Geschichte der Britischen Monarchie Wiki
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London ist die Hauptstadt und auch die größte Stadt in England und dem vereinigten Königreich.

Geographie[]

London liegt an der Themse im Südosten Englands. Die Stadt entstand aus einer Siedlung am Nordufer, weswegen bis heute noch der größte Teil der Stadt nördlich der Themse liegt. Bis 1739 war die London Bridge die einzige Brücke über den Fluss. Erst im 18. Jh. begann sich die Stadt mit dem Bau weiterer Brücken und dem Bau der Eisenbahn in alle Richtungen auszudehnen.

Etymologie[]

Der Name London stammt von dem alten lateinischen Londinium. Die früheste bekannte schriftliche Erwähnung stammt von Geoffrey of Monmouth, der gegen 1136 seine Historia Regum Britanniae schrieb. Er behauptete dort, dass der Name von einem König Lud stammte, der die Stadt erobert und Kaerlud genannt hatte.

Historiker stimmen heute überein, dass der Name aus dem Common Brythonic stammt und die alte keltische Form etwa Londonjon gelautet haben könnte, was im Lateinischen zu Londinium wurde und schließlich ins Altenglische überging.

Geschichte[]

Legendäre Gründung und prähistorische Zeit[]

Laut der Historia Regum Britanniae von Geoffrey of Monmouth wurde London gegen 1000-1100 v. Chr. von Brutus von Troja gegründet, nachdem er den einheimischen Riesen Gogmagog besiegt hatte. Die Siedlung wurde bekannt als Caer Troja (Neues Troja), was später zu Trinovantum wurde. Die Trinovanten bewohnten das Gebiet in der Eisenzeit, lange vor der Ankunft der Römer. Geoffrey behauptet, dass es im prähistorischen London eine Vielzahl von legendären Königen gab wie Lud, der seiner Behauptung nach die Stadt in Caer Ludein umbenannte, woraus schließlich London wurde. Lud soll in Ludgate begraben worden sein.

Jüngste Ausgrabungen gaben Hinweise auf sehr frühe Siedlungen nahe der Themse. 1993 wurden die Überreste einer Bronzezeitlichen Brücke gefunden, die entweder die Themse überquerte oder zu einer Insel führte die inzwischen verschwunden ist. Das Holz wurde auf 1750 v. Chr. und 1285 v. Chr. datiert. 2010 stieß man auf das Fundament einer großen Holzkonstruktion, die auf 4800 und 7500 v. Chr. datiert wurde. Die Funktion dieses Baus ist nicht bekannt. All diese Funde wurden am Zusammenfluss des Flusses Effra mit der Themse gefunden.

Die Archäologin Leslie Wallace erklärte, dass aufgrund der Tatsache, dass keine Hinweise auf vorrömische Siedlungen in der späten Eisenzeit in London gefunden wurden, werden die Behauptungen einer ausschließlich römischen Gründung der Stadt inzwischen nicht mehr angezweifelt.

Römisches London 47-410 n. Chr.[]

Londinium wurde im Verlauf von vier Jahren von den Römern erbaut, nachdem sie die Invasion von Britannien unter Kaiser Claudius 43 n. Chr. begonnen hatten. Es wurde wie Rom an dem Punkt des Flusses erbaut, wo er am flachsten war und den Bau einer Brücke ermöglichte. Das Stadtgebiet war relativ klein und hatte ungefähr die Größte des Hyde Park. 60 n. Chr. wurde Londinium von den Iceni zerstört, angeführt von Boudicca, aber schnell wieder neu erbaut. In den folgenden Jahren wuchs sie schnell.

Im 2. Jh. befand sich London auf seinem Höhepunkt und ersetzte Colchester als Hauptstadt des Römischen Britannien. Es wurde von etwa 60.000 Menschen bewohnt und besaß große öffentliche Bauwerke wie die größte Basilika nördlich der Alpen, Tempel, Badehäuser, ein Amphitheater und ein großes Fort für die Garnison der Stadt. Doch politische Instabilität und wirtschaftliche Rezession führte zu einem langsamen Niedergang der Stadt.

Irgendwann zwischen 180 und 225 erbauten die Römer eine Verteidigungsmauer um die landwärts gerichtete Seite der Stadt. Sie war etwa 3km lang und 6m hoch. Sie überdauerte die nächsten 1600 Jahre und legte die Stadtgrenzen in den nächsten Jahrhunderten fest.

