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Lindisfarne Abbey and St Marys

Das Kloster Lindisfarne.

Lindisfarne - auch die Heilige Insel oder Heilige Insel von Lindisfarne - ist eine Insel an der Nordostküste von England und gehört zum County Northumberland.

Geschichte[]

Während der Zeit des Römischen Britannien war die Nordostküste von England größtenteils unbesiedelt, abgesehen vom Hadrianswall und dem Tyne Valley. Das Gebiet wurde in den Jahrhunderten nur wenig beeinflusst von der römischen Besetzung. Es kam oft zu Überfällen von Schotten und Pikten. König Ida von Bernicia (547) begann die Besiedelung vom Meer aus. Die Historia Brittonum berichtet, wie Urien von Rheged im 6. Jh. mit Verbündeten aus den nördlichen britischen Königreichen die Angeln, angeführt von Theodric von Bernicia, drei Tage lang auf der Insel belagerte, bis interne Machtkämpfe zur Niederlage der Britonen führten.

634 wurde von dem irischen Mönch Adrian das Kloster Lindisfarne gegründet, nachdem er aus Iona - an der Westküste Schottlands - auf Anfrage von König Oswald nach Northumbria gekommen war. Adrian lebte dort bis zu seinem Tod 651 und das Kloster blieb die nächsten dreißig Jahre lang der einzige Bischofssitz in Northumbria.

Lindisfarne wurde die Basis des Christentums in Nordengland und schickte auch erfolgreich Missionare nach Mercia. Mönche aus der irischen Gemeinde in Iona siedelten sich auf der Insel an. Northumbrias Schutzheiliger Cuthbert war ein Mönch und späterer Abt dieses Klosters und seine Wunder und sein Leben wurden von Beda Venerabilis aufgezeichnet. Cuthbert wurde später der Bischof von Lindisfarne und eine von einen unbekannten Autor geschriebene Biographie von ihm ist das älteste erhaltene Manuskript der englischen Schriftgeschichte. Aufgrund dem Hinweis auf "Aldfrith, der jetzt friedlich regiert" muss es zwischen 685 und 704 entstanden sein.

Cuthbert wurde in Lindisfarne begraben und seine Überreste wurden später in die Kathedrale von Durham überführt. Später begrub man dort Bischof Eadberht von Lindisfarne, wo früher im gleichen Jahr Cuthberts Überreste entfernt worden war, als man das Kloster im späten 9. Jh. aufgab.

Später kam es zu nennenswerten liturgischen und theologischen Streitigkeiten mit den römisch-katholischen Christen in Canterbury. Zu dieser Zeit war das Christentum in Britannien noch in zwei verschiedenen Zweigen vertreten: dem römisch-katholischen und dem keltischen Ritus. Bei der Synode von Whitby 663 wurde schließlich entschieden, dem römisch-katholischen Ritus zu folgen und Canterbury wurde das wichtigste Zentrum des Christentums und im Norden entstand schließlich die Erzdiözese von York.

737 dankte König Ceolwulf von Northumbria ab und trat ins Kloster Lindisfarne ein, wo er 764 starb und neben Cuthbert begraben wurde. Wie Cuthbert wurden auch seine Gebeine später in die Kathedrale von Durham überführt.

Irgendwann im 8. Jh. entstand das berühmte Manuskript, das als die Lindisfarne Gospels bekannt wurde. Eine illustrierte lateinische Kopie der vier Evangelien, die vermutlich in Lindisfarne hergestellt wurde. Der Künstler war vermutlich Eadfrith, der später ein Bischof von Lindisfarne wurde.

793 kam es zu einem der frühesten - und vielleicht dem ersten - Wikingerangriff auf England, der viel Verunsicherung unter den Christen auslöste und oft als Beginn des Wikingerzeitalters angesehen wird. Die Angelsächsische Chronik berichtet davon. Historiker gehen davon aus, dass das in der Chronik genannte Datum auf den 8. Juni 793 hinweist.

Die Überfälle gingen weiter und 866 hatten die Dänen sich in York festgesetzt. 873 zogen sie nach Northumberland und das Königreich Northumbria brach zusammen. 875 flohen die Mönche von Lindisfarne und nahmen die Gebeine des Hl. Cuthbert mit sich.

Das Kloster blieb lange Zeit verlassen, doch 1093 gründeten die Normannen dort ein Benediktiner-Kloster, das bis zur Auflösung der Klöster unter Heinrich VIII in Betrieb war. Bis heute kann man noch die Überreste des Gebäudes sehen. An der Stelle, an der sich das erste Kloster befand, ist nun die Gemeindekirche.

1550 wurde das Lindisfarne Castle erbaut, etwa um die Zeit, als das Kloster nicht mehr in Benutzung war. Die Steine des Klosters wurden als Baumaterial benutzt. Das Schloss ist sehr klein, mehr eine Festung. Es befindet sich auf dem höchsten punkt der Insel.

Nachdem Heinrich VIII die Klöster hatte auflösen lassen, nutzten die Truppen die Insel als Lager. 1542 befahl der König, die Insel gegen eine mögliche schottische Invasion zu befestigen. Diese Arbeiten gingen weiter bis in die Zeit von Elizabeth I, doch das Schloss verlor seinen Sinn, als James I und VI auf den Thron kam und Schottland und England vereinigte.

Während dem Jakobitenaufstand (1715-1716) verschafften sich Aufständische Zugang zum Schloss, um es als Basis zu benutzen, doch die Verstärkung traf nicht ein und nach einem Tag Belagerung flohen sie und wurden gefangen genommen.

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