zu ihren Schiffen zu fliehen. Sodass in einem Krieg mit so vielen Wendungen des Glückes man kaum wissen konnte, welche Seite im Vorteil war. Die größte Beeinträchtigung für die Briten war ihr eigener Stolz, weil sie es verachteten, den Befehlen des Konsuls zu folgen. Was der Grund dafür war, dass all ihre Bemühungen gegen den Feind wenig energisch und erfolgreich waren.

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Die Insel wurde durch diese [Kampf-] Handlungen jetzt fast vollständig verwüstet. Der König, der über diese Angelegenheit informiert war, geriet in größere Wut, als seine Schwäche zuließ und er befahl all seinen Edelleuten, vor ihn zu treten, damit er sie für ihren Stolz und ihre Feigheit streng tadeln konnte. Und sobald in sie alle bei ihm anwesend waren, rügte er sie scharf mit drohender Sprache, und er schwor, dass er selbst sie gegen den Feind führen würde. Zu diesem Zweck befahl er, dass eine Pferdesänfte gemacht werde, in der er vorhatte, getragen zu werden. Denn seine Schwäche erlaubte es ihm nicht, irgendeine andere Art von Fahrzeug zu verwenden. Und er verlangte von ihnen, bereit zu sein, bei der ersten Gelegenheit gegen den Feind zumarschieren. So wurden ohne Verzögerung die Pferdesänfte und all seine Begleiter bereit gemacht, und der Tag kam, der für ihren Marsch benannt worden war.

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So marschierten sie, mit dem König, in seinem Fahrzeug, direkt nach Verulam, wo die Sachsen die Leute schmerzhaft unterdrückten. Als Octa und Eosa Kenntnis davon erhielten, dass die Briten gekommen waren und dass der König in einer Pferdesänfte getragen wurde, verschmähten sie es, mit ihm zu kämpfen. Sie sagten, dass für solch stolze Männer eine Schande sei, gegen einen Mann zu kämpfen, der schon halb tot sei. Aus diesem Grund zogen sie sich in die Stadt zurück und ließen, als würden sie jegliche Gefahr durch den Feind gering schätzen, ihre Tore weit geöffnet. Als aber Uther davon Information erhielt, befahl er sofort seinen Männern, die Stadt zu belagern und die Mauern auf allen Seiten anzugreifen. Wobei sie diesen Befehl strengstens ausführten. Und sie gingen durch die Breschen, die sie in die Mauern geschlagen hatten und begannen einen Großangriff, als die Sachsen, die Überlegenheit, erkannten, welche die Briten gewonnen hatten und die gezwungen waren, etwas von ihrem hochmütigen Stolz zu mäßigen, sich dazu herabließen, sich in so etwas wie eine Verteidigungshaltung zu begeben. Sie stiegen deshalb auf die Mauern, von wo aus sie diese [Briten] mit einem Pfeilschauer überschütteten und die Briten zurückschlugen. Auf beiden Seiten ging der Kampf weiter, bis die Nacht sie von der Erschöpfung ihrer Arme erlöste. Das war es, was sich viele der Briten wünschten, obwohl der größere Teil von ihnen dafür war, die Angelegenheit mit dem Feind schnell zu entscheiden. Die Sachsen andererseits erkannten, wie nachteilig ihr Stolz für sie gewesen war. Und dass die Überlegenheit aufseiten der Briten durcheinen Ausfall in der Morgendämmerung beseitigt werden konnte. Und dass sie ihr Glück gegenüber dem Feind auf dem offenen Feld suchen mussten. Was dann auch getan wurde. Kaum gab es Tageslicht, da marschierten sie nach diesem Plan in exakter Formation vorwärts. Die Briten, die dies sahen, teilten ihre Männer in mehrere Abteilungen auf und wandten sich ihnen entgegen. Sie begannen zuerst mit dem Angriff, da es ihr Part war, anzugreifen, während die anderen sich nur verteidigen mussten. Jedoch wurde auf beiden Seiten viel Blut vergossen und den größten Teil des Tages verbrachten sie im Kampf. Als schließlich Octa und Eosa getötet wurden, wendeten die Sachsen ihnen den Rücken zu und hinterließen den Briten einen vollständigen Sieg. Der König geriet darüber vor Freude in solches Entzücken, dass, obwohl er sich vorher ohne die Hilfe von anderen kaum erheben konnte, er jetzt ohne jede Schwierigkeit aufrecht in seiner Pferdesänfte sitzen konnte, so als ob plötzlich seine Gesundheit wieder hergestellt wäre. Und er sprach mit einem Lachen und einem fröhlichen Gesichtsausdruck: "Diese Ambronen nannte mich den halb toten König, weil mich meine Krankheit dazu zwang, in einer Pferdesänfte zu liegen. Und tatsächlich war ich so. Und doch ist für mich halb Toten der Sieg besser, als heil und gesund und besiegt zu sein.Für mich ist, in Ehre zu sterben, einem Leben in Schande vorzuziehen."

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Die Sachsen blieben trotz dieses Misserfolgs bei ihrer Böswilligkeit und fielen in die nördlichen Provinzen, ohne dass die Leute dort zum Aufatmen kamen. Uthers Absicht war, sie zu verfolgen, doch rieten ihm seine Prinzen davon ab, weil seine Krankheit seit dem Sieg stärker geworden war. Das gab dem Feind neuen Mut, der nichts unversucht ließ, im Königreich Eroberung zu machen. Und sie nahmen jetzt Zuflucht zu ihren ehemaligen tückischen Methoden, und sie überlegten, wie der Tod des Königs durch eine heimliche Schurkerei erreicht werden könnte. Und da sie sich ihm auf andere Weise nicht nähern konnten, entschlossen sie sich, ihn durch Gift zu beseitigen. Womit sie erfolgreich waren. Denn, während er krank in Verulam danieder lag, sandten sie einige Spione in armseligen Gewändern aus, um das Benehmen bei Hofe zu erlernen. Und als sie sich über die Haltung der Geschäfte gründlich informiert hatten, fanden sie eine Gelegenheit heraus, durch deren Hilfe sie ihre Schurkerei vollbringen konnten. Denn es gab in der Nähe des Hofes einen Brunnen mit sehr reinem Wasser, das der König zum Trinken verwendete, als wegen seiner üblen Laune ihn alle anderen Getränke anekelten. Das verwendeten die verabscheuenswerten Verschwörer, ihn zu zugrunde zu richten. Indem sie das ganze herausströmende Wasser vergifteten, sodass beim nächsten Mal, als der König davon trank, dieser einen plötzlichen Tod starb. Wie auch [noch] hundert andere Personen nach ihm, bis die Schurkerei entdeckt wurde und ein Haufen Erde über die Quelle geworfen wurde. Sobald der Tod des Königs enthüllt worden war, versammelten sich die Bischöfe und der Klerus des Königreichs und seine Leiche wurde zum Kloster von Ambrius gebracht, wo sie mit königlichen Feierlichkeit neben Aurelius Ambrosius innerhalb des ,Tanzes des Riesen‘ begraben wurde.

Anmerkungen[]

  1. Oder Dänen.
  2. 1 Samuel 15:8-33.
  3. Joshua 9:3-27.
  4. Thorpe: Tremorinus.
  5. Thorpe: Samson.
  6. Tregeare Rounds, ein Erdwall in der Nähe des Dorfes Pendoggett, Cornwall. Lokal als Schloss Dameliock bekannt (Thorpe, p. 206).
  7. Thorpe: Britaelis.
  8. Thorpe: Loth.
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