Schon zu dieser Zeit wurde Londinium von einer Vielzahl von Ethnien bewohnt, die aus dem ganzen römischen Reich stammten. Unter anderem einheimische Britannier und Menschen aus dem kontinentalen Europa, dem Mittleren Osten und Nordafrika.

Im späten 3. Jh. wurde Londinium mehrfach von sächsischen Piraten überfallen. Dies führte von 255 an zur Konstruktion einer weiteren Mauer an der Flussseite. Sechs der traditionellen sieben Stadttore von London sind römischen Ursprungs: Ludgate, Newgate, Aldersgate, Cripplegate, Bishopsgate und Aldgate. Das Moorgate stammt aus dem Mittelalter.

Im 5. Jh. befand sich das Römische Reich in einem schnellen Niedergang und 410 kam die römische Besetzung von Britannien zu einem Ende. Danach erlebte auch die Stadt einen schnellen Niedergang und war Ende des 5. Jh. praktisch verlassen.

Angelsächsisches London 5. Jh. bis 1066[]

Bis vor kurzem glaubte man, dass die angelsächsische Siedlung anfänglich das Gebiet unmittelbar um London vermied, doch 2008 wurde ein angelsächsischer Friedhof in Covent Garden entdeckt, was vermuten lässt, dass die Neuankömmlinge begonnen hatten, mindestens ab dem 6. Jh. zu siedeln und möglicherweise schon im 5. Jh. Der Großteil dieser Siedlung befand sich außerhalb der römischen Mauern zwischen Aldwych und dem Trafalgar Square. Die Stadt war bekannt als Ludenwic, wobei die Nachsilbe -wic hier eine Handelssiedlung bezeichnet. Jüngste Ausgrabungen haben gezeigt, dass es eine hohe Bevölkerungsdichte gab und eine recht hoch entwickelte Organisation.

Das frühe Angelsächsische London gehörte den Mittelsachsen, von denen der Name des County Middlesex stammt. Sie bewohnten vermutlich auch das Gebiet des heutigen Hertfordshire und Surrey. Im frühen 7. Jh. war London an die Ostsachsen gefallen. 604 ließ sich Saebert von Essex zum Christentum bekehren und London erhielt mit Mellitus den ersten nach-römischen Bischof.

Zu dieser Zeit befand sich Essex unter der Herrschaft von Aethelberht von Kent und unter ihm gründete Mellitus die St. Paul's Cathedral, die sich dort befinden soll, wo zuvor der römische Tempel der Diana lag. Es wurden jedoch keine archäologischen Hinweise darauf gefunden. Es handelte sich zu dieser Zeit vermutlich noch um eine einfache Kirche, die zerstört wurde, nachdem Saeberts heidnische Nachfolger Aethelberht vertrieben hatten.

Erst während der Herrschaft von Sigeberht II in den 650er Jahren wurde das Christentum fest eingeführt. Im 8. Jh. erweiterte das Königreich Mercia seine Herrschaft auf das südöstliche England und in den 730er Jahren kam London unter direkte Kontrolle von Mercia.

Im 9. Jh. begannen die Wikingerangriffe immer zahlreicher zu werden, besonders ab 830. London wurde 842 und 851 erobert. Das Große Heidnische Heer, das seit 865 England verwüstete, überwinterte 871 in London und die Stadt blieb bis 886 in dänischen Händen, als Alfred der Große sie zurückeroberte und Mercia unter seine Herrschaft brachte. Von da an wurde sie von Alfreds Schwiegersohn Aethelred, Ealdorman von Mercia, regiert.

Um diese Zeit verlegte sich die Siedlung in die alten römischen Mauern, um sie besser verteidigen zu können, und wurde als Lundenburh bekannt. Die römischen mauern wurden repariert und die Verteidigung neu aufgebaut, sowie vermutlich auch die Brücke. Weiterhin erbaute man ein zweites befestigtes Borough am Südufer in Southwark.

Von da an begann die Stadt ihre eigene örtliche Verwaltung zu entwickeln. Nach dem Tod von Aethelred 911 ging es an Wessex, das 918 ganz Mercia absorbierte. Obwohl es mit Winchester um die Vorherrschaft kämpfte, machten Londons Größe und sein wirtschaftlicher Reichtum es nach und nach immer wichtiger als Zentrum der Regierungaktivitäten. König Aethelstan hielt viele Treffen des Witan in London ab und gab von dort Gesetze heraus, während Aethelred der Unberatene dort 978 die Laws of London herausgab.

Nach der Wiederaufnahme der Wikingerangriffe während der Herrschaft von Aethelred wurde London 994 erfolglos angegriffen von Sven Gabelbart von Dänemark. Der Englische Widerstand brach schließlich 1013 zusammen und London war der letzte Ort, der noch stand hielt, während der Rest des Landes sich Sven unterwarf, doch Ende des Jahres ergab sich auch London und Aethelred floh auf den Kontinent. Sven starb nur fünf Wochen nach seiner Erhebung zum König und Aethelred bestieg erneut den Thron, doch Svens Sohn Knut kehrte 1015 zurück.

Nach Aethelreds Tod 1016 wurde sein Sohn Edmund II Eisenseite zum König erklärt und begann Truppen in Wessex zu sammeln. London wurde systematisch von Knut belagert, aber von Edmunds Armee befreit. Als Edmund erneut zur Truppenaushebung abzog, begannen die Dänen die Belagerung erneut, doch wiederum erfolglos. Nach seiner Niederlage in der Schlacht von Assandun überließ Edmund jedoch Knut ganz England nördlich der Themse, inklusive London und nach seinem Tod einige Wochen später wurde Knut König von ganz England.

Eine nordische Sage berichtet von einer Schlacht, als König Aethelred das dänisch besetzte London angriff. Laut dieser Sage stellten sich die Dänen auf der London Bridge auf und bewarfen die Angreifer mit Speeren. Die Angreifer zogen die Dächer der nahen Häuser und hielten sie über ihre Köpfe, weshalb sie in der Lage waren, nahe genug an die Brücke heran zu kommen, um sie nieder zu reißen, was die dänische Belagerung von London beendete. Diese Geschichte bezieht sich vermutlich auf Aethelreds Rückkehr an die Macht nach Svens Tod 1014, es gibt aber keine Beweise für ihren Wahrheitsgehalt.

Nachdem Knuts Dynastie 1042 ausgestorben war, wurde Edward der Bekenner der neue König. Er gründete Westminster Abbey und verbrachte viel Zeit in Westminster, das von da an nach und nach London als Regierungszentrum ablöste. Edwards Tod 1066 ohne klaren Erben führte zu einem Streit um die Nachfolge und zur Normannischen Eroberung von England. Earl Harald II Godwinson wurde vom Witan zum König gewählt, aber von Wilhelm I der Eroberer in der Schlacht von Hastings getötet. Die verbliebenen Mitglieder des Witan trafen sich in London und wählten Edwards jungen Neffen Edgar Aetheling zum König.

Die Normannen zogen zum Südufer der Themse gegenüber London und schlugen einen englischen Angriff zurück, wobei sie Southwark niederbrannten, doch sie konnten die Brücke nicht stürmen. Sie zogen flussaufwärts und überquerten die Themse bei Wallingford, bevor sie erneut von Nordwesten aus nach London zogen. Die Stadtväter ergaben sich schließlich Wilhelm in Berkhamstead, obwohl es anscheinend zu einem gewalttätigen Zusammenstoß kam, als die Normannen die Stadt erreichten. Wilhelm wurde schließlich in Westminster Abbey zum König gekrönt.

Normannisches und Mittelalterliches London 1066 bis spätes 15. Jh.[]

Wilhelm ließ neue Festungen innerhalb der Stadtmauern erbauen, um die einheimische Bevölkerung zu beherrschen. Die wichtigste davon war der Tower of London und die anfängliche Holzkonstruktion wurde schnell vom ersten steinernen Schloss Englands ersetzt. Die kleineren Festungen Baynard's Castle und Montfichet's Castle wurden ebenfalls am Wasser erbaut. Weiterhin gab Wilhelm 1067 eine Urkunde heraus, die die Stadtrechte festlegte, sowie Privilegien und Gesetze. In dieser zeit war London auch das Zentrum von Englands aufkommender jüdischer Bevölkerung; die ersten erschienen 1070.

1097 begann Wilhelm II Rufus, der Sohn von Wilhelm I der Eroberer, den Bau der Westminster Hall, die das Zentrum des Westminster Palace wurde.

1167 begann der Neubau der London Bridge, die 1209 fertig gestellt wurde und an der stelle früherer Holzbrücken erbaut wurde. Sie überdauerte die nächsten 600 Jahre und war bis 1739 die einzige Brücke über die Themse.

1190 kam es zu Angriffen auf die Juden und es kamen Gerüchte auf, dass der neue König den Massenmord an ihnen angeordnet hatte, nachdem sie bei seiner Krönung erschienen waren.

1216 besetzte Prinz Ludwig von Frankreich London während dem Ersten Krieg der Barone. Dieser Krieg war die Rebellion der Barons gegen König Johann. Ludwig wurde in der St. Paul's Cathedral zum König von England erklärt, doch nach dem Tod von Johann 1217 kehrten Ludwigs Anhänger zu den Plantagenet zurück und scharten sich um Johanns Sohn Heinrich III. Ludwig war gezwungen, England zu verlassen.

1224 wurde die jüdische Gemeinde des Ritualmordes angeklagt und musste Strafgebühren zahlen. 1232 konfiszierte Heinrich III die Synagoge der jüdischen Gemeinde, weil ihre Gesänge angeblich in einer benachbarten Kirche zu hören gewesen seien. 1264 besetzten Simon de Montforts Anhänger während dem Zweiten Krieg der Barone London und töteten 500 Juden, um an Schuldscheine zu gelangen.

1290 verwies Edward I die jüdische Bevölkerung aus London. Sie zogen nach Frankreich, Holland und noch weiter. Ihr Besitz wurde eingezogen und viele wurden beraubt und ermordet, als sie abreisten.

In den folgenden Jahrhunderten schüttelte London nach und nach den Einfluss der französischen Kultur und Sprache ab, der dort seit der Normannischen Eroberung geherrscht hatte. Die Stadt hatte einen großen Anteil an der Entstehung des frühen modernen Englisch.

Während dem Bauernaufstand von 1381 fielen Rebellen in London ein, angeführt von Wat Tyler. Eine Gruppe Bauern stürmte den Tower of London und richtete den Lordkanzler hin, Erzbischof Simon Sudbury und den Lord Treasurer. Die Bauern plünderten die Stadt und setzten viele Gebäude in Brand. Bei einem Zusammentreffen mit dem König in Smithfield wurde Tyler schließlich von William Walworth erstochen.

Im Mittelalter wuchs der Handel stetig und London wuchs mit ihm. 1100 lag die Bevölkerung von London bei 15.000, um 1300 war sie bereits auf 80.000 angewachsen. Während der Pest-Epidemie im 14. Jh. verlor London mindestens die Hälfte seiner Bevölkerung, doch seine Wirtschaft und seine politische Bedeutung führten zu einer schnellen Erholung trotz weiterer Epidemien. Der Handel von London wurde von verschiedenen Gilden organisiert, die die Stadt sozusagen kontrollierten und auch den Lord Mayor wählten.

Das mittelalterliche London bestand aus engen, gewundenen Straßen und die meisten Gebäude bestanden aus vergänglichem Material wie Holz und Stroh, was Feuer zu einer ständigen Bedrohung machte.

Tudor-London 1485-1603[]

1475 richtete die Hanseatische Liga ihre englische Haupthandelsbasis in London fest, die dort bis 1853 verblieb, als die hanseatischen Städte Lübeck, Bremen und Hamburg den Besitz an South Eastern Railway verkauften. Wolle und wollenes Tuch wurden ungefärbt und roh in die Niederlande verschifft, wo man es als unverzichtbar ansah.

Während der Reformation war London das Hauptzentrum des Protestantismus. Seine engen Bindungen zu den protestantischen Ländern im nördlichen Europa und großen ausländischen Handelsgemeinden erleichterte die Verbreitung neuer Ideen trotz der großen Anzahl analphabetischer Einwohner und führten zu einem Wunsch nach religiösen Reformen. Vor der Reformation war die Hälfte der Stadt im Besitz von Klöstern und religiösen Häusern.

Heinrich VIII's "Auflösung der Klöster" hatte einen großen Einfluss auf die Stadt, da beinahe aller Besitz die Hand wechselte. Der Prozess begann Mitte der 1530er Jahre und bis 1538 waren die meisten kirchlichen Häuser verlassen. In dieser Zeit wuchs auch Londons Bedeutung unter den Wirtschaftszentren von Europa. Der Handel ging über das westliche Europa hinaus bis nach Russland, ins Morgenland und nach Amerika. In dieser Zeit stiegen der Merkantilismus und die Monopol-Handelsgesellschaften. 1600 wurde die berühmte British East India Company gegründet. Sie regierte schließlich Indien und war eine der wichtigsten Institutionen von London und ganz Britannien für zweieinhalb Jahrhunderte. Einwanderer kamen nicht nur aus ganz England und Wales nach London, sondern auch beispielsweise Hugenotten aus Frankreich. Bis 1605 war die Bevölkerung auf 225.000 angewachsen.

Das späte 16. und frühe 17. Jh. war die Zeit der Dramatiker wie William Shakespeare. Weiterhin erbauten während der ruhigen späten Jahre von Elizabeth I viele Adlige sich Landsitze in Gebieten wie Middlesex, Essex und Surrey. Es war die Zeit, in der man den Wunsch nach einer großen Residenz verspürte, doch bei Elizabeths Tod 1603 war London noch immer sehr kompakt.

Ausländerfeindlichkeit war stark vertreten in London und erhöhte sich noch mehr in den 1580er Jahren. Viele Emigranten wurden desillusioniert durch regelmäßige Bedrohungen und Gewalt und die Schwierigkeit, den Status als englischer Bürger zu erhalten. Dänische Städte erwiesen sich als freundlicher und viele verließen London dauerhaft. Man geht davon aus, dass sich gegen 1600 etwa 4000 Ausländer unter der geschätzten Bevölkerung von 100.000 befanden, die meisten davon dänische und deutsche Händler und Arbeiter.

Stuart-London 1603-1714[]

Im 17. Jh. begann sich London über die Stadtgrenzen hin auszubreiten. Anfang dieses Jahrhunderts galt die unmittelbare Umgebung um die Stadt als ungesund. Direkt nördlich befand sich Moorfields, das erst kurz zuvor trocken gelegt worden war, aber von Bettlern und Händlern besucht wurde, die nach London zogen. Daneben lag Finsbury Fields, ein beliebter Übungsplatz für Bogenschützen.

Die Vorbereitungen für die Krönung von James I wurden von einer schweren Seuche unterbrochen, die vermutlich 30.000 Menschen tötete. 1611 wurden ein neues Krankenhaus, neue Kapellen und Schulhäuser erbaut.

Zu dieser Zeit war die alte St. Paul's Cathedral ein beliebter Treffpunkt für Londoner. Händler führten dort ihre Geschäfte, Anwälte empfingen Klienten und die Arbeitslosen suchten nach einer Anstellung. Unter James I wurde auch das Theater, das unter Elizabeth I begonnen hatte, immer beliebter.

1625 bestieg Charles I den Thron und während seiner Herrschaft begannen die Adligen das Westend immer mehr zu bewohnen. Außerdem begann eine wachsende Zahl von Landbesitzern mit ihren Familien sich in London niederzulassen, hauptsächlich wegen des öffentlichen Lebens. Es war der Beginn der "London Season", der Zeit der Bälle, Dinnerparties und Wohltätigkeitsveranstaltungen, die besonders im 17. und 18. Jh. beliebt waren.

1642 erhielten fünf Mitglieder des Parlaments, die der König festnehmen lassen wollte, Asyl in der Stadt. Während dem Englischen Bürgerkrieg stellte sich London auf die Seite des Parlaments. Der König hatte anfänglich die Oberhand in diesem Krieg und gewann die Schlacht von Brentford nur wenige Meilen westlich von London. Doch die Stadt stellte eine neue Armee auf und der König musste sich zurückziehen. Weitreichende Befestigungsanlagen wurden zum Schutz erbaut, doch die Royalisten bedrohten die Stadt nie wieder ernsthaft. Weiterhin halfen die Ressourcen der Stadt schließlich den Parlamentariern bei ihrem Sieg in diesem Krieg.

Die unsaubere, überbevölkerte Stadt hatte mehrfach an Ausbrüchen der Pest gelitten. Der letzte große Ausbruch erfolgte 1665 und 1666 und tötete beinahe 60.000 Menschen, ein Fünftel der Bevölkerung.

Nach der Pest folgte eine weitere Katastrophe, das Große Feuer von London am Sonntag, den 2. September 1666. Alle Versuche, den Ausbruch einzudämmen waren zu Beginn unorganisiert, und ein scharfer Ostwind heizte das Feuer noch an. Am Dienstag ließ der Wind nach und am Mittwoch das Feuer, doch am Abend des Donnerstag wurden die Flammen erneut angefacht. Einige Häuser flogen durch Schießpulver in die Luft und schließlich konnte man das Feuer unter Kontrolle bringen. Es hatte etwa 60% der Stadt zerstört, überraschenderweise aber nur etwa 16 Leben gefordert. Innerhalb weniger Tage nach dem Feuer wurden Stadtpläne präsentiert, um London neu zu erbauen. Doch keiner davon wurde genau befolgt und die neu erbaute Stadt folgte größtenteils dem Stadtplan der alten und der Großteil davon hat bis ins 21. Jh. überlebt.

Dennoch unterschied sich die neue Stadt von der alten. Viele aristokratische Residenzen kehrten nicht zurück sondern wurden in neue beliebte Distrikte verlegt. Die Stadt selbst wurde in Stein neu erbaut, um das Risiko eines erneuten Feuers zu vermindern. Der Rebuilding of London Act 1666 wurde erlassen und von da an waren nur noch hölzerne Tür- und Fensterrahmen und Ladenfronten erlaubt.

Zu dieser zeit wurde auch die Bank von England gegründet und die British East India Company weitere ihren Einfluss aus. Um 1700 befasste sich London mit 80% von Englands Importen, 69% seiner Exporte und 86% der Wiederausfuhr. Viele davon waren Luxusgüter aus Amerika und Asien wie Seide, Zucker, Tee und Tabak.

König Wilhelm III war Holländer und hatte kein Interesse an London. Er bekam Asthma vom Rauch und nach dem ersten Feuer in Whitehall Palace 1691 wandelte er Nottingham House in Kensington Palace um. Kensington war zu dieser Zeit noch ein unbedeutendes Dort, doch mit Ankunft des Hofes wurde es immer wichtiger. Zukünftige Monarchen schätzten den Palast nicht sonderlich, doch er stellte eine weitere Erweiterung der Stadtgrenzen von London dar.

18. Jahrhundert[]

Im 18. Jh. wuchs London schnell und hatte eine steigende nationale Bevölkerung. Es kam zur Industriellen Revolution und London spielte eine große Rolle bei der Entwicklung des British Empire.

1707 verschmolz der Act of Union das Schottische und Englische Parlament und das Königreich Großbritannien wurde geschaffen. Viele Händler aus verschiedenen Ländern kamen zum Handel nach London und immer mehr Einwanderer bevölkerten die Stadt. London wurde größer und geschäftiger. Weiterhin steigerte Britanniens Sieg im Siebenjährigen Krieg die internationale Bedeutung des Landes und eröffnete neue Märkte für den britischen Handel, was Londons Wohlstand noch weiter erhöhte.

Während der Georgianischen Periode wuchs London über seine traditionellen Grenzen hinaus und neue Bezirke wie Mayfair wurden für die Reichen im West End erbaut, sowie neue Brücken über die Themse, was die Entwicklung von Süd-London förderte. In dieser Zeit kam es auch zum Aufstand der amerikanischen Kolonien. 1780 beherbergte der Tower of London seinen einzigen amerikanischen Gefangenen.

Im 18. Jh. war London auch von vielen Verbrechen durchzogen. 1750 entstanden die Bow Street Runners als professionelle Polizeitruppe. Die Strafe für Verbrechen war hart, wobei die Todesstrafe auch für kleinere Verbrechen verhängt wurde. Öffentliche Hinrichtungen waren üblich und sehr beliebt bei der Bevölkerung.

1780 kam es zu einem protestantischen Aufstand gegen die römischen Katholiken und katholische Kirchen erlitten schwere Schäden.

19. Jahrhundert[]

Im 19. Jh. wurde London zur größten Stadt der Welt und Hauptstadt des Britischen Imperiums. Seine Bevölkerungszahl wuchs von 1 Million um 1800 auf 6.7 Millionen an. London wurde ein globales politisches, finanzielles und Handelszentrum. Erst gegen Ende des Jahrhunderts konnten ihm Paris und New York diesen Platz langsam streitig machen.

Gleichzeitig war London aber auch Britanniens Hauptstadt der Armut, mit Millionen Menschen in überfüllten und unsauberen Slums. Mit Entstehung der Eisenbahn konnte man den Zugang zu Vorstädten in umliegenden Counties erschließen und es damit der Mittelklasse und den Wohlhabenden ermöglichen, ins Zentrum zu reisen. Dies verstärkte auch die Klassenteilung und die Wohlhabenden zogen in die Vorstädte und überließen den Armen die innere Stadt.

1855 begann man sich schließlich mit der Stadthygiene zu beschäftigen und die Erbauung der Kanalisation war eines der größten Projekte des 19. Jh. Mit Fertigstellung dieses Projektes sankt die Sterberate in London dramatisch und Epidemien wie Cholera und andere wurden selten.

Weiterhin war London das Zentrum für Einwanderung. Nach dem Großen Hunger von 1845-49 zogen viele Iren nach London und machten zu einem Zeitpunkt bis zu 20% der Bevölkerung aus, außerdem bekam London auch eine große Jüdische Gemeinde.

20. Jahrhundert[]

Mit Beginn des 20. Jh. war London auf seinem Höhepunkt und die Hauptstadt eines der größten Imperien der Weltgeschichte. Die Bevölkerung wuchs rapide und der Öffentliche Verkehr wurde stark ausgebaut. Im 19. Jh. entstand auch Londons Untergrund-Transportsystem.

Während dem 1. Weltkrieg wurde London von deutschen Zeppelinen bombardiert, was großen Terror in der Stadt verursachte. Während der Großen Depression in den 1930ern litt London wie der Rest des Landes und 1939 erreichte die Stadt ihre höchste Bevölkerungszahl mit 8,6 Millionen Einwohnern. Während der 1930er floh auch eine große Anzahl jüdischer Emigranten aus Nazi-Deutschland nach London, hauptsächlich ins East End.

Im 2. Weltkrieg erlitt London erneut große Schäden durch die deutsche Luftwaffe im Blitzkrieg. Schon zuvor waren hunderttausende Kinder aufs Land evakuiert worden. Die Angriffe führten im Dezember 1940 zum sogenannten Zweiten Großen Feuer von London und ein Großteil der Stadt wurde zerstört, doch wie durch ein Wunder blieb die St. Paul's Cathedral unbeschädigt. Ende 1944 kam es nach einer längeren Pause erneut zu heftigen Angriffen.

Die Stadt erholte sich nur langsam von den Kriegsschäden aber das 1951 abgehaltene Festival of Britain war ein Zeichen des Optimismus. Um das Wohnungsproblem in dieser Zeit zu lösen wurden große Wohnblöcke erbaut, die sich aber schnell als unbeliebt erwiesen, und eine Vielzahl von Menschen wurde ermutigt, in den neu um die Stadt entstehenden New Towns zu siedeln.

Während des 19. Jh. und in der ersten Hälfte des 20. Jh. benutzten die Londoner Kohle, um ihre Häuser zu heizen, was große Mengen an Rauch produzierte. Zusammen mit den klimatischen Bedingungen verursachte dies oft einen charakteristischen Smog und London wurde bekannt für seinen typischen "Londoner Nebel", auch "Erbsensuppe" genannt. Aufgrund dessen bezeichnete man London auch oft als "The Smoke". 1952 gipfelte dies in der verheerenden "Smog-Katastrophe von 1952", die fünf Tage anhielt und über 4000 Menschen tötete. 1956 wurde deshalb der Clean Air Act verabschiedet, worin sogenannte "rauchfreie Zonen" geschaffen wurden, wo "rauchfreie" Heizmaterialien genutzt werden mussten. Obwohl dies in einer Zeit stattfand, in der viele Haushalte noch offenes Feuer nutzten, war der Act erfolgreich.

Mitte der 1960er Jahre wurde London mit Erscheinen von Bands wie den Beatles und den Rolling Stones ein Zentrum der weltweiten Jugendkultur und blieb bis in die 1980er Jahre ein Trendsetter für Jugendmode. Dort entstanden auch der New Wave und die Punk-Bewegung.

In den frühen 70er Jahren wurde London mit Beginn der "Unruhen" in Nordirland ein Ziel für terroristische Angriffe durch die IRA.

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